Karte oder Bardgeld?

Zahlung mit EC-Karte nicht möglich: Drei Gründe für Bargeld-Zwang

Immer mehr Menschen bezahlen ihre Einkäufe mit EC-Karte. Dennoch gibt es weiterhin drei Gründe, die Kartenzahlung nicht überall möglich machen.

Dortmund – Mittlerweile ist die Zahlung mit Girocard, Kreditkarte oder dem Smartphone in den meisten Geschäften angekommen. Trotzdem gibt es Situationen, in denen das Bezahlen mit Bargeld praktische Vorzüge hat. Warum Kunden manchmal sogar mit Bargeld bezahlen müssen, hat drei Gründe.

Ein Croissant? Mit EC-Karte bitte! – doch in der Realität sieht das manchmal ganz anders aus

Die Corona-Pandemie hat kontaktlosen Bezahlvorgängen einen regelrechten Schub gegeben. Waren es damals noch hygienische Gründe, bezahlen heute viele Verbraucher allein aus Bequemlichkeit mit EC-Karte oder dem Smartphone. Die Transaktionen mit Girocards stiegen im Jahr 2022 um ganze 13,4 Prozent an, wie die Deutsche Kreditwirtschaft ermittelt.

Doch trotz des Trends zur bargeldlosen Bezahlung, gibt es heute immer noch vereinzelte Geschäfte, die lediglich Bargeldzahlung anbieten. Denn grundsätzlich obliegt es den Geschäftsinhabern, ob sie Kartenzahlung akzeptieren. Der Rechtsanwalt Daniel Nierenz klärt gegenüber der Frankfurter Rundschau auf, es gäbe grundsätzlich „keine allgemeine Pflicht, Kartenzahlung zu akzeptieren“.

Zudem könne der Händler in seinen Geschäftsbedingungen auch selbst entscheiden, welche Karten er für die Bezahlung zulässt. So kommt es im Alltag häufig dazu, dass Karten der US-Netzwerke Visa und Mastercard von Geschäften abgelehnt werden (mehr Service-Themen bei RUHR24).

Bezahlen mit EC-Karte nicht ohne Einschränkung möglich: Mindestbetrag für Kartenzahlung

Ein weiterer Grund für die zwingende Bezahlung mit Bargeld stellt der Mindestbetrag für Kartenzahlung dar. Noch vor einigen Jahren war das sogar noch an Supermarkt-Kassen üblich: Ein Hinweisschild mit der Aufschrift „EC-Kartenzahlung ab 10 Euro möglich“. Will man sich nur ein Croissant vom Bäcker kaufen, ist also keine Kartenzahlung möglich.

Zwar treffen Kunden heute nur noch selten auf Bezahlhinweise wie diesen, dennoch steht es dem Geschäftsinhaber frei, einen Mindestbezahlwert festzulegen. Aber wofür eigentlich?

Manchmal bleibt das Bargeld als Zahlungsmittel unverzichtbar.

Ein allgemeiner Grund dafür sind die für den Händler anfallenden Gebühren pro EC-Kartenzahlung. Damit rechnet es sich laut dem Fernsehsender SWR für einige Geschäfte tatsächlich erst ab einem Bezahlwert von zehn Euro.

Denn der EC- oder Girocard-Terminal-Betreiber erhält etwa 0,2 bis 0,25 Prozent des bezahlten Betrags. Daneben muss der Händler monatliche Fixkosten für die Miete der Kartenlesegeräte und Kontoführungsgebühren zahlen. Für eine Bezahlung mit Kredit- oder Debitkarten von Visa oder Mastercard fallen sogar noch höhere Gebühren an.

Bezahlen mit Karte nicht immer möglich: Bargeld verliert trotzdem mehr und mehr an Bedeutung

Auch Cyberangriffe oder flächendeckende Ausfälle der Bezahlterminals können ein Grund sein, das Bargeld noch nicht ganz abzuschreiben. Trotzdem gelangen die bargeldlosen Bezahlmethoden aber immer mehr in den Fokus und erleichtern vielen Verbrauchern die Kaufabwicklung an den Kassen.

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