Mit Mundschutz ist unser Gegenüber schwer einzuschätzen. Mit einer durchsichtigen Maske soll das besser gehen – aber stoppt sie auch das Coronavirus?
Dortmund – Er hilft die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, schützt somit andere und uns selbst: der Mundschutz. Allerdings ist die Mimik in der alltägliche Kommunikation für uns Menschen wichtig – das ist mit Maske schwer. Hat unser Gegenüber einen Mundschutz auf, fällt es uns schwer, die Gefühle und Stimmungen zu lesen und zu interpretieren. Eine transparente Maske soll die Lösung sein. Aber ist sie genauso sicher wie eine Maske aus Stoff?
Krankheit | Covid-19 |
Häufige Symptome | Fieber, trockener Husten, Müdigkeit |
Seltene Symptome | Durchfall, Halsschmerzen, Gliederschmerzen |
Maskenpflicht in NRW und Deutschland: Visiere sind nicht empfehlenswert
Bereits vor einigen Monaten, kurz nach dem die Maskenpflicht in NRW und dem Rest von Deutschland eingeführt wurde, hat man immer mehr transparente Masken gesehen. Allerdings handelte es sich dabei um sogenannten Acrylglas-Visiere.
Die Corona-Visiere sind vor allem beliebt, weil die nicht direkt auf dem Gesicht aufliegen und die Atmung nicht beeinflussen. Freies Atmen und ein freier Blick auf die Mimik. Zudem erleichtern Visiere schwerhörigen oder gehörlosen Menschen das Lippenlesen. Allerdings sind sie dennoch nicht empfehlenswert.
Maskenpflicht: Visiere besonders in der Gastronomie problematisch
Das Robert Koch-Institut schreibt, dass Visiere nach aktuellem Kenntnisstand nicht als Alternative zur Mund-Nasen-Bedeckung gesehen werden können. Visiere können demnach maximal die direkt auf die Scheibe auftretenden Tröpfchen auffangen. Gegen Aerosole sind sie jedoch keine große Hilfe, da sie an den Seiten geöffnet sind.
Besonders problematisch ist es, wenn die Visiere in der Gastronomie zum Einsatz kommen. Denn dann findet die Kommunikation von oben nach unten statt, dann haben die Aerosole freie Bahn.
Mund-Nasen-Schutz aus Silikon: Klare Sicht auf die Mimik – doch ziemlich teuer
Die Mund-Nasen-Bedeckungen aus Silikon hingegen versprechen vollständigen Schutz, weil sie auf der Haut aufliegen, und trotzdem eine klare Sicht auf die Mimik besitzen. Sie sind an den Öffnungen mit Filtern ausgestattet, die den Schutz vor der Verbreitung des Coronavirus gewährleisten sollen.
Klingt gut. Allerdings meint das Gesundheitsportal apotheken-umschau.de, dass die Masken noch ziemlich teuer (derzeit 49 Dollar) sind und die Filter erst noch geprüft und zertifiziert werden müssten, um einen wirklich wirksamen Schutz sicherzustellen.
Transparenter Mund-Nasen-Schutz erleichtert die Kommunikation – aber schützt er auch ausreichend? #Corona https://t.co/f2XvR72rvo
— Apotheken Umschau (@AU_de) October 16, 2020
Transparente Maske aus Silikon sollen 99 Prozent der Viren filtern
Doch laut Hersteller Leaf der neuen Masken sollen 99 Prozent der Viren und Bakterien durch die Maske gefiltert werden. Zudem zählen die Silikonmasken laut Definition des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte zur ersten Kategorie von Masken. Diese Mund-Nasen-Masken werden häufig selber hergestellt und damit nicht im medizinischen Bereich verwendet.
Da nicht jede selbstgenähte Maske getestet werden kann, sind Community-Masken auch nicht zertifiziert als sicherer Schutz vor dem Coronavirus. Dennoch helfen Community-Masken dabei, die Geschwindigkeit des Atemstroms oder der Speichelauswurf zu reduzieren.
Durchsichtiger Mundschutz: Der richtige Sitz ist entscheidend
Wichtig dabei ist nur, dass die Maske – egal ob Stoff oder Silikon – richtig über Mund, Nase und Wangen platziert ist und möglichst eng anliegt. Daher wird die Silikonmaske auch in verschiedenen Größen angeboten. So wird laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Luft daran gehindert, an den Seiten hinauszuströmen.
Eine ähnliche – und wesentlich günstigere – Alltagsmaske kombiniert das durchsichtige Sichtfenster und eine herkömmliche Community-Maske. Die Stoffmasken mit eingebauten Sichtfenster gibt es schon für rund 15 Euro in verschiedenen Shops im Internet.
Doch auch hier gibt es ein großes Problem: Durch das Sichtfenster können die Träger nicht atmen – das kann die Atmung spürbar erschweren. Zudem sei es laut apotheken-umschau.de schwierig die Masken zu reinigen ohne, dass das Sichtfenster Schäden davon trägt. Nach einigen Wäschen kann es blind werden und der eigentliche Zwek der Maske ist dahin.
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