Öko-Test testet Menstruationstassen - das sind die Testsieger

Öko-Test testet Menstruationstassen. Im Test waren verschiedene Cups. Das Ergebnis: Es gibt viele Bestwerte, doch auch einige Mängel.
- Öko-Test testet 15 verschiedene Menstruationstassen.
- Einige Ergebnisse sind nicht ganz sauber: Die Tassen enthalten gefährliche Siloxane.
- Aber: Der Großteil schneidet mit "sehr gut" ab.
Frankfurt - Die Besteuerung von Menstruationsprodukten wurde hart diskutiert - mit Erfolg. Denn die Steuer für die Hygieneprodukte für die Periode wurde von 19 auf 7 Prozent * herabgesetzt. Das macht sich bei vielen Hygieneprodukten im Preis bemerkbar: Zum Beispiel bei Tampons, Binden aber auch bei alternativen Produkten wie der Menstruationstasse.
Und gerade die wird von immer mehr Frauen gerne genutzt. Daher hat Öko-Test die Menstruationscups einmal genauer unter die Lupe genommen hat, wie RUHR24.de* berichtet.
Menstruationstassen im Öko-Test: Wie funktionieren sie eigentlich?
Menstruationstassen bestehen meist aus einer Art Kunststoff und sehen aus wie ein Kelch. Die weiche Tasse wird gefaltet, damit sie besser einzusetzen ist. Eingesetzt entfaltet sie sich anschließend, sodass sie das Menstruationsblut auffangen kann.
Wie die Menstruationstasse gefaltet werden muss, schaut man am besten in der Gebrauchsanweisung nach, denn es gibt verschiedene Falttechniken. Wichtig ist, dass die Tasse vor der ersten Benutzung für einige Minuten ausgekocht wird. Nach der Benutzung der Menstruationstasse, auch Cup genannt, sollte diese dann erneut gemacht werden.
Dazu hat Öko-Test einen Tipp: Für das Auskochen, die Menstruationstasse einfach auf einen Schneebesen in einen Topf legen. Dann hat sie keinen Kontakt zum Topfboden und kann nicht festbrennen. Weitere Vor- und Nachteile von Menstruationstassen, sind bei 24vita* zu finden.
Achtung bei der Anwendung: Darauf solltet ihr laut Öko-Test bei Menstruationstassen achten
Beim Herausnehmen des Cups sollte beachtet werden, dass der Unterdruck gelöst wird, indem man den Boden andrückt. Bloß nicht einfach nur am Stiel ziehen. Anschließend das Blut in die Toilette gießen und die Menstruationstasse gründlich mit warmen Wasser ausspülen. Laut Öko-Test reicht das bei einer gesunden Scheidenflora für eine weitere Benutzung aus. So muss man unterwegs nicht noch eine zweite Tasse dabei haben.
Außerdem gut zu wissen: Es gibt verschiedene Größen der Cups, sodass eigentlich jede Frau etwas Passendes finden sollte. Insgesamt hat Öko-Test 15 Menstruationstassen genauer unter die Lupe genommen. Die meisten Cups bestehen aus medizinischem Silikon. Manche aber auch aus thermoplastischem Elastomer (TPE). TPE ist ein Kunststoff, der sich bei Wärme verformen lässt.
Öko-Test: Eine Menstruationstasse nur "ausreichend"
Die untersuchten Menstruationstassen wurden auf verschiedene Faktoren getestet: Dazu gehören unter anderem Weichmacher, Lösemittel, antimikrobiell wirkende Substanzen und Silikonbausteine. Einige Silikonbausteine stehen unter Verdacht gesundheitsgefährdend und umweltschädlich zu sein.
Bei den Inhaltsstoffen haben die meisten Menstruationstassen mit "sehr gut" abgeschnitten. Drei Tassen überzeugten mit der Note "gut". Ein Cup sticht bei dem Test in Hinblick auf die enthaltenen Substanzen allerdings negativ hervor: Der Ruby Cub Medium. Er wurde von Öko-Test nur mit "ausreichend" benotet und gehört damit zu den eindeutigen Verlierern des Tests.
Grund dafür ist, dass er den sogenannten Silikonbaustein D4 enthielt. Die Substanz wird „als fortpflanzungsgefährdend und umweltgefährdend eingestuft“ - und hat damit nichts in einer Menstruationstasse verloren. Ganz klarer Punktabzug also für den Ruby Cub.
Menstruationstassen im Öko-Test: Halten sie der Belastung stand?
Doch Öko-Test hat sich für die diesjährige April-Ausgabe nicht nur die Zusammensetzung angesehen, sondern auch, ob der Griff der Tasse stabil ist. Die Ergebnisse des Tests sind hier erfreulich:
13 Cups von 15 bestanden den Belastungstest von Öko-Test mit "sehr gut", zwei mit "gut". In beiden Fällen der mit "gut" bewerteten Tassen wurde die Reißfestigkeit des Griffes als mittelmäßig empfunden.
Öko-Test: Menstruationstassen enthalten gefährliche Silikone
In wenigen Fällen wurde außerdem mehr als 100 mg/kg der gefährlichen Siloxane D5 und D6 von dem von Öko-Test beauftragten Labor gefunden. Davon betroffen sind die folgenden Menstruationstassen:
- Femometer Menstrual Cup
- Intimina Lily Cup UltraSmooth Menstrual Cup
- Mylily Menstruationstasse
- Ruby Cub Medium
Während Öko-Test seine Aufmerksamkeit den Menstruationscups schenkte, nahm Stiftung Warentest hingegen ein anderes "intimes" Produkt unter die Lupe: Verhütungsmittel.
Gebrauchsanweisung: Öko-Test achtet auf wichtige Hinweise bei Menstruationstassen
Im weiteren Test wurden die Gebrauchsanweisungen untersucht. Dabei war es relevant, dass alle wichtigen Hinweise zum seltenen, aber gefährlichen toxischen Schocksyndrom (TSS) sowie zur sicheren Anwendung und Hygiene enthalten waren. Bei dem TSS handelt es sich um ein sehr seltenes, aber lebensbedrohliches Organ- und Kreislaufversagen.
Ärzte vermuten, dass es in manchen Fällen im Zusammenhang mit der Verwendung von Tampons oder Menstruationscups steht, weshalb auf den Beipackzetteln daraufhin gewiesen werden muss.

Bei sieben von den von Öko-Test untersuchten Menstruationstassen enthielten die Gebrauchsanweisungen "keine oder unzureichende Warnhinweise zum toxischen Schocksyndrom oder den Hinweis, dass es keine bekannten Fälle von TSS in Zusammenhang mit Menstruationstassen gibt."
Öko-Test: Das sind die besten Menstruationstassen
Insgesamt haben zehn Menstruationstassen mit der Endnote "sehr gut" abgeschnitten. Zum Beispiel das Cup der Marke Lunette oder der Merula Cup. Preislich liegen beide bei rund 25 Euro.
Zu den ganz klaren Testsiegern gehören aber die Produkte der Firma Einhorn (Papperla Cup Menstruations-Tasse) und die Me Luna Menstruationstasse Classic. In keinem der Tassen wurden Schadstoffe gefunden. *RUHR24.de und24vita.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.