Nicht essen

Großer Rückruf beim Discounter: Alle Sorten eines TK-Produkts betroffen

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit veröffentlicht einen Rückruf. Es geht um drei TK-Produkte, die beim Discounter verkauft wurden.

Dortmund – Schwefeldioxid wird in der Lebensmittelindustrie gerne als Konservierungs- und Antioxidationsmittel eingesetzt. Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass es in Produkten vorkommt. Norma veranlasst dennoch aktuell einen Rückruf aufgrund von Schwefeldioxid in drei TK-Produkten. Der Discounter fordert seine Kunden auf, die Lebensmittel nicht zu verzehren.

Großer Rückruf beim Discounter: Alle Sorten eines Produkts betroffen

Am Donnerstag (26. Januar) informierte Norma über den Rückruf. Die Firma HMF Food Production GmbH & Co. KG habe den Discounter darüber informiert, dass in gleich drei TK-Produkten geringe Mengen Schwefeldioxid festgestellt wurden. Aus Gründen des vorsorglichen Verbraucherschutzes habe man sich daher dazu entschieden, die Lebensmittel aus dem Verkauf zu nehmen.

Das Fatale: Der Rückruf betrifft alle Sorten des Produkts und sämtliche Mindesthaltbarkeitsdaten. Konkret geht es dabei um tiefgefrorene Garnelen, die unterschiedlich zubereitet sind. Der Discounter Norma sowie der Zulieferer und Hersteller geben in einer gemeinsamen Mitteilung folgende Details zu dem aktuellen Rückruf bekannt:

  • Produkt: Riesengarnelenschwänze
    Inhalt: 615 Gramm
    Marke Fjordkrone
    Alle Mindesthaltbarkeitsdaten (MHD)
  • Produkt: Panierte Knuspergarnelen; Geschmack: Knoblauch
    Inhalt: 615 Gramm
    Marke Fjordkrone
    Alle Mindesthaltbarkeitsdaten (MHD)
  • Produkt: Riesengarnelenschwänze Provencale; Geschmack: Kräuter
    Inhalt: 615 Gramm
    Marke Fjordkrone
    Alle Mindesthaltbarkeitsdaten (MHD)
Drei Sorten Garnelen vom Discounter Norma sind von einem Rückruf betroffen.

Rückruf beim Discounter Norma: Schwefeldioxid in TK-Produkt gefunden

Laut Gerhardt, einem Unternehmen für Analysesysteme bei Lebensmitteln, findet man Schwefeldioxid besonders häufig in Trockenfrüchten, Fruchtsäften, Marmelade, Wein, Kartoffelgerichten und Meeresfrüchten. Hier wird der chemische Stoff eingesetzt, um das „Wachstum von Pilz- und Bakterienkulturen zu hemmen und dadurch die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern.“

Wie das Bayrische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit angibt, wird Schwefeldioxid in Lebensmittel von den meisten Menschen gut vertragen, da ein körpereigenes Enzym (Sulfitoxidase) eine schnelle Oxidation zu unbedenklichem Sulfat ermöglicht. Einige Verbraucher reagieren aufgrund der toxischen Wirkung allerdings allergisch auf den Konservierungsstoff und zeigen Unverträglichkeitssymptome wie Kopfschmerzen und Übelkeit.

Daher gibt es in der EU Grenzwerte für den Einsatz von Schwefeldioxid und es besteht eine Kennzeichnungspflicht, wenn der Stoff enthalten ist. In der EU liegt der Wert bei 10 mg/kg oder 10mg/l. Auf verpackten Lebensmitteln findet Kunden unter den Nummern E220 - E228 den Hinweis, dass das Produkt Schwefeldioxid enthält. Bei loser Ware muss der Zusatz „geschwefelt“ vermerkt sein.

Großer Rückruf von TK-Produkten beim Discounter: Das müssen Kunden jetzt wissen

Ob bei den Garnelen der Hinweis auf Schwefeldioxid auf der Packung fehlt oder ob ein Grenzwert überschritten wurde, ist nicht bekannt. Der Discounter gibt lediglich an, dass bei dem betroffenen Artikel „geringe Mengen des Allergens Schwefeldioxid festgestellt“ wurden.

Norma-Kunden, die das TK-Produkt bereits gekauft haben, werden gebeten, es nicht zu essen. Stattdessen können sie es in jeder Filiale zurückgeben. Auch ohne Vorlage des Kassenbons bekommen sie den Kaufpreis zurückerstattet. Laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wurden die Garnelen ausschließlich in Norma-Filialen in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Saarland und Rheinland-Pfalz verkauft. Aktuell ist auch bei Aldi ein Produkt von einem Rückruf betroffen, HEIDELBERG24 berichtet davon.

Rubriklistenbild: © Jochen Tack/Imago

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