Betrügerische Werbung

Schadsoftware verbreitet sich auf Millionen Handys – 1700 Apps betroffen

Insgesamt 1700 App-Store-Anwendungen sind betroffen. Doch der Nutzer bemerkt die Schadsoftware nicht, weil sie für ihn komplett unsichtbar ist.

Dortmund – Die Software von Apple gilt als so sicher, dass ein Virenschutz nicht notwendig ist. Doch jetzt wurde von dem Unternehmen „Human Security“ eine Schadsoftware entdeckt, die sich im besonders großen Ausmaß bei Apple-Geräten verbreitet hat. Fast 11 Millionen iPhones sollen laut ihnen von der für Nutzer unsichtbaren Malware betroffen sein.

Betrügerische Werbung bei 1700 Apps: Apple-Nutzer können die aber gar nicht sehen

Die entdeckte Malware wird „Vastflux“ genannt. Sie betrifft insgesamt 1700 Apps aus dem App Store. Über 120 App-Entwickler sollen laut „Human Security“ in den Betrug verwickelt sein. Obwohl der App Store bisher als sehr sicher gilt, wird Apple durch ein neues EU-Gesetz aber zu einer Sicherheitslücke bei iPhones gezwungen.

Die Schadsoftware spielt betrügerische Werbung in den Anwendungen aus dem App Store aus. Nutzer können diese aber gar nicht sehen. Doch welchen Schaden richtet die Software denn nun genau an?

Schadsoftware auf Millionen Handys: Das passiert auf mit „Vastflux“ infizierten Apple-Geräten

Die Betrüger versuchen so mit bezahlter Online-Werbung Geld zu verdienen, erklärt Chip.de. „Zusätzlich bauen sie oft einen sogenannten ‚Klickbetrug‘ mit ein, bei dem die falsche Anzeige dann scheinbar geklickt wird“. So können sie dann Geld für Werbung erhalten, die der Nutzer nie zu Gesicht bekommen hat.

Deshalb richtet „Vastflux“ in erster Linie einen Schaden bei den Werbetreibern an. Denn diese zahlen für Werbung, die nie jemandem gezeigt wird. Falls es aber zu Rückforderungen kommen sollte, könnten dann die App-Anbieter oder Dienstleister betroffen sein (mehr Digital-News bei RUHR24).

Wer jetzt aber denkt, er sei auf der sicheren Seite, weil er gar kein iOS besitzt, liegt falsch. Denn auch Android-Nutzer sind immer wieder von Betrug und Hackerangriffen betroffen – so wie aktuell die gefälschte DHL-SMS, hinter der sich ein Bank-Trojaner versteckt.

Vastflux - so heißt die Schadsoftware mit der im App-Store mit betrügerischer Werbung Geld verdient wurde.

Bislang „der größte Angriff“ auf Smartphones – Schadsoftware bereits 2022 entdeckt

Auf ihrer Website erklärt „Human Security“, dass es sich bei „Vastflux“ um den größten Angriff handelte, den das Team aufgedeckt hat. Entdeckt wurde die schädliche Software Mitte 2022.

Dreimal wurde „Vastflux“ geschwächt, bis es im Dezember gelang, den Server endgültig außer Betrieb zu setzten. Wie hoch der verursachte Gesamtschaden ist und wer die Kriminellen hinter der betrügerischen Werbung sind, ist bisher noch nicht bekannt.

Rubriklistenbild: © sqback/Imago

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