Simpler Alltagshelfer
Nudelwasser niemals wegschütten – es ist vielseitig als Hausmittel einsetzbar
Nicht nur in der Küche findet Nudelwasser seinen Einsatz. Mit diesen fünf Tipps kann es vielseitig weiterverwendet werden.
Stuttgart/Dortmund – Fast zehn Kilogramm im Jahr – so hoch ist der Pro-Kopf-Verbrauch bei Nudeln in Deutschland. Egal ob Spaghetti, Fusilli oder Bandnudeln, Nudeln und Pasta gehören zu den Dauerbrennern auf unseren Esstischen.
Typischer Fehler beim Nudeln kochen – Wasser wird weggeschüttet
Ein Grund dafür ist sicherlich nicht nur der Geschmack und die Vielseitigkeit der Nudeln, sondern auch die einfache und schnelle Zubereitung. Wasser zum Kochen bringen, Salz hinzugeben und anschließend die Nudeln darin kochen lassen.
Viele begehen allerdings nach dem Kochen einen großen Fehler – sie schütten die Nudeln durch ein Sieb, das Kochwasser verschwindet in den Tiefen des Abflusses, berichtet BW24. Dabei ist das stärkehaltige Wasser zu noch so viel mehr zu gebrauchen, als nur die Pasta gar werden zu lassen. Das Nudelwasser kann noch weitere sinnvolle Zwecke erfüllen.
Nudelwasser niemals wegschütten – es ist vielseitig in der Küche einsetzbar
Es gibt viele Möglichkeiten, Wasser wiederzuverwenden oder auch den Verbrauch zu senken. Selbst im Sommer kann man mit einigen Tricks im Garten Wasser sparen. Auch beim Kochen ist das möglich, wie das Beispiel Nudelwasser zeigt. Denn dabei fällt einiges an Wasser an: Als Faustregel gilt, dass pro 100 Gramm Nudeln ein Liter Wasser benötigt wird. Das dann einfach in den Abfluss zu kippen, ist viel zu schade. Viele benutzen zudem das Nudelsieb falsch.
In der Küche kann dem Nudelwasser ein „zweites Leben“ eingehaucht werden. Darin können anschließend auch ohne Probleme Beilagen wie Kartoffeln oder Reis gekocht werden. Außerdem eignet es sich super, um Hülsenfrüchte, wie etwa Erbsen, Linsen oder auch Bohnen einzuweichen. Viele davon werden vor dem Kochen eingeweicht, um sie bekömmlicher zu machen. Das im Nudelwasser enthaltene Salz hat zudem einen Vorteil: Es verbessert das Aroma der Hülsenfrüchte.
Auch für Suppen oder Eintöpfe kann Nudelwasser weiterverwendet werden. Denn um diese Gerichte zu binden, wird ohnehin meist Stärke eingesetzt. Diese mit einem Teil Nudelwasser zu ersetzen, schadet dem Essen daher nicht. So kann zum Beispiel für eine Suppe die Hälfte der Flüssigkeit, die benötigt wird, durch übriggebliebenes Nudelwasser ersetzt werden. Das gilt auch für Soßen, Dips oder ähnliches. Nudelwasser eignet sich auch hier hervorragend als Basis, da es durch die Pasta Stärke enthält.
Nudelwasser als Hausmittel verwenden – zum Beispiel als Geschirrspül- und Putzmittel
Die Stärke im Nudelwasser kann man sich auch im Haushalt zunutze machen, denn sie kann selbst hartnäckige Verschmutzungen lösen. Ist etwa beim Braten Essen in der Pfanne angebrannt, lässt sich dieses mithilfe von Nudelwasser ganz einfach lösen. Auch sonst kann mit dem Wasser ohne Bedenken Geschirr abgespült werden.
Auch beim Putzen leistet das Kochwasser gute Dienste. Hierzu etwas davon nach dem Abkühlen in ein Glas füllen und anschließend in den Kühlschrank stellen. Nach kurzer Zeit bildet sich darin eine Art Gelee. Dieses kann unverdünnt zum Putzen verwendet werden, wie normaler Reiniger (mehr Lifehacks bei RUHR24).
Nudelwasser im Garten einsetzen – Minerale und Nährstoffe kommen Pflanzen zugute
Pasta enthält viele Nährstoffe und auch Mineralstoffe, die beim Kochen ins Wasser gelangen. Darüber freuen sich auch unsere Pflanzen, vorausgesetzt allerdings, dass es ungesalzenes Nudelwasser ist. Denn das Salz würde den Pflanzen mehr schaden als nutzen. Das Kochwasser gut abkühlen lassen und anschließend die Blumen damit gießen.
Mit dieser Methode spart man sich die ein oder andere Gießkannenfüllung. Ein Stuttgarter Start-up will Wasserverschwendung mit einer App ein Ende bereiten.
Nudelwasser bloß nicht wegschütten, sondern als Pflegeprodukt nutzen
Die Stärke und Mineralstoffe im Nudelwasser tun auch uns gut. Denn Nudelwasser ist reich an Mineralien wie Kalium, Magnesium und Kalzium, die zur Gesundheit unserer Nägel und Haut beitragen. Das leicht abgekühlte, aber noch lauwarme Wasser kann ohne Probleme zum Fußbad umfunktioniert werden. Die Füße 15 bis 20 Minuten im Wasser baden und anschließend mit klarem Wasser abspülen. Das sorgt nicht nur für Entspannung, sondern auch für geschmeidige Füße.
Auch als Haarpflege macht das Pastawasser etwas her, denn es wirkt wie eine Kurpackung. Dazu das Wasser in die Haare einmassieren, etwa zehn Minuten einwirken lassen und dann gründlich ausspülen. Anschließend die Haare wie gewohnt mit Shampoo waschen. Beim Shampoonieren können jedoch Fehler unterlaufen: Viele haben Shampoo jahrelang nicht richtig benutzt, wie eine Friseurin auf TikTok behauptet.
Nudelwasser im Haushalt weiter verwenden – als Bastelkleber
Nicht nur Pasta klebt unliebsamer Weise oft aneinander. Aus dem Kochwasser lässt sich sogar ganz einfach ein Bastelkleber herstellen. Dazu etwa 200 Milliliter Nudelwasser nochmals aufkochen und etwa 60 Gramm gesiebtes Mehl einrühren. Die abgekühlte Masse wird dickflüssig und lässt sich ohne Probleme in einem luftdichten Glas, zum Beispiel in einem alten Marmeladenglas, eine Weile aufbewahren.
So hat man nicht nur das Nudelwasser wiederverwendet, sondern auch einen chemiefreien, nicht stinkenden Bastelkleber. Weitere spannende Themen rund um Haushalt, Ratgeber und Service gibt es auf der Verbraucher-Seite von BW24.
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