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Lahm teilt heftig gegen Mbappé und Messi aus – Ex-Bayern-Star vergleicht PSG mit „Luxuskaufhaus“

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Von: Christoph Klaucke

Philipp Lahm holt zum Rundumschlag gegen Paris Saint-Germain aus. Der Ex-Bayern-Kapitän nimmt sich auch die beiden PSG-Superstars Mbappé und Messi vor.

Frankfurt – Philipp Lahm plant derzeit das wichtigste Fußball-Turnier des Kontinents. Der ehemalige Weltkasse-Außenverteidiger des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft ist Turnierdirektor der EM 2024 in Deutschland. Dennoch blickt der 39-jährige Münchner mit einem Auge auf den Vereinsfußball. Am französischen Meister Paris Saint-Germain, der mit Geld aus Katar vollgepumpt wird, übt Lahm ungewohnt heftige Kritik. Für die Superstars Lionel Messi und Kylian Mbappé hat er nur Mitleid übrig.

Philipp Lahm
Geboren: 11. November 1983 (Alter 39 Jahre), München
Größe: 1,7 m
Position: Geschäftsführer der DFB Euro GmbH
Spiele für den FC Bayern: 517 (16 Tore)

FC Bayern schmeißt PSG aus Champions League: Lahm tritt nach

Der FC Bayern hat dem Star-Ensemble PSG im Champions-Leauge-Achtelfinale mal wieder die Grenzen aufgezeigt. Ein Konsortium aus Katar investierte in den letzten Jahren Milliarden Euro in den Kader. Der Ertrag ist ernüchternd: Das große Ziel, der Triumph in der Königsklasse, lässt weiter auf sich warten.

Philipp Lahm vergleicht die exorbitant teure Mannschaft mit einem „Luxuskaufhaus, das wertvollste Exponate ausstellt, die von allen bestaunt werden, die sich aber niemand leisten kann“. Dies garantiere hohe Aufmerksamkeit und Spektakel, funktioniere aber nur ökonomisch, so der Weltmeister-Kapitän von 2014 in einer Kolumne für die Zeitung Die Zeit.

Philipp Lahm teilt heftig gegen PSG, Messi und Mbappé aus.
Philipp Lahm teilt heftig gegen PSG, Messi und Mbappé aus. © Imago

Lahm teilt heftig gegen Mbappé und Messi aus – Ex-Bayern-Star vergleicht PSG mit „Luxuskaufhaus“

„Politisch mag sich das Investment PSG gelohnt haben. Fußball eignet sich aufgrund seiner Beliebtheit als Instrument für andere Zwecke. Der Besitzer, das Land Katar, hat Paris und Europa für seine Sicherheits- und Geopolitik benutzt, auch seine Spieler. So ist die Welt“, ergänzte Lahm. Es sei aber nicht gut, wenn mit so viel Geld das Gegenteil von Qualität erreicht werde.

Fußball sei jedoch etwas anderes. „Große Mannschaften, mit denen sich Menschen identifizieren, entwickeln sich in einem Prozess. Der kann nur mit Kooperation, Solidarität und Gemeinschaft gelingen. Das sind die Werte von Europa, aber nicht die von PSG“, kritisierte Lahm weiter. Der Club sei „ein fades Erlebnis.“

Lahm fehlt bei Mbappé „jede Fantasie...“, Messi war gegen FC Bayern „hilflos und verzweifelt“

PSG sei „uninspiriert und keine Mannschaft“, polterte Lahm. Das macht der Weltmeister-Kapitän auch an den beiden Weltmeistern Kylian Mbappé und Lionel Messi fest. Mbappé sei zwar Weltklasse, „doch sein Talent wird nicht eingebettet. In München wartete er bloß darauf, dass ihm der Ball vor die Füße fällt. Mir fehlt jede Fantasie, wie Mbappés Karriere in Paris zur Blüte geführt werden soll.“ Selbst Mbappé fällte nach dem CL-Debakel ein vernichtendes PSG-Urteil und blickte fast neidisch auf den FC Bayern.

Auch an Messi ließ Lahm kein gutes Haar. „Messi zeigte auch in München in Momenten seine Extraklasse. Doch sein Können wird ohne Zweck, Ziel und Richtung eingesetzt. Der Einzelne weiß bei PSG einfach nicht, wie man gemeinsam ein Tor erzielen will und was er dazu beitragen soll“, meinte Lahm. „Messi war hilflos und verzweifelt.“

Lahm hat Mitleid mit PSG-Fans: „Ihre Hoffnung stirbt jedes Jahr aufs Neue“

In den zwei Duellen mit Bayern München sei nicht annähernd etwas Überirdisches entstanden. „Nichts, das Begeisterung weckt, nichts, an dem man teilhaben will, wie zum Beispiel bei Real unter Zinédine Zidane und Carlo Ancelotti, bei Manchester United unter Alex Ferguson, bei Bayern unter Jupp Heynckes oder bei Barça unter Pep Guardiola“, so Lahms vernichtendes PSG-Urteil.

„Die vielen PSG-Fans, die nach München gereist sind, können einem leidtun“, meinte Lahm. „Ihre Hoffnung, dass etwas zusammenwachsen könnte, stirbt jedes Jahr aufs Neue. Sie glauben sicher an etwas anderes. Von etwas, das man liebt, ist PSG trotz jahrelanger Investitionen so weit entfernt wie eh und je.“ Ganz im Gegensatz zum FC Bayern, der im Bundesliga-Spitzenspiel auf einen PSG-Trick zurückgreifen könnte. Allerdings wittert der BVB wohl einen Musiala-Bluff. (ck)

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