1. ruhr24
  2. Service

Rückruf bei Kaufland: Pflanzengift verursacht Herzrasen und Benommenheit

Erstellt:

Von: Lisa Bender

Kaufland informiert über einen Rückruf. In einem Snack wurden Pflanzengifte nachgewiesen, die Übelkeit, Benommenheit und Kopfschmerzen auslösen.

Dortmund – Aktuell wurden in mehreren Lebensmitteln sogenannte Tropanalkaloide gefunden. Da der Verzehr der Pflanzengiftstoffe als gesundheitsschädlich gilt, kommt es zu Rückrufen. Eine Warnung betrifft den Discounter-Riesen Kaufland, eine andere eine Mehl-Sorte, die in den gängigen Supermärkten verkauft wird.

Deutschlandweiter Kaufland-Rückruf wegen Pflanzengift in Popcorn

Kaufland informierte am Donnerstag (16. März) darüber, dass bei dem Hersteller XOX Gebäck GmbH im Rahmen von Eigenkontrollen „erhöhte Gehalte an Tropanalkaloiden festgestellt“ wurden. Das Pflanzengift wurde in süßem Popcorn entdeckt, weshalb es aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes zum Rückruf des Snacks kommt.

Folgende Details gibt Kaufland zu dem aktuellen Rückruf bekannt:

Popcorn der Marke K-Classic von Kaufland ist von einem Rückruf betroffen
Das Popcorn der Kaufland-Eigenmarke K-Classic ist von einem Rückruf betroffen. Es wurden Pflanzengifte nachgewiesen. © Sabine Gudath/Imago, Kaufland, Collage: RUHR24

Rückruf bei Kaufland: Bei Verzehr von Popcorn drohen Herzrasen und Benommenheit

Kaufland klärt seine Kunden ausführlich über Tropanalkaloide sowie dessen Risiken bei einem möglichen Verzehr der Giftstoffe auf. Tropanalkaloide seien sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die in zahlreichen Pflanzen natürlich vorkommen und bei der Ernte unbeabsichtigt in Lebensmittel wie Mais gelangen können, teilt der Supermarkt-Konzern mit. Als mögliche Symptome werden Übelkeit, Benommenheit und Kopfscherzen genannt, die jedoch nur vorübergehend auftreten sollen.

Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz ergänzt die Informationen zu dem Rückruf noch. So heißt es, dass Tropanalkaloide natürlich vorkommende Pflanzengiftstoffe seien. Sie können Lebensmittel verunreinigen, wenn während oder nach der Ernte Samen von Nachtschattengewächsen wie Bilsenkraut oder Stechapfel nicht sorgfältig genug entfernt wurden. Im konventionellen Ackerbau soll das durch den Einsatz von Herbiziden, also Spritzmitteln, verhindert werden.

Rückruf wegen Pflanzengift: Diese Symptome drohen bei Verzehr des Kaufland-Popcorn

Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) können schon geringe Verzehrmengen bei den Verbrauchern Symptome auslösen. Die Behörde nennt ebenfalls Herzrasen, Benommenheit, Kopfschmerzen oder Übelkeit. Kinder würden besonders empfindlich auf die Giftstoffe reagieren, weshalb hier bei ersten Anzeichen der Gang zum Arzt dringend empfohlen wird.

Laut Öko-Test sind Tropanalkaloide hochgiftig. „Bereits in niedriger Dosierung beeinflussen sie die Herzfrequenz und das zentrale Nervensystem. „Innerhalb von fünf bis 30 Minuten können sie Vergiftungserscheinungen auslösen“, betont Johanna Michl, Öko-Test-Projektleiterin und Lebensmittelchemikerin.

Kaufland-Rückruf: Pflanzengift in Lebensmitteln keine Seltenheit – Behörde reagiert

Erst 2022 gab es einen großen Chips-Rückruf aufgrund von Tropanalkaloiden. Zahlreiche Supermärkte, Drogerien und Discounter mussten Mais-Chips aufgrund der Verunreinigung aus dem Verkauf nehmen. Dass sich die Zahl der Rückrufe in den letzten Jahren aufgrund der Pflanzengifte zu häufen scheint, mag unter anderem daran liegen, dass die Europäische Kommission Ende August 2021 neue Höchstgehalte für Tropanalkaloide festgelegt hat. Zu Lebensmitteln, die besonders häufig betroffen sind, zählen: Tee, Brot, Mehl, Müslimischungen, Popcorn oder Maisprodukte.

Die neuen Grenzwerte traten ab dem 1. September 2022 in Kraft. Seitdem gelten folgende Höchstgehalte unter anderem für folgende Lebensmittel:

Den Service-Newsletter von RUHR24 abonnieren:

Unser kostenloser Service-Newsletter versorgt Dich regelmäßig mit allen relevanten Verbraucher-News. Hier geht es zur Anmeldung.

Kaufland klärt über aktuellen Rückruf auf – das müssen Kunden beachten

Wie weit die Grenzwerte bei dem Popcorn der Kaufland-Eigenmarke überschritten wurden, ist nicht bekannt. Kaufland weist aber darauf hin, dass Kunden den Rückruf unbedingt beachten sollten und den Snack auf keinen Fall verzehren sollten. Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wurde das vom Rückruf betroffene Popcorn deutschlandweit in allen Kaufland-Filialen verkauft.

Der Supermarkt hat eigenen Angaben zufolge sofort reagiert und das Popcorn in allen Filialen aus dem Verkauf genommen. Kunden, die das Produkt bereits gekauft haben, können es zurückgeben. Sie bekommen das Geld zurück – auch ohne Vorlage des Kassenbons.

Auch interessant