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Tote in Mercedes-Werk: Polizei nennt Details zur Waffe – geben Tiktok-Videos Rückschluss auf Tatmotiv?

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Von: Maximilian Kettenbach, Karolin Schäfer, Moritz Bletzinger, Martina Lippl

Bei Schüssen in der Sindelfinger Mercedes-Fabrik sind zwei 44-jährige Männer gestorben. Der Tatverdächtige sitzt jetzt in U-Haft. Der News-Ticker.

Update vom 13. Mai, 16.52 Uhr: Rund 1.000 Menschen trauern am Samstag an der Ditib-Moschee in Sindelfingen, berichtet die Polizei. Die Veranstaltung sei friedlich und ohne Störung verlaufen.

Der mutmaßliche Todesschütze hat sich derweil immer noch nicht zur Tat geäußert. Beim Haftrichter machte der 53-Jährige keine Angaben. Ihm wird zweifacher Totschlag vorgeworfen, er sitzt in Untersuchungshaft. Eine 17-köpfige Ermittlungsgruppe mit dem Namen „Halle“ soll den Fall aufklären.

Update vom 12. Mai, 16.49 Uhr: „Man hat sich sicher gefühlt, aber das ist jetzt vorbei“, sagt ein Mercedes-Mitarbeiter der Stuttgarter Zeitung. Angst begleite seinen Kollegen und ihn am Tag nach der Bluttat. Das Gelände wird bereits von Security geschützt, trotzdem konnte der Vorfall nicht verhindert werden. „Die Frage ist, ob ein höheres Maß an Sicherheit überhaupt geleistet werden kann“, sorgt sich der Mann. Rund 35.000 Angestellte kommen jeden Tag zur Arbeit auf das mehrere hundert Meter große Daimler-Gelände.

Zwei Tote nach Schüssen in Mercedes-Werk in Sindelfingen – Tatverdächtiger besaß Waffe illegal

Update vom 12. Mai, 14.31 Uhr: Nach den tödlichen Schüssen auf dem Werksgelände von Mercedes richtet die Kripo Ludwigsburg nach eigenen Angaben eine 17-köpfige Ermittlungsgruppe mit dem Namen „Halle“ ein.

Bei der Tatwaffe handelt es sich um eine Pistole, teilte das Polizeipräsidium Ludwigsburg zudem am Freitagnachmittag (12. Mai) mit. Der 53-jährige Tatverdächtige habe die Waffe illegal besessen, er besitzt keine waffenrechtliche Erlaubnis. Weitere Details zur Herkunft der Pistole oder Marke wurden nicht genannt.

Bisher schweigt der Beschuldigte, so die Polizei. Im Rahmen der „haftrichterlichen Vorführung am Donnerstagnachmittag beim Amtsgericht in Stuttgart“ habe der Beschuldigte „keinerlei Angaben“ gemacht, heißt es in der Mitteilung. „Gegenstand der laufenden Ermittlungen ist weiterhin auch die Klärung der Motivlage, zu der bislang noch keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen“, so die Ermittler.

Tödliche Schüsse in Mercedes-Werk in Sindelfingen: Streit um Türkei-Wahl?

Update vom 12. Mai, 13.27 Uhr: In der Werkshalle 56 auf dem Mercedes-Gelände in Sindelfingen steht die Produktion weiter still. Zwei Kollegen sind tot. Tatverdächtiger und Opfer sind Mitarbeiter bei dem externen Logistikdienstleister Rhenus. Ein 53-Jähriger soll die beiden erschossen – wohl nach einem Streit – haben.

Um was genau ging es in dem Streit? Mehrere Medien, auch in der Türkei, berichten darüber, dass es dabei um die anstehende Türkei-Wahl ging. Auch IPPEN.MEDIA liegen Aussagen vor, die sich in diese Richtung interpretieren lassen. Der 53-Jährige positionierte sich in Social-Media-Videos (Tiktok) ziemlich radikal als Gegner des türkischen Staatspräsidenten Erdogan. Die beiden Opfer sollen Erdogan-Anhänger gewesen sein. Der mutmaßliche Täter, Anhänger der oppositionellen türkischen CHP. Diese Gerüchte machten recht schnell am Donnerstag die Runde, als die Staatsangehörigkeit des Täters bekannt wurde.

Staatsanwaltschaft und Polizei halten sich jedoch weiter bedeckt. Das Tatmotiv sei weiter unklar, hieß es am Freitagmorgen. Es werde in alle Richtungen ermittelt.

Update vom 12. Mai, 10.05 Uhr: Um 7.45 Uhr am Donnerstagmorgen fielen die tödlichen Schüsse in einer Produktionshalle des Mercedes-Benz-Werks in Sindelfingen. Ein 53-Jähriger betrat nach Angaben der Polizei die Werkshalle und schoss auf zwei Kollegen – alle Mitarbeiter der Logistikfirma Rhenus. Der Werkschutz überwältigte den Tatverdächtigen vor Ort und hielt ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest. Die beiden 44-Jährigen starben.

„Das Tatmotiv ist weiter unklar“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Freitagmorgen. Man schließe derzeit nichts aus, auch keinen politischen Hintergrund. Der Tatverdächtige sitzt seit Donnerstagnachmittag in U-Haft.

Über das Tatmotiv kursierten in Sindelfingen nach der Gewalttat auf dem Mercedes-Gelände Gerüchte. Es soll um die Wahl in der Türkei am Wochenende gegangen sein, zitiert die Stuttgarter Zeitung einen Mitarbeiter, der auch in der Halle 56 arbeitet. Es sind Spekulationen, die der Mann selbst erfahren hat. Für ihn gäbe es allerdings einige Ungereimtheiten. Die Schicht würde um 6 Uhr anfangen. „Warum wartet er bis 7.45 Uhr?“ Auch andere hätten sich nach Recherchen vor Ort in diese Richtung geäußert. Andere hielten diese Gerüchte demnach für „Schwachsinn“. Auch wenn es Videos auf TikTok und kurz vorher auf WhatsApp gegeben haben soll.

Tödliche Schüsse in Mercedes-Werk in Sindelfingen: Viele Fragen weiter offen

Update vom 12. Mai, 6.08 Uhr: Nach den tödlichen Schüssen in einem Mercedes-Werk in Sindelfingen sind noch viele Fragen offen. Der mutmaßliche Täter befindet sich vorerst in Untersuchungshaft – die Ermittlungen durch die Kriminalpolizei dauern an. Dabei gelte es herauszufinden, um was für eine Waffe es sich handelte und wie diese auf das Werksgelände gelangte. Ferner werden Polizei und Staatsanwaltschaft unter anderem klären müssen, ob es zwischen den drei Männern schon im Vorfeld Konflikte gab oder was die Tat ausgelöst haben könnte. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg führt die Ermittlungen.

Tote in Mercedes-Werk: Neue Details über die Tat bekannt

Update vom 11. Mai, 22.44 Uhr: Zahlreiche Mitarbeitende wurden am Donnerstagmorgen bei laufender Produktion Zeugen der Gewalttat im Sindelfinger Mercedes-Werk. Ein 53-jähriger Mann soll mutmaßlich zwei Mitarbeiter eines Logistikdienstleisters getötet haben. „Ich habe die Schüsse gehört, dachte, dass eine Palette runtergefallen ist. Dann kam jemand aufgeregt angerannt und erzählte, dass geschossen worden sei. Wir mussten alle raus – und die Firma hat uns heimgeschickt“, schilderte eine Mitarbeiterin den Vorfall der Bild. „Der Typ soll sein ganzes Magazin leergefeuert haben. Er ist noch nicht lange bei uns, höchstens ein Jahr“, zitierte die Zeitung einen Kollegen.

Zwei Männer (beide 44) starben an ihren Verletzungen, nachdem in einem Mercedes-Werk nahe Stuttgart auf sie geschossen wurde.
Zwei Männer (beide 44) starben an ihren Verletzungen, nachdem in einem Mercedes-Werk nahe Stuttgart auf sie geschossen wurde. © Julian Rettig/dpa

Bislang sind noch viele Fragen offen. Unklar ist das Motiv des Verdächtigen. Ob sich der 53-Jährige und die beiden 44-jährigen Opfer kannten, ist ebenfalls nicht bekannt. Die Staatsanwaltschaft geht bislang von einem Einzeltäter aus. Nach Angaben der Polizei liefen erste Vernehmungen. Die mutmaßliche Tatwaffe wurde sichergestellt. Wie diese jedoch auf das Werksgelände gelangte, bleibt vorerst ein Rätsel.

Tote in Mercedes-Werk: Mitarbeiter unter Schock – Produktion gestoppt

Update vom 11. Mai, 20.11 Uhr: Die Produktion bleibt nach den tödlichen Schüssen im Sindelfinger Werk von Mercedes-Benz in der entsprechenden Halle gestoppt. „Wir haben uns dazu entschieden, hier die Arbeit bis zum Ende der Woche ruhen zu lassen“, sagte ein Sprecher des Autobauers. In Halle 56, wo sich die Gewalttat ereignet hatte, soll bis einschließlich Sonntag (14. Mai) nicht gearbeitet werden. Wie viele Beschäftigte davon betroffen sind, war nicht bekannt.

Zwar sei die Halle von den Behörden wieder freigegeben worden. Allerdings seien die Mitarbeitenden nach dem Vorfall geschockt. Insgesamt arbeiten etwa 35.000 Menschen in Sindelfingen. Die Fertigung auf dem restlichen Werksgelände soll normal weiterlaufen.

Schüsse in Mercedes-Werk in Sindelfingen: Tatverdächtiger sitzt in U-Haft

Update vom 11. Mai, 18.05 Uhr: Zwei 44-jährige Männer sind am Donnerstagmorgen in der Sindelfinger Mercedes-Fabrik erschossen worden. Ein 53-jähriger Mann hatte sich Zugang zum Werk verschafft und das Feuer eröffnet. Mitarbeitende des Werkschutzes sollen nach Polizei-Angaben den Tatverdächtigen festgehalten haben, bis die Einsatzkräfte eintrafen. Wenige Minuten nach Absetzen des Notrufs gegen 7.45 Uhr waren die Beamten vor Ort.

Der türkische Staatsangehörige sei noch am Nachmittag einem Haftrichter vorgeführt worden. Dieser erließ einen Haftbefehl wegen Totschlags in zwei Fällen, hieß es seitens der Polizei. Der Tatverdächtige befände sich nun in Untersuchungshaft. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.

Tote in Mercedes-Werk: Ermittler mit neuen Erkenntnissen

Update vom 11. Mai, 15.48 Uhr: Viele Fragen nach den tödlichen Schüssen in Sindelfingen. Wie hat der Mann die Waffe auf das Werksgelände gebracht? Erst im vergangenen Jahr gab es einen Gewaltangriff im Werk. „Ich hoffe mal, dass sie vielleicht ein bisschen mehr Kontrollen machen. Wenn man so einfach Waffen da rein kriegt, das kann ja auch mal einen von uns treffen“, sagt ein Mercedes-Angestellter der Deutschen Presse-Agentur.

Update vom 11. Mai, 14.38 Uhr: Die beiden getöteten Mitarbeiter sowie der Angreifer waren keine Angestellten von Mercedes-Benz. Eine Sprecherin der Logistikfirma Rhenus teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass es sich bei den drei Männern um Rhenus-Mitarbeiter handelt. Sie waren für die Fremdfirma im Daimler-Werk im Einsatz.

„Management und Mitarbeiter der Rhenus Automotive sind schockiert über den Vorfall und sprechen den Opfern, ihren Angehörigen und allen Zeugen des Vorfalls ihr tiefstes Mitgefühl aus“, äußert sich Rhenus.

Tote bei Daimler: Die Bilder des düsteren Tages

Update vom 11. Mai, 14.23 Uhr: „Mit Entsetzen habe ich heute Morgen von den Schüssen in einer Produktionshalle des Mercedes-Benz-Werks in Sindelfingen erfahren“, sagt Sindelfingens Oberbürgermeister Bern Vöhringer (CDU) dem stern. „Mein tiefstes Mitgefühl gilt den Angehörigen der beiden Todesopfer. In diesen schweren Stunden wünsche ich ihnen viel Kraft. Zudem sind meine Gedanken bei den betroffenen Mitarbeitenden, die die Tat miterlebt haben.“

Es ist die zweite Gewalttat auf dem Gelände der Daimler-Werke innerhalb kurzer Zeit. Schüsse fielen zuletzt im vergangenen Februar, als die Polizei einen Angreifer mit einer Kugel stoppte. Der damals 61-Jährige hatte die Schranke des Werks mit einem Kleinbus durchbrochen, als er gestoppt wurde, bedrohte er die Beamten nach Polizeiangaben mit einem Klappmesser.

Update vom 11. Mai, 13.42 Uhr: Jetzt äußert sich ein Daimler-Mitarbeiter, der während des Vorfalls in der Produktionshalle gewesen sein soll. „Plötzlich hieß es: Schnell raus hier, es wurde geschossen“, sagt der Mann dem Focus. Und führt aus: „Meine Kollegen und ich konnten beobachten, wie die Polizei eine Person zu Boden gedrückt hat. Nach und nach kamen immer mehr Polizisten. Wir hörten jemanden schreien: Du Bastard hast ihn erschossen! In dem Moment wurde mir klar, dass hier einer durchgedreht ist.

Schüsse bei Daimler: Jetzt meldet sich Mercedes – „Nachrichten aus Sindelfingen haben uns zutiefst bestürzt“

Update vom 11. Mai, 12.38 Uhr: Nach den Schüssen im Mercedes-Werk in Sindelfingen hat sich der Konzern mit einer weiteren Stellungnahme geäußert. „Die tragischen Nachrichten aus Sindelfingen von heute Morgen haben uns zutiefst bestürzt und geschockt. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und allen Kolleginnen und Kollegen vor Ort.“ Und weiter: „Wir bestätigen, dass zwei Personen verstorben sind. Eine Person befindet sich in polizeilichem Gewahrsam.“ Der Konzern bestätigt zudem: „Es handelt sich um Mitarbeitende eines externen Dienstleisters.“

News aus Sindelfingen: Polizei äußert sich in Pressemitteilung zu Mercedes-Tat

Update vom 11. Mai, 11.48 Uhr: Jetzt äußert sich die Polizei erstmals in einer Pressemitteilung zum Vorfall im Daimler-Werk. Rettungskräfte sind nach wie vor in großer Anzahl vor Ort, das gesamte Werksgelände ist gesichert. Der Täter wurde festgenommen, es besteht keine Gefahr für die Bevölkerung.

Um 7.45 Uhr betrat ein 53-Jähriger eine Produktionshalle des Mercedes-Werks in Sindelfingen, schildert die Polizei. Dann eröffnete der Mann das Feuer auf zwei 44-Jährige, beide starben an den Verletzungen. Der Werksschutz nahm ihn dann in der Halle fest und übergab ihn später an die Polizei. Sein Motiv ist noch nicht bekannt.

Schüsse in Mercedes-Werk in Sindelfingen heute: Weiteres Opfer gestorben

Update vom 11. Mai, 11.26 Uhr: Ein zweiter Mann ist nach den Schüssen im Sindelfinger Daimler-Werk gestorben. Das teilte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur mit. Beide Todesopfer sind 44 Jahre alt.

Update vom 11. Mai, 10.35 Uhr: Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft geht nach der schlimmen Tat in Sindelfingen von einem Einzeltäter aus. Die Beamten schlossen einen Amoklauf demnach aus. Das sagte ein Sprecher am Donnerstag. Ein 53-jähriger Mann ist festgenommen worden. Weitere Details zur Tat, den Opfern oder zum Verdächtigen wollte er nicht nennen. 

Eine Mercedes-Sprecherin erklärte den Stuttgarter Nachrichten: „Wir müssen erst einmal die Informationen zusammentragen“, sagte sie. Bild.de vermeldet unterdessen unter Bezug auf mehrere Mitarbeiter des Mercedes-Benz-Werks, dass sich der Angriff gezielt gegen einen Teamleiter gerichtet haben soll.

Erstmeldung: Sindelfingen – Im Mercedes-Werk in Sindelfingen fielen am Donnerstagmorgen (11. Mai) Schüsse. Wie die Polizei berichtet, ist ein Mensch dabei getötet worden, eine Person wurde schwer verletzt. Ein erster Verdächtiger ist bereits festgenommen, wie die Polizei Ludwigsburg auf Twitter mittlerweile bestätigte. „Es besteht keine Gefahr für die Mitarbeitenden im Werk mehr“, heißt es weiter.

Schüsse im Mercedes-Werk in Sindelfingen: Mindestens ein Toter und mehrere Verletzte

Neben der Polizei waren auch Rettungskräfte vor Ort. Für die Bevölkerung bestand demnach keine Gefahr. Die Hintergründe der Schießerei sind wohl noch unklar. Angaben zum Täter machten die Beamten zunächst nicht. Mitarbeiter berichten laut Bild, dass es sich beim Tatort um die Factory 56 des Autoherstellers handelt, wo auch die S-Klasse produziert wird.

Zuletzt machte Mercedes-Benz Schlagzeilen, da der Autobauer offenbar Opfer eines Korruptionsfalls geworden war. In Stuttgart kam es gar zur Razzia..

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