Kabelfernsehen vor dem Aus – erster Anbieter geht drastischen Schritt
Kabelfernsehen vor dem Aus? Zumindest in einer Stadt in Deutschland kann das bald Realität sein. Und wie sieht es in Zukunft aus?
Dortmund/Hamburg – Fernbedienung an und los geht es. So funktioniert das klassische Fernsehen. Ein Anbieter in Hamburg, immerhin der zweitgrößten Stadt in Deutschland, macht jetzt eine Ansage und schaltet das klassische Kabelfernsehen ab. Doch was bedeutet das für Kunden und Kundinnen? Und ist das ein Zukunftsmodell?
Kabelfernsehen vor dem Aus – zumindest in zahlreichen Haushalten in Hamburg
Es gibt sie noch – Leute, die über das klassische Kabelfernsehen schauen. In Hamburg müssen sich zahlreiche Menschen jedoch bald umstellen. Auf der Anga Com in Köln hat Bernd Thielk, Geschäftsführer des Hamburger Unternehmens willy.tel, wie inside-digital.de berichtet, dass man DVB-C (Kabelfernsehen) komplett abschaltet (mehr News zu Digitales bei RUHR24).
Müssen die Kunden jetzt auf das TV-Programm verzichten? Natürlich nicht. Das Unternehmen willy.tel wolle, so Thielk, Programm über den IPTV-Dienst (Internet Protocol Television) anbieten. Nun erwartet das Unternehmen neue Herausforderungen – sowohl für einen selbst, als auch für die Kunden.
Es gebe zwei Probleme. Zum einen müsse man die Kunden jetzt auf die neue Plattform holen. Zum anderen müssen sich die Kunden in einem neuen Vertrag für den IPTV-Dienst anmelden – via QR-Code (auch interessant: Telekom beendet Dienst – Kunden bangen um ihr Geld)
Das sei schwierig, so der willy.tel-Geschäftsführer, da sich viele Kunden noch einen Antrag in Papierform wünschen. Insgesamt versorgt willy.tel um die 150.000 Haushalte in Hamburg. In 14.000 Wohnungen habe man das Kabelfernsehen jetzt schon abgeschaltet.
Hintergrund des drastischen Schrittes ist die Beendigung des sogenannten Nebenkostenprivilegs. Kabelfernsehen darf dann nicht mehr in den Nebenkosten der Mieter auftauchen. Es wird so sein, dass Mieter und TV-Anbieter in eine direkte Vertragsbeziehung gehen.

Kabelfernsehen vor dem Aus – das Ende des Nebenkostenprivilegs
Wie geht es für das Kabelfernsehen weiter? Bislang ist unklar, wie sich andere Anbieter wie Vodafone oder Tele Columbus verhalten, wie inside-digital.de berichtet. Gut möglich aber, dass auch sie bald Lösungen finden müssen nach Beendigung des Nebenkostenprivilegs.