Rentenerhöhung 2023: Rentner bekommen ab Juli viel mehr Geld
Rentner in Deutschland dürfen sich ab Juli über eine deutliche Rentenerhöhung freuen. Das Bundeskabinett bringt einen Beschluss auf den Weg.
Update, Mittwoch (26. April): Was sich bereits im März abzeichnete, wird schon bald zur Realität. Das Bundeskabinett wird in einer Sitzung am Mittwochvormittag (26. April, 11 Uhr) eine deutliche Rentenerhöhung zum 1. Juli 2023 auf den Weg bringen. Somit dürfen sich rund 21 Millionen Ruheständler ab Sommer über mehr Geld freuen.
Während die Renten im Westen um 4,39 Prozent steigen, darf man sich im Osten Deutschlands über 5,86 Prozent freuen. Die Rentenangleichung zwischen den alten und den neuen Bundesländern wurde demzufolge ein Jahr früher erreicht, als gesetzlich vorgeschrieben. Dem Bundeskabinett gehören neben dem Bundeskanzler, Olaf Scholz (64, SPD), die 16 Bundesministerinnen und Bundesminister an.
Erstmeldung, Mittwoch (22. März): Die rund 21 Millionen in Deutschland lebenden Rentner und Rentnerinnen erhalten ab Juli 2023 eine signifikante Rentenerhöhung freuen. Dies geht aus einer offiziellen Mitteilung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) hervor.
Rentenerhöhung: So viel Rente gibt es ab Juli in Deutschland mehr (Ost und West)
„Nach den nun vorliegenden Daten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung Bund steigt die Rente zum 1. Juli 2023 in Westdeutschland um 4,39 Prozent und in den neuen Ländern um 5,86 Prozent“, heißt es dort.
Damit gelte in West und Ost ein gleich hoher Rentenwert. „Wegen der höheren Lohnsteigerung im Osten wird die Rentenangleichung Ost ein Jahr früher erreicht als gesetzlich vorgesehen“, teilt das Ministerium mit.
Rentenerhöhung: So viel Geld gibt es für Rentner ab Juli mehr – Tabelle für Ost und West
Bei einer Rente von 1200 würde das für die Rentner im Westen Deutschlands eine Erhöhung von 52,68 Euro pro Monat bedeuten. Im Osten der Republik würde sich das Altersruhegeld um 70,32 Euro erhöhen.
Übersicht der Rentenerhöhungen für Ost und West für eine Spanne von 500 bis 1500 Euro Rente:
Rente (in Euro) | Erhöhung für Rentner im Westen | Erhöhung für Rentner im Osten |
500 | 21,95 Euro | 29,30 Euro |
600 | 26,34 Euro | 35,16 Euro |
700 | 30,73 Euro | 41,02 Euro |
800 | 35,12 Euro | 46,88 Euro |
900 | 39,51 Euro | 52,74 Euro |
1000 | 43,90 Euro | 58,60 Euro |
1100 | 48,29 Euro | 64,46 Euro |
1200 | 52,68 Euro | 70,32 Euro |
1300 | 57,07 Euro | 76,18 Euro |
1400 | 61,46 Euro | 82,04 Euro |
1500 | 65,85 Euro | 87,90 Euro |
Rentenerhöhung: Rente in Deutschland soll langfristig stabilisiert werden
Die Rentenerhöhungen „sind möglich, weil der Arbeitsmarkt in guter Verfassung ist und die Löhne steigen“, freut sich Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (50, SPD). „Ich will die gesetzliche Rente langfristig stabilisieren, damit die Menschen sich auch in Zukunft auf eine gute Altersvorsorge verlassen können“, ergänzt der SPD-Politiker.
Den Service-Newsletter von RUHR24 abonnieren:
Unser kostenloser Service-Newsletter versorgt Dich regelmäßig mit allen relevanten Verbraucher-News. Hier geht es zur Anmeldung.
Deshalb werde man die Haltelinie von 48 Prozent über das Jahr 2025 hinaus sichern, damit die gesetzliche Rente verlässlich bleibe, heißt es weiter. Trotz merklicher Steigerung der Rentenbezüge bleibt de facto am Monatsende weniger Geld übrig.
Christian Lindner, FDP-Bundesvorsitzender und Bundesfinanzminister, hat inzwischen andere Pläne. Er will die Aktienrente einführen – das stößt allerdings auf große Kritik.
Rentenerhöhung fällt hinter Inflationsrate zurück: Rentnern bleibt weniger Geld
Laut Statistischem Bundesamt lag die Inflationsrate für Februar im Vergleich zum Vormonat bei 8,7 Prozent. Die ab Juli angekündigte Rentenerhöhung fällt damit hinter die aktuell vorliegende Teuerungsrate zurück.
Dies macht vor allem Haushalten mit geringem Einkommen zu schaffen. Schließlich sind aufgrund dessen beispielsweise die Preise für Nahrungsmittel gestiegen.

Rentenerhöhung: Ministerium beruhigt Rentner wegen Inflationsrate
In der Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit heißt es dazu: „Die Rentenanpassung bleibt aktuell hinter der Inflation zurück, aber das ist nur eine Momentaufnahme. Das Prinzip, dass die Renten den Löhnen folgen, hat sich mit Blick auf die Einkommensentwicklung von Rentnerinnen und Rentnern bewährt.“
Betrachte man die Entwicklung des aktuellen Rentenwerts im Jahresdurchschnitt in den letzten zehn Jahren seit 2012, so betrage der Anstieg im Westen insgesamt 26 Prozent, im Osten sogar 40 Prozent. Im gleichen Zeitraum seien die Preise nur um 20 Prozent gestiegen.
„Bei 1.000 Euro Rente lag die Rentenanpassung somit brutto um 63 Euro im Westen und um 198 Euro im Osten über der Inflation in diesem Zeitraum. Aktuell abgeschlossene Tarifverträge sehen durchaus beachtliche Lohnerhöhungen vor. Sie werden sich dann in der Rentenanpassung zum 1. Juli 2024 abbilden“, rechnet das Ministerium vor.