Nächster Modekonzern insolvent – große Marken vor dem Aus
Der nächste NRW-Modekonzern muss Insolvenz anmelden. Von der drohenden Zahlungsunfähigkeit sind bekannte Marken wie beispielsweise Pioneer betroffen.
Dortmund – Die Pleitewelle wabert weiter durch den deutschen Handel. Nachdem die international bekannte Modemarke Gerry Weber Insolvenz anmelden musste, ist jetzt ein weiteres großes Unternehmen betroffen.
Modekonzern Ahlers ist insolvent: zahlreiche große Marken (u.a. Pioneer, Pierre Cardin, Baldessarini) vor dem Aus
„Der Vorstand der Ahlers AG hat heute (Montag, 24. April, Anm. d. Red.) entschieden, für die Ahlers AG sowie für die Tochtergesellschaft Ahlers P.C. GmbH Insolvenzanträge wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht Bielefeld zu stellen“, teilt der Modekonzern in einer Pressemitteilung mit.
Zudem würden die Insolvenzanträge für sechs weitere Gruppengesellschaften gestellt. Im Detail nennt das Unternehmen die Ahlers Retail GmbH, Ahlers Zentralverwaltung GmbH, Ahlers Vertrieb GmbH, Pionier Berufskleidung GmbH, Pioneer Jeans-Bekleidung GmbH, Baldessarini GmbH.
Weitere Tochtergesellschaften – sowie insbesondere die Gesellschaften aus dem Ausland – seien bisher nicht von der Antragsstellung betroffen. Der Geschäftsbetrieb laufe bis auf Weiteres weiter.
Modekonzern Ahlers meldet Insolvenz an – Chefin Dr. Stella Ahlers erklärt Gründe
Als Auslöser für die Entscheidung nennt der Modekonzern Ahlers „die unter den Planungen liegende Geschäftsentwicklung in den vergangenen Monaten vor dem Hintergrund der extrem widrigen Marktbedingungen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Unternehmensliquidität“.
Darüber hinaus erklärt Vorstandsvorsitzende Dr. Stella Ahlers: „Die noch immer spürbaren Folgen der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden gestörten Lieferketten, die allgemeine Kauf- und Konsumzurückhaltung, die hohe Inflation sowie Insolvenzen im Handel haben zu einer unterplanmäßigen Entwicklung geführt, die leider keine andere Entscheidung zuließ.“
Modekonzern Ahlers meldet Insolvenz an – 400 Mitarbeiter betroffen
Bis zuletzt habe der Modekonzern Ahlers Verhandlungen über die Sicherstellung der Unternehmensfinanzierung geführt. Zu einem positiven Ergebnis hätten diese jedoch nicht geführt.

Laut eigenen Angaben gehöre das international tätige Unternehmen mit den Marken Baldessarini, Pierre Cardin, Pioneer und Otto Kern zu den führenden Herstellern hochwertiger Herrenmode in Europa. Insgesamt beschäftigt der Hersteller von Herrenmode 1700 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, wovon rund 400 Beschäftigte von der Insolvenz betroffen seien. Diese würden für die Monate April, Mai und Juni Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit erhalten, teilt der Modehändler mit.
Hersteller von Herrenmode Ahlers insolvent – Handelsverband kündigt weitere Insolvenzen an
Der Modekonzern Ahlers ist bei Weitem nicht der einzige Konzern, der 2023 von der Insolvenz bedroht oder betroffen ist. Laut einer Prognose des Handelsverbands Deutschland (HDE) wird sich das Ladensterben im laufenden Jahr unvermindert fortsetzen.
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„Für das laufende Jahr prognostiziert der HDE einen Rückgang der Anzahl der Läden von nun rund 9.000. Ende 2023 wären damit bundesweit 311.000 Geschäfte übrig, ohne Kleinstbetriebe. Im laufenden Jahr sorgen vor allem höhere Kosten bei den Unternehmen für Druck auf Erlöse und Gewinne. Zudem führt die hohe Inflation zu Kaufkraftverlusten bei den Verbrauchern“, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbandes.