Nach Umsatzeinbruch

Schmuck-Unternehmen vor dem Aus – Top-Marke meldet Insolvenz an

Ein einst erfolgreiches, deutsches Schmuck-Unternehmen muss Insolvenz anmelden. Auslöser dafür sein unter anderem die Corona-Pandemie.

Dortmund – Das ehemalige Start-up und deutsche Schmuckunternehmen „Paul Valentine“ hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Einer der entscheidenden Gründe seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Unternehmen. Auch ein Mode-Unternehmen ist insolvent.

Schmuck-Marke ist insolvent: „Paul Valentine“ litt unter Corona-Pandemie

Grundsätzlich ist noch völlig ungeklärt, wie es final mit dem Unternehmen weitergehen soll, berichtet das Magazin Business Insider. Die mögliche Insolvenz habe sich schon länger angebahnt. Aus dem öffentlichen Jahresbericht von „Paul Valentine“ geht etwa hervor, dass das Unternehmen schon 2021 in einer Sanierungsphase steckte.

Die Firma wurde 2015 von den Geschwistern Marlene und Paul Franzreb gegründet. Laut eigener Webseite habe die ursprüngliche kleine Schmuck-Kollektion sich schnell zu einer „globalen Brand“ entwickelt. Das Unternehmen wurde vor allem durch Kooperationen mit Influencern und der Vermarktung auf Instagram bekannt. Die Corona-Krise habe dem Unternehmen finanziell aber einen Strich durch die Rechnung gemacht (mehr Service-News bei RUHR24 lesen).

Nächstes Unternehmen ist insolvent: Corona-Krise schuld am Aus

Vor der Pandemie sei „Paul Valentine“ eines der erfolgreichsten deutschen Start-ups gewesen, wie das Modemagazin Stylebook berichtet. Im Jahr 2019 habe die Firma rund 30 Millionen Euro Umsatz gemacht, im folgenden Geschäftsjahr sei die Summe bereits auf 22 Millionen gesunken. Berichte von 2021 und 2022 sind noch nicht öffentlich einsehbar.

Doch wie kam es zu dem Umsatzeinbruch? Laut dem Schmuck-Unternehmen liegen mehrere Gründe vor – auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie hätten „Paul Valentine“ zu schaffen gemacht.

„Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie mit verstärkter Konkurrenz im Online-Handel sowie teilweise gestörten Lieferketten hatten die Liquidität des Unternehmens belastet“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Dietmar Haffa gegenüber Business Insider. Auch neue Marketingstrategien hätten sich „umsatzmindernd ausgewirkt“.

Aus für Schmuck-Unternehmen: „Paul Valentine“ meldet Insolvenz an

Welche Auswirkungen hat die mögliche Insolvenz für Kunden und Mitarbeiter? Derzeit sitzt „Paul Valentine“ in Mannheim und zählt 50 Angestellte. Die Mitarbeiter wurden bereits über das vorläufige Insolvenzverfahren informiert, die Löhne seien bis März 2023 abgesichert. Wie es dann weitergeht, ist jetzt (Stand: 19. Februar 2023) allerdings noch offen. Grundsätzlich seien schon Investoren an dem Schmuck-Unternehmen interessiert, erste Anfragen seien bereits eingetrudelt.

Für Kunden ändert sich vorerst nichts: Der Online-Shop mit Schmuck und Uhren läuft derzeit noch „im vollen Umfang“ weiter, wie das Unternehmen angibt. „Paul Valentine“ arbeite sogar an neuen Designs.

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