Afroamerikaner zu respektlos
Tod von George Floyd befeuert Rassismus-Debatte - Bekannte Marke will Verpackung ändern
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Die aktuell herrschende Rassismus-Debatte rund um den Tod von George Floyd sorgt derzeit für einige Veränderungen - auch in der Lebensmittelindustrie.
- Derzeit gibt es weltweit Proteste und Debatten rund um Rassismus.
- Das geht auch an dem Hersteller Uncle Ben's nicht vorbei, die einen Afroamerikaner als Logo haben.
- Auch ein anderes Unternehmen muss sich nach dem Tod von George Floyd nun völlig neu erfinden.
NRW - In den vergangenen Wochen ist es immer zu Demonstrationen gegen Rassismus gekommen. Jetzt gibt es aber nicht nur Veränderungen in der Politik, sondern auch in den Supermärkten.
Unternehmen | Uncle Ben's |
Inhaber | Mars Incorporated |
Einführung | 1943 |
Produkttyp | Reis |
Tod von George Floyd: Demonstrationen und Debatten rund um Rassismus weltweit
In den USA und dem Rest der Welt ist es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Protesten gegen den Rassismus gekommen - der Auslöser hiervon war der Tod des Afroamerikaners George Floyd. Was vielen Menschen erst seit den Protesten so richtig auffällt: auch in unserem Alltag ist Rassismus allgegenwärtig (alle Service-Artikel bei RUHR24).
Auf der Packung der beliebten Reismarke "Uncle Ben's" ist ein schwarzer Mann zu sehen. Seit jeher ist der neben dem auffälligen Orange das Markenzeichen des Gerichts. Das Unternehmen möchte jetzt jedoch ein Zeichen setzen.
Uncle Ben's: Reishersteller verabschiedet sich von Afroamerikaner als Logo
"Wir wollen einen Beitrag zum Ende von rassistischen Vorurteilen und Ungerechtigkeiten leisten", so Mutterkonzern Mars in einer Pressemitteilung am Mittwoch (17. Juni). Nun sei jetzt die Zeit gekommen, angesichts der weltweiten Debatten das Markenlogo weiterzuentwickeln.
"Wir wissen noch nicht, wie die Änderungen genau aussehen werden und haben noch keinen Zeitplan, aber wir prüfen alle Möglichkeiten", heißt es. Auch eine weitere Marke wird sich aus demselben Grund nun völlig neu erfinden müssen - diese ist vor allem in den USA besonders beliebt.
US-Frühstücksmarke Aunt Jemima ändert Firmennamen nach Rassismus-Protesten
Auf den Verpackungen der Frühstücksmarke "Aunt Jemima" wurde seit jeher eine lachende Afroamerikanerin abgebildet. Dieses Logo, welches seit 130 Jahren besteht, wird bis zum Ende dieses Jahres abgeschafft werden, heißt es vom Mutterkonzern Quaker Food North America, der zum Pepsi-Konzern gehören.
Auch eine Umbenennung der gesamten Marke soll eine Reaktion auf Anti-Rassismus-Debatten sein. "Wir erkennen an, dass die Ursprünge von Aunt Jemima auf einem Rassen-Stereotyp gründen", heißt es vonseiten des Unternehmens.
"Lebensmittel-Rassismus" in Osteuropa: Minderwertiges Nutella in Bulgarien verkauft?
Obwohl das Logo im Laufe der Jahre und Jahrzehnte mehrere Male geändert worden ist um "angemessen und respektvoll" zu sein, seien diese Änderungen nicht mehr ausreichend und zeitgerecht.
Vor einigen Jahren ist es in Europa zu einem Fall von "Lebensmittel-Rassismus" gekommen. Wie die Süddeutsche Zeitung im Jahr 2017 berichtete, soll Osteuropa minderwertige Waren von Lebensmittelgrößen erhalten. Demnach habe eine Studie ergeben, dass das Nutella aus Österreich cremiger sei als in Bulgarien.
EU-Kommission schaltet sich nach umstrittenen Vorwürfen aus Osteuropa ein
Der Grund: Die beliebte Nascherei ist in Osteuropa rund ein Fünftel günstiger als in Westeuropa. Daher sollen die Firmen minderwertige Zutaten nehmen, da so die Gewinnspanne für das Unternehmen aufrechterhalten werden kann.
Brüsseler Studie: Gibt es einen „Lebensmittelrassismus“ im #Osten der #EU ?#Rassismus https://t.co/RgPvMH0Stz pic.twitter.com/Kb5hQLOuOx
— Sputnik Deutschland (@de_sputnik) June 25, 2019
Auch Coca-Cola, Wurst und Fischstäbchen sollen im Osten eine deutlich geringere Qualität haben, als dasselbe Produkt, welches im Rest von Europa verkauft wird. Daraufhin hat die EU-Kommission eine Studie erlassen, die dem "Lebensmittel-Rassismus" auf die Spur kommen sollte.
Studie klärt auf: Das hat es wirklich mit dem "Lebensmittel-Rassismus" in Osteuropa auf sich
Das Ergebnis: Es gibt keine Unterschiede zwischen Osteuropa und den Waren in den anderen Ländern. Bei jedem vierten Produkt seien zwar einige Unterschiede in der Zusammensetzung der Produkte erkennbar, das würde allerdings an den unterschiedlichen Geschmäckern in den Ländern liegen.
Ein deutliches Ost- und Westeuropa-Schema würde es nicht geben. Dennoch behält die EU-Kommission bereits seit vielen Jahren ein Auge auf den vermeintlichen Rassismus-Skandal.
Rubriklistenbild: © Oiver Berg/dpa, Mars Food Deutschland; Collage: RUHR24