Autofahrer
Rentner müssen Fahrtauglichkeit nachweisen – ADAC nennt zwei Probleme
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Rentner sollen ihre Fahrtauglichkeit in Zukunft regelmäßig überprüfen lassen. Der ADAC will eher auf andere Maßnahmen setzen.
Dortmund – Auf zahlreiche Rentner und Rentnerinnen über 70 könnten große Veränderungen im Straßenverkehr zukommen. Die EU plant einheitliche Verkehrstauglichkeitsprüfungen für ältere Autofahrer in allen Mitgliedsstaaten. Beim ADAC stößt das auf wenig Gegenliebe.
EU-Pläne für Rentner: Ab 70 soll die Fahrtauglichkeit überprüft werden
In zahlreichen EU-Ländern sowie in Großbritannien ist es schon jetzt Realität. Autofahrer über 70 (teilweise über 65) Jahre müssen ihren Führerschein erneuern lassen. Dazu gibt es medizinische Untersuchungen oder wie in Spanien gar eine Prüfung der Fahrtauglichkeit (mehr News zu Auto und Verkehr bei RUHR24).
Die Europäische Union hat jetzt Pläne zur Vereinheitlichung der Auto-Regeln vorgestellt. Rentner und Rentnerinnen sollen alle fünf Jahre ihre Fahrtauglichkeit überprüfen lassen. Ob diese Regel in den einzelnen Ländern sowie Deutschland umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.
Autofahrer über 70 Jahre – EU will für Rentner regelmäßige Fahrtauglichkeitstests
Der Allgemeine Deutsche Automobilclub (ADAC) hat dazu am Donnerstag (9. März) ein Statement abgegeben und sich äußerst kritisch ausgedrückt. Aus Sicht des ADAC sei das Unfallrisiko von Rentnern und Rentnerinnen über 70 nicht außergewöhnlich hoch. Daher lehne man alle Pläne, die sich auf ein Alter beziehen, ab.
Aus Sicht des ADAC gibt es bei den Plänen zwei Probleme: Zum einen seien gerade Rentner und Rentnerinnen über 70 die weitaus vorausschauenden Verkehrsteilnehmer. Zum anderen seien die bislang entwickelten Testverfahren nicht ausreichend, um die Fahreignung zu überprüfen.
Rentner sind seltener in Autounfälle verwickelt, als andere Autofahrer
Man gebe beim Automobilclub zu, dass gesundheitliche Einflüsse die Fahrtüchtigkeit einschränken können. Daher solle man als älterer Autofahrer oder Autofahrerin die Einschätzung des behandelnden Arztes einholen.
Dies gelte jedoch für alle Altersgruppen. Das unterstreicht der ADAC: „Alle Personen, die am Straßenverkehr teilnehmen, sollten ihre Fahrfähigkeiten regelmäßig und vor allem selbstkritisch hinterfragen!“
Der ADAC hat mit der Aussage, dass Rentner und Rentnerinnen seltener in Verkehrsunfällen verstrickt sind, recht. Nach Informationen des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2021 66.812 Menschen ab 65 Jahren an Unfällen mit Personenschaden beteiligt – das waren lediglich 14,5 Prozent aller Unfallbeteiligten.
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