Schlechte Noten für Sauce
Pesto im Test: Schockierende Ergebnisse – Öko-Test findet zahlreiche Schadstoffe
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Öko-Test hat Pesto auf Schadstoffe gecheckt - und ist fündig geworden. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte ist mangelhaft oder fällt durch.
- Öko-Test hat 20 grüne Pestos von Discountern, Supermärkten und Bioläden untersucht.
- Im Test waren bekannte Marken wie Barilla, Bertolli, Cucina (Aldi) oder Alnatura.
- Die Tester fanden neben Basilikum und Hartkäse auch Mineralöl, Weichmacher und Pestizide.
Frankfurt am Main - Mamma mia! Die Ergebnisse von Öko-Test lassen einem die Spaghetti mit Pesto wahrlich im Halse stecken. Das Verbrauchermagazin hat 20 verschiedene Sorten des italienischen Klassikers einem Test unterzogen und auf Schadstoffe hin getestet. Das Ergebnis ist desaströs.
Öko-Test findet Mineralöl in allen Pestos
Pesto ist eigentlich eine feine Sache. Es schmeckt lecker und mit einem Fertig-Produkt aus dem Supermarkt hat man auch noch blitzschnell ein gutes Abendessen zubereitet. Doch den Experten von Öko-Test, die auch Apfelmus getestet haben, nach zu urteilen, ist die Sauce aus Basilikum alles andere als empfehlenswert.
Denn in allen Pestos konnten Bestandteile von Mineralöl festgestellt werden. Mineralöl kann sich im menschlichen Fettgewebe und in den Organen anreichern. Außerdem steht es im Verdacht, krebserregend zu sein. Ähnlich wie beim Test der Stiftung Warentest, wo Keime in Tortelloni gefunden wurden, ist das Pesto somit gesundheitsschädigend.
Öko-Test: Wie kommt das Mineralöl in das Pesto?
Laut Öko-Test kann das Mineralöl beispielsweise durch Schmieröle an den Produktionsanlagen in das Pesto gelangen. Das Verbraucherportal appelliert daher immer wieder an die Hersteller, die Quellen der Belastungen ausfindig zu machen und gegebenenfalls die Produktionsprozesse zu verändern.
Mineralöl wird leider immer wieder in Lebensmitteln gefunden. Zuletzt hatte die Verbraucherorganisation Foodwatch auf Mineralöl in Milchpulver für Babys aufmerksam gemacht. Außer Rossmann reagierte jedoch keiner der Hersteller auf die Warnung - auch vonseiten der Politik passierte bislang nichts.
Pesto: Marken wie Barilla und Bertolli fallen bei Öko-Test durch
Egal ob Billig-Pesto vom Discounter, Bio-Pesto, wovon vor kurzem eines zurückgerufen wurde, oder teures Markenprodukt - in allen Saucen konnte Mineralöl nachgewiesen werden. In einigen Sorten waren die Werte sogar besonders hoch.
Darunter unter anderem das Barilla Pesto alla Genovese oder das Bertolli Pesto Verde. Beide Marken gingen daher als eindeutige Verlierer aus dem Öko-Test hervor. Sie schnitten neben sieben anderen Produkten mit der Note "ungenügend" ab. Das heißt im Klartext, sie haben den Test wegen bedenklicher Inhaltsstoffe nicht bestanden. Alle Verlierer und Gewinner im Test gibt in der Juni-Ausgabe von Öko-Test (Bezahlartikel).
Öko-Test: Pesto hat nicht nur ein Problem mit Mineralöl, sondern auch mit Pestiziden
Doch der italienische Klassiker hat nicht nur ein Problem mit Mineralöl-Rückständen, sondern auch mit Pestiziden. In 15 der getesteten Pestos konnte im Labor von Öko-Test, die kürzlich erst Reis untersuchten, ein erhöhter Gehalt an Spritzmitteln und Insektengiften nachgewiesen werden.
Erneut davon betroffen war das Pesto von Barilla und Bertolli. Spuren von Pestiziden konnten unter anderem aber auch bei den Eigenmarken von Netto (Mondo Italiano Pesto alla Genovese), Edeka (Gut & Günstig Pesto alle Genovese), Aldi Nord/Süd (Cucina Pesto alle Genovese) und Rewe (Ja! Pesto Verde) nachgewiesen werden.
Öko-Test: Pesto in Bio-Qualität ebenfalls mit schlechten Testergebnissen
Unter den 20 getesteten Basilikum-Pestos waren auch vier Bio-Marken. Doch wer nun denkt, Bio-Lebensmittel sind automatisch besser, hat sich getäuscht. Denn auch das Pesto in vermeintlicher Bio-Qualität schnitt nicht wirklich gut in dem Test von Öko-Test ab.
Zwar wurden in keinem der Pestos Pestizide gefunden, allerdings konnte in allen vier Sorten Mineralöl nachgewiesen werden. Im Pesto Verde von Alnatura waren die Bestandteile so hoch, dass es gänzlich mit der Note "ungenügend" durch die Prüfung fiel. Denn zu dem Mineralöl kommen noch auch Rückstände von Weichmachern dazu.
Die fand Öko-Test zudem in einigen konventionellen Pestos. Doch nur bei Alnatura und dem Pesto von Kaufland (K-Classic Pesto alle Genovese) waren die Werte erhöht (mehr Service-Artikel bei RUHR24.de).
Schlechte Noten für Pesto bei Öko-Test
Was also tun, wenn man noch nicht einmal auf die Pestos in Bio-Qualität vertrauen kann und auch alle anderen Marken von Öko-Test mehr schlecht, als recht bewertet wurden? Mit dem richtigen Rezept macht man das Pesto am besten einfach selbst.
Das scheint zwar auf den ersten Blick etwas aufwendiger als das Fertig-Pesto aus dem Glas, ist aber eigentlich beinahe ebenso schnell gemacht und man kann sich sicher sein, welche Inhaltsstoffe im Pesto enthalten sind.
Pesto selber machen: So einfach geht der italienische Klassiker
Ein weiterer Vorteil vom selbstgemachten Pesto ist, dass man die Zusammensetzung beliebt variieren kann und so mehr Abwechslung auf dem Teller hat.
So lässt sich Basilikum, der sich mit diesen Tipps ebenfalls leicht selbst anpflanzen lässt, ganz easy durch anderes Grünzeug ersetzen. Zum Beispiel schmeckt Bärlauch, Karottengrün oder Petersilie auch richtig lecker.
Öko-Test: Testsieger beim Pesto-Test bekommen nur "befriedigend"
Denn Öko-Test nach zu urteilen, sollte man derzeit lieber die Finger von gekauftem Pesto lassen. Denn selbst die beiden Testsieger bekommen nur die Note "befriedigend". Darunter ist auch ein Pesto in Bio-Qualität.
Eine gute Nachricht gibt es am Ende aber doch noch: Geschmacklich ist bei allen Marken Verlass. Wem also Pestizide, Mineralölrückstände und Weichmacher egal sind, der kann sich zumindest geschmacklich sicher sein - in allen Fällen konnte Öko-Test, die jetzt auch Rasierschaum getestet haben, eine deutliche Basilikumnote erkennen und stufte die Pestos im Test als geschmacklich als "gut und "in Ordnung" ein. Auch Radler wurde von Öko-Test in die Mängel genommen. Ein kritischer Inhaltsstoff ist dabei aus dem erfrischenden Getränk verschwunden, an anderer Stelle hapert es noch.