Altes Öl im Haushalt nutzen

Speiseöl entsorgen – auf keinen Fall in den Abfluss gießen

Speiseöl ist beim Kochen und Backen eine echte Allzweckwaffe. Doch bei bestimmten Anzeichen, die auf altes Fett hindeuten, sollte man vorsichtig sein.

Dortmund – Egal, ob als Ersatz für Butter beim Braten oder als Zutat in Pfannkuchen – Speiseöl kann vielseitig eingesetzt werden. Um zu erkennen, ob das Öl ranzig ist, ist vor allem der Geruchssinn gefragt. Der Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) hilft hingegen eher weniger.

Ranziges Speiseöl verhindern – Lagerung ist entscheidend

Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass die verschiedenen Sorten Speiseöl „durchaus viele Monate nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) noch einsetzbar“ seien. Ist die Flasche geöffnet, ist sie „zwischen drei und 12 Monate verwendbar“, schreibt Öko-Test.

Entscheidend ist neben der Sorte vor allem die Lagerung, die wie bei Kartoffeln im Idealfall kühl und dunkel sein sollte. Auch das richtige Behältnis verhindert, dass Öl schnell ranzig wird (weitere Lifehacks bei RUHR24)..

Ob Verbraucher das abgelaufene oder schon länger geöffnete Fett noch verwenden können, prüfen sie durch den Geruch und im Zweifel noch durch den Geschmack. Nicht mehr für den Verzehr geeignet ist das Speiseöl, wenn es „ranzig, stechend oder beißend“ riecht oder schmeckt, warnt die Verbraucherzentrale. Bei einem säuerlichem oder muffigen Geruch sollte man laut Öko-Test ebenfalls auf die Verwendung zum Kochen und Backen verzichten. Andernfalls drohen gesundheitliche Folgen.

Ranziges Speiseöl gegessen – Menge hat Auswirkungen auf Gesundheit

Neben Verdauungsbeschwerden hat der Körper nach dem Verzehr von schlecht gewordenem Speiseöl anschließend womöglich auch mit dem Entzug der Vitamine B und E zu kämpfen. Das gilt laut einer Studie im Journal of Food and Nutrition Sciences vor allem für Olivenöl. Demnach kann die Einnahme von ranzigem Öl sogar Diabetes und Zellschäden zur Folge haben.

Auch eine Studie aus Nigeria kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Durch freie Radikale kann die Verdauung der Konsumenten beeinflusst werden. Bei sehr kleinen verzehrten Mengen brauchen Betroffene hingegen weniger Befürchtungen zu haben.

Ranziges Öl sollte nicht mehr verzehrt werden.

Das liege daran, dass sich die Inhaltsstoffe unter bestimmten Bedingungen verändern, was beispielsweise durch hohe Temperaturen und Lichteinfall passieren kann. Dadurch wird laut dem Portal Smarticular der sogenannte „Oxidationsprozess“ beschleunigt, der das Verderben des Lebensmittels begünstigt.

Altes Speiseöl im Haushalt nutzen – für Holz und Leder verwenden

Unproblematisch ist laut Öko-Test hingegen Speiseöl, auf dem Flocken oder Schlieren bilden. Bei bestimmten Sorten kann dies durch Bestandteile der enthaltenen Pflanzen entstehen und ist demnach ein natürlicher Prozess bei dem Lebensmittel.

Ranziges Speiseöl muss aber nicht direkt entsorgt werden. Pflanzenöle, die nicht trocknen, wie Olivenöl oder Kokosöl, eignen sich nach Angaben von Smarticular etwa zur Pflege von Schuhen aus Leder. Dafür einfach die Flüssigkeit anstelle von Schuhcreme auf einen Lappen geben und dann in die Schuhe einmassieren.

Zum Putzen von Lederschuhen eignen sich statt Schuhcreme auch bestimmte Sorten Speiseöl

Auf keinen Fall sollte man hingegen trocknende Öle, wie Walnuss- oder Leinöl nutzen. Dadurch kann das Leder brüchig werden. Stattdessen lassen sich solche Sorten für die Pflege von Holz nutzen, beispielsweise bei Schneidebrettern oder Holzmöbeln. Das ist durch das sogenannte Verharzen möglich, das auch dafür sorgt, dass Speiseöle schnell verderben. Die in großem Anteil enthaltenen ungesättigten Fettsäuren in den trocknenden Pflanzenölen oxidieren schnell mit der Luft und härten dadurch aus.

Altes Speiseöl entsorgen – auf keinen Fall in den Abfluss gießen

Wer im Haushalt keine Anwendung für schlecht gewordenes Öl findet, der sollte bei der Entsorgung aufpassen. Denn Verbraucher, die altes Pflanzenöl einfach in den Abfluss kippen, locken dadurch Ratten an.

Auch Verstopfungen und Ablagerungen im Rohr können durch den leichtfertigen Schritt entstehen. Für Haustierbesitzer empfiehlt Smarticular das Vermischen des Speiseöls mit Katzenstreu, das auch bei stinkenden Schuhen hilft, und anschließend die aufgesaugte Menge dann im Restmüll entsorgen. Alternativ funktioniert die Entsorgung von kleinen Mengen Öl auch in einer abschließbaren Flasche.

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