Verbraucherschutz warnt

UPS fordert Nachzahlung für Paket-Lieferung – Betrugsmail bloß nicht anklicken

Ist ein Paket auf dem Weg, ist das meist ein Grund zur Freude. Die Nachricht darüber wird oft sehnsüchtig erwartet. Doch bei einer Mail sollte man aufpassen.

Dortmund – Kommt eine E-Mail vom Versanddienstleister der Wahl, heißt das meistens: Eine bestellte Ware macht sich endlich auf den Weg zu einem nach Hause. Grund zur Freude. Wenn allerdings eine Mail von UPS eintrudelt, sollten Verbraucher ganz genau hinsehen – sonst gibt es Grund für Ärger.

E-Mail angeblich von UPS: Paket-Nachricht kann zur Gefahr werden

Internet-Langfinger haben es schon seit einer ganzen Weile auf Paket-Empfänger abgesehen. Immer wieder landen gefährliche Nachrichten im SMS- oder Mail-Postfach und fordern Verbraucher dazu auf, Daten zu aktualisieren oder geben vor, dass ein Paket nicht zugestellt werden konnte.

Meist sind die Nachrichten der Betrüger schnell enttarnt. Rechtschreibfehler, schlechte Grammatik oder einfach eine miese Aufmachung der Nachricht geben Hinweise auf eine mögliche Abzocke. Doch im aktuellen Fall ist der Schwindel nicht ganz so einfach zu erkennen. Es handelt sich um eine angebliche UPS-Mail (mehr digitale News bei RUHR24).

Verbraucherschutz warnt vor angeblicher UPS-Mail: Kunden werden mit Phishing in die Falle gelockt

Die Verbraucherzentrale warnt: Es gebe derzeit eine „überdurchschnittlich hohe Anzahl an Mails im Namen des Versanddienstleisters UPS“. Im Betreff der Mail heißt es: „Sie haben (1) Nachricht von uns. Bitte klicken Sie unten, um sie zu öffnen.“ In der Mail selbst werden Kunden darauf hingewiesen, dass sie bald ein Paket von UPS erhalten würden – jedoch erst, wenn sie die zusätzlichen Versandkosten in Höhe von 1,95 Euro gezahlt hätten.

Die Aufmachung der Betrugs-Mail sieht täuschend echt aus, offensichtliche Rechtschreibfehler gibt es nicht. Lediglich die unpersönliche Ansprache der Kunden sowie die Absender-Adresse seien laut Verbraucherzentrale Grund für Skepsis. Hierbei solle es sich um einen Phishing-Versuch handeln.

Warnung vor gefährlicher Phishing-Mail – auch UPS gibt Tipps

Dabei werden es die Betrüger wahrscheinlich nicht nur auf 1,95 Euro abgesehen haben. Im Fokus der Attacke werden vermutlich sensible Daten oder auch Kontoinformationen stehen. Was allerdings genau passiert, wenn man auf den Button „Vereinbaren Sie Ihre Zustellung“ klickt, bleibt offen, die Verbraucherzentrale informiert nicht weiter darüber.

Wie gefährlich ist Phishing?

Laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) belaufen sich die Schäden durch Cyber-Delikte, die mit Phishing-Attacken beginnen, pro Jahr auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Zu den Hauptgefahren des Phishings zählen demnach finanzielle Schäden. Betrüger können durch diese Angriffe an Kreditkartennummern samt Sicherheitscode und Ablaufdatum kommen und damit eine ausgiebige Shopping-Tour veranstalten. Andere gefälschte Websites zielen auf Account-Daten ab. Aber auch schädliche Malware wird immer wieder in Phishing-Mails angehangen. Unbemerkt kann sie sich auf dem PC, Laptop oder dem Smartphone installieren und erheblichen Schaden anrichten oder den User heimlich ausspionieren.

Die Verbraucherschützer gehen hier von einem Phishing-Versuch aus und empfehlen, die Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben. UPS selbst gibt auf seiner Homepage an, dass das Versandunternehmen niemals „unaufgefordert per E-Mail, Post, Telefon oder Fax Zahlungen, persönliche oder finanzielle Informationen, Kontonummern, Ausweise, Passwörter oder Rechnungskopien anfordert“. Zudem liefert UPS ein paar Beispiele, wie solch betrügerischen Mails aussehen können.

Rubriklistenbild: © Frank Hoermann/Sven Simon/Imago

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