Verkehr

XXL-Änderung beim Führerschein: Alle Autofahrer von EU-Plan betroffen

Die EU plant nach der Einführung des Führerscheins im Scheckkarten-Format jetzt die nächste Neuerung für alle Autofahrer.

Brüssel – Nach dem Papierführerschein soll nun auch die Scheckkarte obsolet werden: Die EU will in allen Mitgliedsstaaten den digitalen Führerschein einführen. Damit würde der Führerschein künftig auf dem Smartphone oder Tablet oder einem anderen mobilen Gerät abrufbar sein. Ziel ist auch, dass diese Form des Führerscheins irgendwann standardmäßig ausgestellt wird – den Kartenführerschein gäbe es dann nur noch auf Antrag, berichtet Merkur.de.

Digitaler Führerschein: Datenaustausch zwischen den EU-Ländern

Mit der Einführung des digitalen Führerscheins sollen nach Angaben der EU mehrere Ziele verfolgt werden. Zum einen würde die Digitalisierung der Führerscheine bei Umtausch oder Verlustmeldung vieles einfacher machen. Alles könnte online abgewickelt werden, lästige Amtsgänge wären damit abgeschafft.

Außerdem soll der digitale Führerschein auch bei der Strafverfolgung von Verkehrsdelikten helfen, insbesondere wenn ein EU-Bürger im EU-Ausland gegen die Verkehrsregeln verstößt. Wem der Führerschein aufgrund schwerwiegender Verkehrsverstöße entzogen würde, wird in Zukunft innerhalb der gesamten EU ein Fahrverbot haben. Damit soll der sogenannte „Führerschein-Tourismus“ beendet werden.

Beim Datenaustausch zwischen den Ländern sowie der Speicherung des Führerscheins müsse aber der Schutz personenbezogener Daten immer Vorrang haben, so der EU-Vorschlag. Dazu erarbeite man aktuell einen „EU Wallet“, also ein Portemonnaie, das als App heruntergeladen wird und die dort gespeicherten Daten sichert.

E-Führerschein in der EU: Was, wenn man kein Smartphone hat?

Wann genau der digitale Führerschein eingeführt wird, hängt davon ab, wie schnell das Gesetz gebilligt wird. Im Entwurf ist aber festgeschrieben, dass innerhalb von 18 Monaten nach Billigung des Gesetzes, die ersten digitalen Führerscheine ausgestellt werden sollten. Spätestens vier Jahre nach Einführung der EU-Richtlinie soll der digitale Führerschein der EU-weite Standard sein.

Mit der Einführung des digitalen Führerscheins sollen mehrere Ziele verfolgt werden. 

Im Durchschnitt dauert das Gesetzgebungsverfahren in der EU 18 Monate. Sollte die Führerscheinrichtlinie also 2024 beschlossen werden, dann könnten wir schon 2025 mit den ersten digitalen Führerscheinen rechnen. Ab 2028 müssten sie dann den Standard stellen (mehr zu Auto und Verkehr bei RUHR24).

Service-Newsletter von RUHR24 abonnieren

Unser kostenloser Service-Newsletter versorgt Dich regelmäßig mit allen relevanten Verbraucher-News. Hier geht es zur Anmeldung.

Wer kein Smartphone oder ähnliches hat, darf aber weiterhin einen Führerschein im Kartenformat haben. Bei der Ausstellung eines neuen Führerscheins wird es ihn zwar standardmäßig nur in digitaler Form geben; es soll aber weiterhin die Möglichkeit geben, einen physischen Schein zu bekommen. Auf diesem wird künftig ein QR-Code zu finden sein, den Verkehrsbehörden bei Kontrollen scannen können, um Zugriff auf den digitalen Führerschein zu bekommen.

Rubriklistenbild: © Shotshop/Imago

Mehr zum Thema