Keine Entwarnung für Kunden

Strom-Abschlag steigt trotz sinkender Preise: Prognose erschreckt

Für Energieversorger ist der Strompreis im Einkauf zuletzt stark gesunken. Bei den Kunden kommt davon nichts an – sie müssen mit Erhöhungen rechnen.

Dortmund – Die Energiekrise hält Deutschland noch immer eng im Würgegriff. Vor allem Verbraucher wie in Dortmund sehen sich mit stetig steigenden Kosten konfrontiert.

Kosten bei Strom-Abschlag stark gestiegen: Kunden zahlen plötzlich das Doppelte

Bei den meisten Kunden dürfte dieser Tage und Wochen der tägliche Gang an den Briefkasten für Schweißperlen auf der Stirn sorgen. Vor allem dann, wenn eine Mitteilung des Energieversorgers ins Haus flattert.

Denn darin stehen aktuell meist keine erfreulichen Nachrichten. „Kunden des Essener Energieversorgers E.ON hatten erst im Januar Post mit drastischen Erhöhungen bekommen“, berichtet das Handelsblatt. Demzufolge würden sich für die Verbraucher außerhalb der Grundversorgung die Preise ab März teilweise fast verdoppeln (von 26,9 Cent auf 50,11 Cent pro Kilowattstunde).

Strom-Abschlag steigt, trotz sinkender Preise: Prognose erschreckt

Dabei sind die Preise an der Strombörse und im Großmarkt zuletzt stark rückläufig. Doch warum kommen die gesunkenen Preise nicht beim Endkunden an?

Eine Erklärung hierfür liefert E.ON-Vorstandsvorsitzender Leonhard Birnbaum (55) auf dem Handelsblatt-Energiegipfel: „Wir haben in der Grundversorgung ja nicht die 1000 Euro pro Megawattstunde aus dem August durchgereicht. Sondern nur ungefähr 30 Prozent“, bekräftigt der 55-Jährige.

Keine Entwarnung für Strom-Kunden: Preise bleiben weiter hoch

Der Grund für die steigenden Strompreise liegt daher in den vergangenen Monaten. Eine Entwarnung, was die Energiepreise angeht, könne daher noch nicht ausgesprochen werden. Daran ändern auch die aktuell günstigen Einkaufspreise nichts.

E.ON-Boss Leonhard Birnbaum erklärt, warum Kunden trotz sinkender Strompreise höhere Abschläge zahlen müssen.

Diese werden, wenn überhaupt, erst mit Verzögerung bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern ankommen. Die Vergleichsplattform Verivox rechnet „nicht damit, dass die Strompreise für Haushalte kurz- und mittelfristig wieder sinken werden. Durch die Energiekrise wird Strom europaweit in den kommenden Jahren dauerhaft teurer bleiben“, heißt es.

Hohe Strompreise: Kunden profitieren von Energiepreis-Bremse

Dennoch können sich Deutschlands Haushalte über nahende Entlastung freuen. Diese kommt ab März in Form der von der Bundesregierung beschlossenen Strompreis-Bremse.

Sie gilt rückwirkend für Januar und sieht vor, dass 80 Prozent des Stromverbrauchs zu einem Preis von 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt werden. Gleichzeitig werden die Kosten bei Gas und Fernwärme reduziert (12 Cent pro Kilowattstunde Gas und 9,5 Cent für Fernwärme-Kunden).

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