Robert Habeck erklärt Vorteile

Strom sparen dank Neuerung in 2023: Millionen Haushalte profitieren

In Deutschland können sich Stromkunden auf eine Neuerung einstellen. Dank intelligenter Technik ließe sich in Millionen Haushalten bares Geld sparen.

Dortmund – Ob analog oder digital, der Stromzähler dreht in Deutschlands Haushalten stoisch seine Runden. Abgerechnet wird dann der Verbrauch in Kilowattstunden zu einem vorher vom Anbieter festgelegten Preis. Damit könnte bald Schluss sein.

Günstige Strompreise kommen in Deutschland nicht bei den Kunden an

Laut Vergleichsportal Verivox zahlen Endkunden aktuell im Januar 2023 einen durchschnittlichen Strompreis von 48,2 Cent pro Kilowattstunde (Stand: 9. Januar 2023). Gleichzeitig profitieren Versorger aktuell von günstigen Preisen im Großhandel und an den Strombörsen.

Verbraucher und Verbraucherinnen in Deutschland profitieren hiervon allerdings nicht. Im Gegenteil: Zahlreiche Anbieter haben ihre Preise zum Jahreswechsel teils drastisch angehoben. Ab März 2023 soll dann die von der Bundesregierung beschlossene Strompreisbremse für finanzielle Entlastung in den Haushalten sorgen.

Strom sparen dank Neuerung in 2023: Millionen Haushalte profitieren

Sie sieht vor, dass 80 Prozent des Stromverbrauchs bei einem Preis von 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt werden. Von diesem Entlastungspaket profitieren Bürger rückwirkend zum 1. Januar 2023.

Doch das ist nicht die einzige Änderung, mit der die Regierung für das neue Jahr plant. Schon bald soll es eine digitale Revolution auf dem Strom-Markt geben, von der Millionen Haushalte in Deutschland profitieren könnten.

Revolution auf dem Strom-Markt: Robert Habeck erklärt Smart Meter

Schließlich wächst der Anteil der erneuerbaren Energien in Deutschland stetig. Für Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Bündnis 90/Die Grünen) heißt dies, dass das Energiesystem klüger gefahren und gemanagt werden müsse: „Es muss digitalisiert werden“, stellt der Grünen-Politiker in einem offiziellen Pressestatement klar.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen erklärt, welche Vorteile sich durch die Einführung von sogenannten Smart Metern ergeben.

„Die bisherigen Fortschritte, die dort gemacht wurden, sind zu klein, zu langsam und zu spät gewesen. Deswegen hat das Bundeskabinett ein Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende beschlossen.“ Im Kern wird es laut Robert Habeck dabei um sogenannte Smart Meter gehen. Vereinfacht ausgedrückt sind das intelligente Stromzähler.

Smart Meter bieten laut Robert Habeck zwei Vorteile für Kunden

Durch die Einführung der Smart Meter sollen die klassischen Drehstromzähler in Deutschlands Haushalten Schritt für Schritt ausgetauscht werden. Die intelligenten Geräte wären laut Habeck direkt mit den Stromanbietern verbunden und hätten gleich zweierlei Vorteile.

Sie seien einerseits attraktiv für die Verbraucherinnen und Verbraucher, ganz gleich, ob öffentliche Einrichtungen oder Privathaushalte – insbesondere wenn viel Strom durch beispielsweise E-Fahrzeuge oder Wärmepumpen verbraucht würde.

Strom sparen dank Smart Meter: Robert Habeck verrät Zeitplan

Darüber hinaus sorgen Smart Meter dafür, dass die Auslastung im Stromnetz besser gesteuert werden könne. Laut Habeck seien sie „der Kern der digitalen Energieinfrastruktur“. Doch noch müssen sich Verbraucher gedulden, bis der Plan der Bundesregierung tatsächlich in die Tat umgesetzt wird.

„Bis 2030 sollen alle Haushalte, die über 6000 Kilowattstunden pro Jahr verbrauchen, mit Smart-Meter-Systemen ausgestattet werden“, stellt Bundeswirtschaftsminister Habeck klar. Der durchschnittliche Verbrauch eines vierköpfigen Haushalts liege laut Angabe des Grünen-Politikers bei rund 3500 Kilowattstunden pro Jahr.

Smart Meter im Einsatz: Das können Verbraucher tun, um Strom zu sparen

Dennoch müssen auch jene Verbraucher nicht auf die intelligente Technik verzichten. Denn „zeitgleich gibt es ein Recht auf Einbau der Smart Meter – auch für diejenigen, die unterhalb der 6000-Kilowattstunden-Grenze liegen. Wenn folglich auch ein kleinerer Haushalt Interesse an der Technik zeigt, muss nach vier Monaten Zeit der Einbau erfolgen“, stellt Habeck klar.

Sogenannte Smart Meter sollen unter anderem variable Strompreise für Verbraucher ermöglichen.

Doch was bedeutet das im Detail? Welche Vorteile ergeben sich hieraus für die Stromkunden in Deutschland?

Strom sparen dank variabler Tarife: So können Verbraucher von Preisschwankungen profitieren

„Ab 2025 müssen die Stromnetzanbieter variable Tarife für alle Haushalte anbieten. Die meisten Kunden, und dazu zähle ich auch, werden derzeit, egal ob morgens, abends oder nachts, immer den gleichen Preis bezahlen“, stellt Robert Habeck fest. Zeitgemäß ist dies allerdings nicht.

Schließlich unterliegen die Strompreise schon jetzt täglichen Schwankungen. Dazu heißt es bei der Süddeutschen Zeitung: „Wenn etwa der Wind ordentlich bläst oder die Sonne scheint, sackt der Strompreis im Großhandel ab. Die allermeisten Verbraucher bekommen davon aber nichts mit.“ Das kann und soll sich mit der Einführung der Smart Meter ändern.

Smart Meter im Alltag: So profitieren Verbraucher von günstigen Strompreisen

„In manchen Stunden des Tages wird der Strom für die Verbraucher damit viel billiger, in anderen teurer. Wer darauf seinen Verbrauch einstellen kann, spart richtig Geld“, berichtet die SZ. So könnte man beispielsweise seine Wäsche dann waschen, wenn gerade besonders viel erneuerbare und günstige Energie ins Stromnetz eingespeist wird.

Dazu schreibt Energie-Anbieter E.on: „Bei dynamischen Stromtarifen, die wir künftig anbieten, variieren die Kosten für den Letztverbraucher in Abhängigkeit der aktuellen Groß­handels­preise. Das Smart Meter bietet die technischen Voraussetzungen dafür.“

In Kraft treten soll das Gesetz noch in diesem Frühjahr. Kundinnen und Kunden können sich somit über Licht am Ende des teuren Energie-Preis-Tunnels freuen.

Rubriklistenbild: © Rob Engelaar/ANP/Imago, Frank Ossenbrink/Imago; Collage: RUHR24

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