WHO hebt Gesundheitsnotstand durch Corona-Pandemie auf

Die Corona-Pandemie gilt nicht mehr als Notstand. Die WHO hebt den Gesundheitsnotstand auf.
Genf – Der internationale Gesundheitsnotstand durch das Coronavirus ist vorbei. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Lage aufgehoben. Direkte Folgen hat das nicht, jedes Land entscheidet souverän über die Schutzmaßnahmen.
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus verkündete die Entscheidung am Donnerstag in Genf. „Die Pandemie folgt seit einem Jahr einem nachlassenden Trend“, erklärte er. Das Virus sei aber noch lange nicht besiegt. Die WHO folgte der Empfehlung eines Expertenausschusses, den Notstand aufzuheben, weil sie die Welt mittlerweile als gerüstet betrachte. Die Werkzeuge seien: Medikamente, Schutzmaske, Lüften und Impfstoffe.
Gesundheitsnotstand aufgehoben: Corona-Pandemie für Experten schon seit Monaten beendet
Die Notlage ist mit Empfehlungen der WHO verbunden, wie sich Ländern am besten schützen und die Ausbreitung des Virus verhindern können. Somit entscheidet jede Regierung zwar für sich selbst, aber WHO-Mitglieder verpflichten sich, die Maßnahmen untereinander zu koordinieren. „Wenn jedes Land seine eigenen Maßnahmen verhängt, kann das das Rezept für ein Desaster sein“, erklärte WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan der Tagesschau.
Bereits im Januar wurde über das Ende der gesundheitlichen Notlage diskutiert. Experten sprachen schon damals vom Ende der Pandemie, die WHO hielt aber an der Empfehlung fest. SARS-CoV-2 werde ein „dauerhaft etablierter Krankheitserreger bei Mensch und Tier“ bleiben, daran bestehe kein Zweifel, erklärte die WHO in einem Statement vor drei Monaten. Die Pandemie nähere sich zwar einem positiven Kipppunkt, Gefahr bestehe aber nach wie vor. Außerdem habe die Überwachung nachgelassen, weshalb es schwieriger sei, neuen Varianten aufzuspüren. Den Übergang zur „normalen“ Gesundheitslage wollte die WHO deshalb vorsichtig gestalten.
Über zwei Jahre Corona-Notstand: WHO meldet 6,8 Millionen Tote und 752,5 Fälle
Der Corona-Notstand galt nun über zwei Jahre und drei Monate. Die WHO hatte ihn am 30. Januar 2020 erklärt. Nach Angaben der Organisation wurden über die Jahre rund 6,8 Millionen Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Weltweit gab es laut WHO insgesamt 752,5 Millionen Fälle.
Eine gesundheitliche Notlage hatte die WHO zuvor in fünf Fällen ausgerufen:
- 2019: Ebola-Ausbruch im Kongo.
- 2016: Zika-Virus in Brasilien und Uganda.
- 2014: Ebola-Fieber in Westafrika.
- 2014: Polio auf der ganzen Welt (Notstand dauert bis heute an).
- 2009: Schweinegrippe (H1N1) mit Ursprung in Mexiko.
Seit dem 8. April 2023 gelten in Deutschland keine bundesrechtlichen Corona-Pflichten mehr. Und auch die Impf-Empfehlung der Stiko für Kinder und Risikogruppen wurde angepasst. (moe)