Appell an Verbraucher

Warnung vor Zucker-Ersatz – Süßstoff begünstigt Herzinfarkt und Schlaganfall

Ob in Getränken oder Nahrungsmitteln – Süßstoffe sind im Alltag überall zu finden. Eine Zucker-Alternative birgt allerdings ein Gesundheitsrisiko.

Dortmund – Zucker-Alternativen sind so beliebt wie nie zuvor. Sie versprechen nicht nur besonders kalorienarm zu sein, sondern auch zahnfreundlicher. Heute greifen Verbraucher daher gerne mal zur Cola Zero anstatt zur normalen Coke. Der alltägliche Verzicht auf Zucker führt also kaum an Süßstoffen vorbei. Nun hat eine Studie neue Ergebnisse zum Gesundheitsrisiko eines alternativen Süßstoffes veröffentlicht. Deutsche Mediziner sind besorgt.

Zucker-Ersatz unbedingt vermeiden: Studie ermittelt hohes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall

Der Trend zur gesunden Ernährung hat zahlreiche Zucker-Ersatzstoffe auf den Markt gebracht. So stehen heute Produkte wie Stevia, Xylit, Erythrit oder Reissirup in den Regalen der Supermärkte und Discounter.

Eine Studie der Cleveland Clinic in den USA hat nun den besorgniserregenden Befund gemacht, dass der Süßstoff Erythrit zu einem erhöhten Thromboserisiko führen kann. Damit steigt auch die Gefahr für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Doch was genau steckt hinter dem Zucker-Ersatzstoff Erythrit?

Erythrit ist ein Süßstoff, der vor allem in Lebensmitteln wie Diät-Getränken oder kalorienarmer Eiscreme und Schokolade vorkommt. In der Inhaltsübersicht der Produkte wird der Stoff auch mit der Abkürzung E 968 aufgelistet. Da Erythrit vom Körper kaum verstoffwechselt wird, scheiden Menschen ihn über den Urin wieder aus. Das ist der Grund, weshalb der Stoff als nahezu kalorienfrei gilt.

Süßstoff birgt Gesundheitsrisiko: Erythrit kann Herzinfarkt und Schlaganfall begünstigen

Die konkreten Laborversuche haben gezeigt, dass der Süßstoff die Zusammenlagerung von Blutplättchen und somit auch die Blutgerinnung verstärkt. Ein Blutgerinnsel kann wiederum zu einem Verschluss von Blutgefäßen (Thrombose) führen, sodass die Gefahr für Durchblutungsstörungen am Herzen und im Gehirn steigt.

Zucker-Alternativen werden kalorienarm und zahnfreundlich beworben.

Die Studienergebnisse sind auch für deutsche Mediziner alarmierend. Denn Zucker-Alternativen richten sich vor allem an Menschen mit Diabetes, Übergewicht oder Herz-Kreislauferkrankungen. Aufgrund des ohnehin erhöhten Risikos für Herzinfarkte und Schlaganfälle bei dieser Gruppe sind sie also besonders gefährdet.

Süßstoff Erythrit birgt Gesundheitsrisiko: Worauf Verbraucher jetzt achten sollten

Verbraucher sollten Süßstoffe grundsätzlich nur in Maßen verzehren. Gegenüber dem Fernsehsender MDR erklärt Ernährungsmediziner Hans Hauner, dass ein moderater Verzehr von gesüßten und gezuckerten Produkten unbedenklich sei.

Menschen, die bereits zur Risikogruppe für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören, sollten den Empfehlungen ihres Arztes folgen (mehr Rückrufe und Warnungen bei RUHR24).

Forschende alarmiert über Süßstoff-Studie: Intensivere Untersuchung der Lebensmittel gefordert

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat den Zusatz des Stoffes Erythrit in alkoholfreie Erfrischungsgetränke auf einen Grenzwert von 16 Gramm pro Liter begrenzt. Doch das Forschungsteam aus den USA zweifelt an diesen Vorgaben, wenn es bislang noch keine konkreten Erkenntnisse über Langzeitfolgen von regelmäßigem Verzehr gäbe.

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Auch deutsche Mediziner stimmen Hazen zu und plädieren dafür, Zusatzstoffe und Süßmittel intensiver zu untersuchen. Für eine konkrete Warnung vor Erythrit sei es laut dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung allerdings noch zu früh, berichtet der MDR.

Rubriklistenbild: © imageBROKER/Erich Geduldig/Imago

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