Rückruf von Mehl gestartet: Giftstoffe können Herzrasen verursachen
Mehl ist zum Kochen und Backen oftmals ein Muss. Doch ein neuer Rückruf sorgt dafür, dass Verbraucher nach dem Einkauf erneut aufpassen müssen.
Dortmund – Egal, ob für Pizza, Pasta oder Waffeln – Mehl ist in zahlreichen Rezepten ein Muss. Doch gerade eine bestimmte Sorte Mehl ist immer wieder von einem Rückruf betroffen. Auch aktuell sollte man beim Einkauf deshalb genauer hinschauen, um unerwünschte Symptome nach dem Verzehr zu vermeiden.
Hersteller startet Mehl-Rückruf: Pflanzengifte in Produkt entdeckt
Erst kürzlich hat ein Rückruf von Brot aufgrund von Schadstoffen für Aufsehen gesorgt. Auch in einer Sorte Mehl wurde die unerwünschte Zutat nun entdeckt. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt vor Teffmehl in der 400 Gramm-Packung des Herstellers Borchers Fine Food GmbH & Co. KG.
Das Unternehmen habe bei Routinekontrollen „einen erhöhten Wert an Tropanalkaloiden festgestellt“. Dabei handelt es sich um „natürlich vorkommende Pflanzengiftstoffe“, erklärt das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz.
Tropanalkaloide im Mehl: Hersteller von „Teffmehl“ warnt vor Verzehr von Produkt
Die Tropanalkaloide sind in den Pflanzen enthalten, die auf den Anbauflächen von Getreide wachsen. Daher können verschiedene Teile der Gewächse oder auch die Samen „versehentlich miterfasst werden und gelangen so als Kontaminant in das Lebensmittel“, heißt es in dem Mehl-Rückruf von Hersteller Borchers Fine Food. Auch bei Chips haben Tropanalkaloide schon mehrfach zu Rückrufen geführt.
Wer Produkte der Marke bereits Zuhause aufbewahrt, sollte genau hinschauen. Wie das Unternehmen erklärt, gilt der Rückruf vom Teffmehl lediglich für Produkte mit entsprechenden Angaben. Andere Ware des Herstellers könne man dementsprechend weiterhin nutzen.
- Vom Rückruf betroffen sind diese Chargen des Teffmehls:
- Charge 22000908, Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) 25. Juli 2023
- Charge 22000774, Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) 30. Juli 2023
- Charge 23000083, Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) 18. September 2023
- Charge 23000151, Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) 27. Oktober 2023
Mehl-Rückruf gestartet: gesundheitliche Folgen nach Verzehr vor allem für Kinder gefährlich
Da Teffmehl aus Hirse besteht und es sich dabei um eine verhältnismäßig kleine Ernte handelt, sei es schwierig, diese „Verunreinigung“ zu erkennen und anschließend zu entfernen. Das Unternehmen weist deshalb darauf hin, dass Verbraucher die zum Mehl-Rückruf gehörenden Produkte keinesfalls verzehren sollten (weitere News zu Rückrufen und Warnungen bei RUHR24).
Andernfalls können unerwünschte Symptome auftreten. Dazu gehören „Herzrasen, Benommenheit, Kopfschmerzen oder Übelkeit“, warnt das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz. Zudem stuft das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) den natürlichen Giftstoff als so schädlich ein, dass gesundheitliche Folgen sogar schon bei einer „sehr geringen Dosierung“ spürbar seien.

Besonders Kinder und Säuglinge können darunter leiden, da sie ein besonders geringes Körpergewicht haben. Umso wichtiger ist es daher, das Produkt in dem Geschäft zurückzugeben, wo man es gekauft hat. Den Kaufpreis bekommen die Kunden auch ohne die Quittung zurückerstattet.
Mehl-Rückruf gestartet: Hersteller reagiert mit drastischer Maßnahme
In welchen Supermärkten und Discountern das Teffmehl bislang verfügbar war, ist nicht bekannt. Der Hersteller weist aber darauf hin, dass das Unternehmen angeordnet hat, das „betroffene Produkt unmittelbar aus dem Verkauf“ zu nehmen. Bei kommenden Einkäufen dürfte das Teffmehl mit denen zum Rückruf gehörenden Angaben daher nicht mehr im Einkaufswagen landen.