Coronavirus: Rückruf von Mundschutz-Masken - einige Masken könnten zur echten Gefahr werden
Menschen decken sich derzeit mit Mundschutz ein. Doch einige Masken, die Schutz versprechen, könnten in der Coronavirus-Pandemie zur Gefahr werden.
- Spätestens seit Einführung der bundesweiten Maskenpflicht aufgrund des Coronavirus versuchen sich die Menschen in Deutschland mit Atemschutzmasken einzudecken.
- Nicht überall sind die Masken im Einzelhandel erhältlich.
- Viele bestellen die Masken im Internet, doch einige Produkte könnten zu Gefahr für den Träger werden.
Update, Mittwoch (13. Mai): Dortmund - Inzwischen wurden die Masken der Marke NEP mit der Modellnummer 8410 erneut geprüft - und diesmal nicht beanstandet. Der Rückruf der Maske mit dem Produktnamen "Respirator Mask" war aus Sicht des Herstellers demnach nicht rechtens.
Die erneute Prüfung der Maske erfolgte durch den TÜV Rheinland. Der Test des TÜV kam zu dem Ergebnis, dass die Maske der Marke NEP den Anforderungen der erforderlichen Norm EN 149 vollständig entsprechen. Eine unzureichende Partikelfilterung, vor der in der RAPEX-Meldung im April gewarnt wurde, wurde durch den TÜV widerlegt. Die Schutzmasken seien "voll einsatzfähig".
Ursprungsmeldung, Dienstag (28. April): Nicht im Internet bestellen, sondern im Einzelhandel kaufen! Dieser Rat ist gut gemeint, doch nicht überall stehen Atemschutzmasken zum Verkauf in den Geschäften auf dem Ladentisch. Auch deswegen bestellen viele die jetzt benötigten Masken im Internet - und erhalten immer wieder Ware, die wenig Schutz bieten und sogar gefährlich für den Träger werden können.
Coronavirus: Warnung vor Masken aus China
Der Rat Schutzmasken im Einzelhandel vor Ort zu kaufen, stammt vom Verbraucherschutz der Europäischen Kommission. Die Verbraucherschützer warnen derzeit über eine RAPEX-Meldung dringend vor Schutzmasken, die im Internet aus China bestellt werden können.
Gleich fünf Partikelfiltermasken bergen schwerwiegende Risiken. Allesamt erfüllen nicht die Anforderungen der europäischen Norm für Atemschutzmasken (Norm EN 149). Anstatt ihre Träger vor dem Coronavirus zu schützen, erhöhen sie sogar das Infektionsrisiko. Grund dafür ist, dass Partikel und Mikroorganismen in übermäßiger Menge durch die Masken hindurch gelangen, und dann vom Träger eingeatmet werden.
Coronavirus: Masken erhöhen das Infektionsrisiko
Und für diese Masken gilt die Warnung:
- "KN95 respirator mask": Atemschutzmaske der Kategorie KN95 der Marke NEP, hergestellt in China, Typ 8410

- "Protective mask": Atemschutzmaske der Kategorie KN95 / FFP2 der Marke Daddy Baby, hergestellt in China, Typ KN95 / FFP2, KZ01S50B

- "Self suction filter type anti particle respirator": Atemschutzmaske der Kategorie KN95 / FFP2 der Marke Likelove, hergestellt in China, Typ KN95 / FFP2

- "Protective mask": Atemschutzmaske der Kategorie FFP2 zum Filtern von Staub, Pollen und Bakterien der Marke Daddy Baby, hergestellt in China, Typ E-KZ01L50, FFP2

- "Protective respirator": Atemschutzmaske der Kategorie KN95, unbekannte Marke und Herstellungsland

Insbesondere die FFP2- oder FFP3-Masken werden für Risikopatienten empfohlen - ein Test einer US-Behörde zeigte jedoch kürzlich, dass sie gegen das Coronavirus unwirksam sind.
Coronavirus: Achtung bei der Handhabung der Masken
RAPEX warnt dringend davor, solche Schutzmasken im Internet zu bestellen. Doch auch Partikelfiltermasken, die ordnungsgemäß funktionieren und sogenannte Alltagsmasken bergen eine Gefahr. Nämlich dann, wenn der Träger unvorsichtig bei der Handhabung der Masken ist. Wichtig ist beispielsweise, die Masken nur mit sauberen Händen anzufassen. Und für Menschen die Probleme mit einer dauerhaft beschlagenen Brille mit dem Mundschutz haben, gibt es einige Tipps, die das verhindern können.
Auch sollten die Masken beim Abnehmen an den Bändern und Gummis angefasst werden, nicht an der Stofffläche. Nach Abnehmen der Maske müssen zudem die Hände wieder gründlich mit Seife gewaschen werden. Für alle Masken, die wiederverwendet werden können ist auch wichtig, die Masken anschließend richtig zu desinfizieren und zu reinigen. Dafür bieten sich verschiedene Methoden an.
Mundschutzmaske: Sind Visiere eine Alternative?
Und da immer mehr Menschen wohl Probleme mit dem Atmen haben, wenn sie eine Mundschutzmaske tragen, tauchen zunehmend Alternativen auf. Zum Beispiel ein Visier aus Acrylglas - doch leider ist das beim Coronavirus keine wirkliche Alternative zur Mundschutzmaske. Im Gegenteil: Die Visiere bieten eine viel höhere Gefahr einer Tröpfcheninfektion als ein textiler Mundschutz. Da die Kanten des Visiers nicht komplett um Mund und Nase abschließen, ist kein gleichwertiger Schutz gegeben.
Auch Aldi Nord musste vor kurzem ein beliebtes Produkt zurückrufen: In beliebten Gewürzgurken, die bei Aldi Nord verkauft werden, wurde ein Glasbruchstück festgestellt. Der Discounter warnte vor dem Verzehr.