Brauhaus aus Bayern

Insolvenz-Welle trifft nächste Bier-Brauerei: Aus nach 150 Jahren

Die deutsche Bier-Wirtschaft durchläuft ein langes Tal. Jetzt knickt die nächste Brauerei angesichts der vielen Krisen ein.

Bayern – Ein schwerer Schlag ins Kontor für alle Bierliebhaber: Nachdem die Traditionsbrauerei Böhmisches Brauhaus nach über 130 Jahren dicht machen musste, geht jetzt die nächste Braustätte in die Knie.

Insolvenz-Welle trifft nächste Bier-Brauerei: Aus nach 150 Jahren

Und das ausgerechnet in einer Hochburg deutscher Bier-Tradition: Die bayrische Brauerei Bachmayer aus Dorfen im Landkreis Erding bei München steht vor der Schließung. Davon berichtete die Süddeutsche Zeitung zuerst.

Der Grund für die Insolvenz liegt auf der Hand. Erst die Corona-Krise, jetzt die Energiekrise: Hersteller des hopfenhaltigen Getränks sind gebeutelt. Ein Indiz dafür sind die steigenden Preise, die Brauereien und Gastronomen abrufen. Um finanzierbar zu bleiben, könnte der Bierpreis im Februar 2023 laut Prognosen auf 7,50 Euro steigen.

Bier-Brauerei ist pleite – „keine Perspektive mehr für die Zukunft“

Besserung ist nicht in Sicht: „Wir müssen damit rechnen, dass die Kosten 2023 auf hohem Niveau bleiben und teilweise weiter steigen“, ließ sich der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes (DBB), Holger Eichele, in einer Pressemitteilung zitieren. Das wirkt sich am Ende auch auf den Verbraucher aus: Ein bekannter Bier-Hersteller erhöht im März seine Preise, wie Heidelberg24 berichtet.

Der DBB erwartet auch 2023 für die 1.500 Brauereien in Deutschland ein „äußerst schwieriges Jahr“. Eine Herausforderung, die sich die Bier-Brauerei Bachmayer, die insgesamt neun Eigensorten anbietet, nicht mehr stellen wird. Zum Aus zieht Chef Hörmann eine bedrückende Resonanz: „Energie, Rohstoffe, ich sehe keine Perspektive mehr für die Zukunft.“

Bier-Brauerei nach 150 Jahren insolvent: Trauriger „Trend“ setzt sich fort

Auch der Fachkräftemangel stellt ein Problem dar: „Ich kriege auch keine Fachleute mehr, das Problem mit dem Personal haben fast alle Brauereien.“ Ein weiteres Beispiel ist auch das Böhmische Brauhaus.

Mit Bachmayer geht die nächste Bier-Brauerei angesichts der Energiekrise insolvent.

Nach 150 Jahren ist Ende April Schluss für die Brauerei. Bis dahin werden noch die übrigen Eigenproduktionen verkauft. Die Gaststätten, die das Bier beziehen, werden informiert. Auch das städtische Volksfest wisse inzwischen Bescheid, dass es sich ein neues Festbier suchen muss.

Abgesehen von der Melancholie, die die Schließung eines städtischen Traditionsunternehmens immer mit sich bringt, markiert die Insolvenz der Brauerei Bachmayer einen besonders tragischen Punkt der Dorfener Biergeschichte: Sie ist die letzte der sechs Brauerein des Orts, die es seit dem 16. Jahrhundert gab.

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