Schädlich für Pflanzen und Tiere

Streusalz bei Glätte und Schnee? Es gibt umweltfreundlichere Alternativen

Sobald es richtig kalt wird, bleibt der Frost nicht lange aus. Dann muss wieder gestreut werden. Dabei ist das handelsübliche Streusalz gar nicht so umweltfreundlich, wie gedacht.

Nordrhein-Westfalen – Die Temperaturen sinken und Stellenweise ist mit Frost zu rechnen, wie auch der Deutsche Wetterdienst in den Prognosen für die kommenden Wochen berichtet. Das heißt, wir müssen bald wieder kratzen und die Gehwege streuen. Aber wie umweltfreundlich ist das herkömmliche Streusalz eigentlich?

Streusalz: Schädlich für Tiere und Pflanzen ‒ nachhaltige Alternativen bei Glatteis

Angeblich soll Streusalz laut Öko-Test die Böden, Gewässer und Pflanzen belasten. Der Grund dafür ist das Salz selbst, welches in den meisten Mischungen als Natriumchlorid, Calciumchlorid oder Magnesiumchlorid vorkommt. Aber auch die Begleitstoffe können Probleme bereiten.

Die Stoffe können durch den Boden ins Gewässer absickern und kommen dadurch an die Wurzeln der Pflanzen und Bäume. Zu viel Salz und Fremdstoffe an den Wurzeln schädigen die Pflanzen. Das Problem: Die Schäden sieht man erst nach dem Winter, wenn die Pflanzen trotz ausreichend Wasser vertrocknen.

Umweltschädliches Streusalz: Rückstände gelangen vom Glatteis in Flüsse und Seen

Nicht nur Pflanzen und Bäumen schadet das Streusalz. Auch für Tiere ist es schädlich, wenn sie durch das Salz laufen und es sich an den Pfoten sammelt. Dadurch können Entzündungen der Haut entstehen.

Besitzer sollten daher die Pfoten im Winter säubern, wenn der Hund oder die Katze wieder hereinkommt. Andernfalls säubern sich die Tiere selbst, indem sie das Salz ablecken. Das kann jedoch zu Magenreizungen und anderen Schäden führen.

Sobald das Streusalz in den Boden gelangt ist, kann es auch in die Kanalisation kommen. Von da aus ist es nicht mehr weit in Flüsse und Seen. Hier wird das Streusalz zum Umweltproblem. Denn Kläranlagen können die Rückstände des Salzes nur bedingt filtern.

Nachhaltige Alternativen für Streusalz: Das sollte man bei Glatteis nutzen

Wer also sicher gehen möchte, sollte auf nachhaltigere Alternativen zum Streuen bei Glatteis zurückgreifen. Der BUND empfiehlt dazu Sand, Splitt oder Holzspäne zu nutzen. Sie schmelzen das Eis auf dem Weg zwar nicht, verringern aber die Rutschgefahr.

Jedoch muss mehr von dem „Abstumpfmittel“ gestreut werden, als man es bei Streusalz machen würde. Aber Holzspäne, Splitt und Sand können zusammengefegt und wieder verwendet werden, nachdem das Eis geschmolzen ist. Bei den Alternativen sollte man idealerweise auch auf Nachhaltigkeit achten. Zum Beispiel dient das Umweltsiegel „Blauer Engel“ als Orientierung.

Glatteis im Winter: Wann darf ich Streusalz streuen oder ist es verboten?

Wer gänzlich auf Streuprodukte verzichten möchte, sollte schnell handeln, sobald der erste Schnee fällt. Denn frühes Schnee schaufeln kann die Bildung von Glatteis verhindern. Der Grund: Der gefallene Schnee schmilzt nicht und friert deshalb auch nicht wieder an, sobald es kälter wird.

Regelmäßig Schnee zu schaufeln, ist tatsächlich auch Pflicht: Von sieben Uhr morgens bis abends um acht müssen Eigentümer darauf achten, dass es vor ihrem Haus nicht glatt ist. Vermieter können Mietern über den Mietvertrag die Verantwortung der Räumung übertragen. Zudem ist es in vielen Städten verboten, Salz zu streuen. Um sicherzugehen, sollte vorher ein Blick in die Satzung der Stadt oder Gemeinde geworfen werden.

Rubriklistenbild: © Armin Weigel / dpa

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