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Gefährliche Riesen-Zecke verbreitet sich – sie kann tödliches Fieber übertragen

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Von: Katharina Küpper

Zecken verstecken sich im Gras. Einmal auf der Haut festgesetzt, saugen sie das Blut. Jetzt ist eine Art unterwegs, die besonders gefährlich werden kann.

Dortmund – Sie sind die tückischen Feinde im Gras – ob im Garten oder auf Wiesen: Die Zecken-Saison hat begonnen. Für Menschen und Tiere können die kleinen Parasiten gefährlich werden. Sie gelten als Überträger der Krankheiten FSME und Borreliose. Jetzt verbreitet sich eine neue Zeckenart aus. Die sogenannte Hyalomma-Zecke.

Hyalomma-Zecken in Deutschland: Tödliche Gefahr geht von den Parasiten aus

Die Zeckenart kommt aus tropischen Gebieten – zuweilen in Afrika und Südasien. Sie ist wesentlich größer als heimische Zeckenarten. Als Beispiel nennt das RKI, dass die Hyalomma-Zecke etwa doppelt so groß ist wie der gemeine Holzbock. Neben der Größe sind die gestreiften Beine ein Merkmal für die Spinnentiere (mehr Warnungen bei RUHR24).

Und besonders gefährlich: Denn die Riesen-Zecke kann eine Vielzahl von Krankheitserregern übertragen, die zuweilen sogar tödlich für den Menschen enden können. Etwa das Krim-Kongo-Virus, Auslöser des tödlichen Krim-Kongo-Hämorrhagische-Fiebers (CCHF). Der Parasit kann aber auch den Erreger des Arabisch Hämorrhagischen Fiebers in sich tragen. Wahrscheinlicher sei indes eine Übertragung des Zecken-Fleckfiebers, wie die Universität Hohenheim laut t-online.de analysiert hat. Dieses Fieber wird durch das Bakterium Rickettsia aeschlimanni ausgelöst.

Zecken auf der Haut
In Deutschland breitet sich eine tropische Zeckenart aus. Sie kann eine tödliche Krankheit übertragen (Symbolbild). © imageBROKER/K. Wothe/Imago

Gefährliche Riesen-Zecke breitet sich in Deutschland aus – RKI warnt

Während in Deutschland bislang noch keine Zecke mit dem Erreger des gefährlicheren hämorrhagischen Fieber entdeckt wurde, gab es bereits hiesige Zeckenfunde, die das Fleckfieber übertragen konnten. Insgesamt sind bislang nur die zwei Arten Hyalomma marginatum und Hyalomma rufipes in Deutschland gefunden beziehungsweise beim RKI gemeldet.

Schon seit einigen Jahren häufen sich die Vorfälle der Zecke in Europa. Zunächst nur in Südfrankreich und Südosteuropa kommt die Riesen-Zecke jetzt auch in Deutschland vor. 2007 wurde die Riesen-Zecke erstmals hierzulande gesichtet. 2018 wurde bislang ein Rekord gemessen. Hier die Chronik ihres Auftretens:

Die Larven der Hyalomma-Zecken gelangen mit Zugvögeln in deutsche Gefilde. Bislang sei unklar, ob langfristig eine Hyalomma-Population in Deutschland entstehen kann. Aber: „Weiter steigende Temperaturen und eine zunehmend geringere Luftfeuchtigkeit könnten jedoch dazu beitragen“, warnt das RKI. Wer sich vor den Tieren schützen will, sollte sich regelmäßig nach einem Garten-Besuch auf Zecken untersuchen und kann vorsorglich zum Hausmittel Kokosöl greifen. Es gilt als Zeckenschutz.

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