„Unverantworlich“
Zahnpasta enthält immer noch krebserregenden Stoff: Öko-Test deckt auf
In Lebensmitteln ist er verboten - die Rede ist von dem bedenklichen Stoff Titandioxid. Jetzt fand Öko-Test ihn aber in einigen Kinderzahnpasten.
Dortmund – Seit August 2022 ist Titandioxid in Lebensmitteln offiziell verboten. Der Stoff gilt als nicht sicher, weil eine erbgutschädigende Wirkung nicht ausgeschlossen werden konnte. Wieso findet Öko-Test dann diesen Stoff noch in Zahnpasta? Und das ausgerechnet in der für Kinder? Welche Produkte betroffen sind.
Verbotener Stoff in Zahnpasta von „großen Marken“ entdeckt: „Das ist enttäuschend“
„In fünf Baby- und Kinderzahnpasten im Test steckt Titandioxid. Das ist enttäuschend“, erklärt Öko-Test. Denn in Lebensmitteln ist der Stoff nicht mehr zulässig, zu groß sind die Bedenken. Trotzdem wurde er in einigen Lebensmitteln weiter verwendet.
24 Zahnpasten waren im Test. „In fünf Baby- und Kinderzahncremes steckt immer noch das in Lebensmitteln inzwischen verbotene Titandioxid, darunter sind große Marken - Unverantwortlich“, findet Öko-Test. Schließlich verschlucken gerade Kinder beim Zähneputzen oft einen Teil der Zahnpasta.
Diese fünf Zahnpasten enthalten den bedenklichen Stoff: Durchgefallen im Öko-Test
Im Test befanden sich Produkte aus Discountern, Naturkosmetikprodukte, aber auch einige von großen Marken. Diese fünf Produkte enthalten laut Öko-Test Titandioxid:
- Blend-A-Med Blendi Gel, Erdbeergeschmack
- Odol-Med 3 Erste Zähne
- Odol-Med 3 Milchzahn, milde Minze
- Putzi Kinderzahngel
- Today Dent Kids Milchzähne
Doch wieso findet man den verbotenen Stoff noch in Kosmetikprodukten wie den genannten Zahnpasten?
Titandioxid: Deshalb befindet sich der verbotene Stoff noch in Zahnpasten
Seit August 2022 ist das weiße Pigment Titandioxid in Lebensmitteln verboten. Der Stoff steht unter Verdacht, erbgutverändernde Wirkungen zu haben. In Kosmetikprodukten gilt allerdings noch kein Verbot (mehr Service-News bei RUHR24).
Aktuell werde noch geprüft, ob die Regelung für Lebensmittel auch auf Kosmetik mit dem Stoff übertragen werden kann. Das würde dann Produkte wie Sonnencremes, Lippenstifte oder eben auch Zahnpasten betreffen.
Unnötiger Einsatz in Zahnpasta: Hersteller verwenden bedenklichen Stoff für Farbe und Glitzer
Eine schöne hell-rosa-Färbung: dafür wird Titandioxid in Zahnpasta eingesetzt. Ein anderer Hersteller, der auch im Öko-Test durchgefallen ist, verwendet es für die Glitzerpartikel. Das erklärte die Marke „Putzi“ gegenüber Brisant, nachdem diese die Hersteller um Stellungnahme gebeten hatten.
Ob den Verbrauchern die Optik ihrer Zahnpasta aber wichtiger ist als die eigene Gesundheit oder der ihrer Kinder, bleibt wohl fraglich. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte daher lieber einen Blick auf die Inhaltsstoffe bei Kosmetikprodukten werfen.
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