Blumen für die Vase
Niemals Rosen zum Valentinstag kaufen – Blumen sind giftiges Geschenk
Wer einen Strauß Rosen kauft, sollte genau hinsehen: Die Blumen sind häufig mit krankmachenden Pestiziden belastet. Worauf Verbraucher achten können.
Dortmund – Ein frischer Strauß Rosen in der Vase ist schön anzusehen und kann ein tolles Mitbringsel sein. Allerdings sollten Verbraucher die Blumen nicht einfach blind kaufen – sie können im schlimmsten Fall krank machen.
Rosen kaufen – viele Sorten sich mit gefährlichen Pestiziden belastet
Das gilt besonders für Sträuße, die im Winter erhältlich sind. Sie werden meist aus Südamerika oder Ostafrika importiert. Damit haben sie aufgrund ihres Transportweges schon mal eine schlechte Klimabilanz.
Außerdem sind diese Rosen oft mit sogenannten Spritzgiften, also Pestiziden, belastet, wie ein aktueller Öko-Test enthüllt. Über 50 Gifte haben die Tester demnach auf Rosen nachweisen können. Viele davon sind in der EU eigentlich längst verboten. Betroffen sind vor allem Rosen aus Supermärkten und Discountern sowie dem Online-Blumenhandel.
Warnung vor Rosen – Gifte sind krebserregend und erbgutverändernd
So wurde unter anderem Carbendazim von Öko-Test auf Rosen nachgewiesen. Das Pestizid ist vermutlich reproduktionstoxisch, wie Utopia schreibt. Es kann also die Fruchtbarkeit einer Person gefährden.
Auch Thiacloprid wurde entdeckt. Laut der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) steht dieses Gift ebenfalls im Verdacht, die Fruchtbarkeit negativ zu beeinflussen. Es gilt außerdem als krebserregend und ist in der EU schon seit 2021 nicht mehr erlaubt (mehr Warnungen bei RUHR24 lesen).
Besonders makaber: Diese Mittel sind hierzulande zwar verboten, werden aber dennoch oft in Europa hergestellt und in Länder exportiert, in denen andere Vorschriften gelten. Die Tester sprechen von einer „Riesensauerei“.
Pestizide in Rosen sind schon länger Thema – auch Bund warnt
Die derzeitige Warnung von Öko-Test vor einem Rosen-Kauf im Februar ist allerdings keine neue. So ist der Bund für Umweltschutz und Naturschutz Deutschland (BUND) bereits 2012 bei Stichproben zu ähnlichen Ergebnissen gekommen.
Damals habe der BUND „elf verschiedene, teils stark krebserregende und hormonell wirksame Pestizide“ entdeckt – darunter etwa Carbendazim und Chlorthalonil. Letzteres ist laut dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz erst allerdings seit 2020 nicht mehr in der EU zugelassen.
Rosen ohne Pestizide kaufen – welche Möglichkeiten es gibt
Doch in der Frage, wie gefährlich derartige Pestizide für Verbraucher sind, scheiden sich die Geister. So gibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eher Entwarnung.
Demnach gebe es für den Durchschnitts-Verbraucher wenig Grund zur Sorge. Stattdessen seien vor allem Floristen gefährdet, die während einer längeren Schicht mit den belasteten Blumen arbeiten.
Wer dennoch auf Pestizide verzichten möchte, sollte beim Kauf von Rosen laut Öko-Test auf Bio-Qualität achten. Verlässliche Siegel seien hier die Labels von Bioland, Demeter, Naturland und das EU-Biosiegel.
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