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Zwei Lieferdienste vor dem Aus – aber noch profitieren die Kunden

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Von: Victoria Maiwald

Lebensmittel-Lieferdienste sind beliebt. Online den Warenkorb füllen, warten und die Waren in Empfang nehmen. Zwei Lieferanten stehen jetzt aber vor dem Aus.

Dortmund – Lieferdienste aller Art haben während der Pandemie einen wahren Boom erlebt. Immer neue Anbieter wollten es auf dem deutschen Markt versuchen und warben mit wahnsinnigen Lieferzeiten von fünf Minuten oder klimaneutralem Transport. Doch obwohl die Lieferdienste weiter gefragt sind, verschwinden einige von der Bildfläche.

ServiceLebensmittel-Lieferdienst
Anbieter (unter anderem)Gorillas, Picnic, Flinc, Get Faster, Frischepost, Flaschenpost

Lebensmittel-Lieferdienste müssen Rückschlag hinnehmen und stehen vor dem Aus

In Zeiten von Abstandsregeln und zu Hause bleiben, war es eigentlich nur die logische Konsequenz, sich neben schicken Sneakern und süßen Tops eben auch frische Erdbeeren und die TK-Pizza liefern zu lassen. Nachdem sich immer mehr Dienste auf dem deutschen Markt gemeldet haben, ging das innerhalb eines Tages mit dem niederländischen Lieferdienst Picnic. Der Fahrradkurier Gorillas setzte die Messlatte höher und lieferte innerhalb von fünf Minuten – in Dortmund allerdings nicht mehr.

Und auch wenn weiter Erdbeeren, TK-Pizzen, Toilettenpapier und vieles mehr in die Online-Einkaufswagen wandert, müssen nun zwei Lebensmittel-Lieferdienste einen herben Rückschlag hinnehmen: Frischepost und Get Faster.

Lebensmittel-Lieferdienst Frischepost muss herben Rückschlag einstecken – der Plan war anders

Besonders bei Frischepost kommt der Schritt in die Insolvenz überraschend. Der Antrag wurde bereits Ende Juli gestellt, wie die Lebensmittel Zeitung (LZ) berichtet. Eigentlich hatte erst kürzlich das Unternehmen Footprint Club die Übernahme des Lieferdienstes angekündigt.

Tatsächlich hatte Footprint Club den Plan, regional konkurrierende Lieferdienste unter einem Dach zu vereinen, die Reichweite zu erhöhen und Kosten zu sparen. Daraus wurde dann wohl nichts – zumindest nicht mit Frischepost.

Lieferdienst Frischepost will nicht aufgeben und blickt in die Zukunft – Geschäft geht weiter

Laut Frischepost sei der Grund für das Insolvenzverfahren der „überraschende Rückzug“ eines strategischen Partners. Wodurch große finanzielle Lücken entstanden seien. Was genau bei der Übernahme schieflief, ist nicht bekannt. Doch für die Betreiber ist das kein Grund zum Aufgeben.

Denn wie mehrere Medien berichten, wird der Betrieb ohne Einschränkungen weitergeführt, die 65 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im verbleibenden Standort Hamburg werden weiter beschäftigt. Laut Frischepost sollen bereits Gespräche mit anderen Unternehmen geführt werden, die an einer Übernahme des 2015 gegründeten Lieferdienstes interessiert sind.

Get Faster und Frischepost haben vor kurzem Insolvenz angemeldet.
Get Faster und Frischepost haben vor kurzem Insolvenz angemeldet. © Michael Gstettenbauer/Imago

Get Faster muss ebenfalls Insolvenz anmelden – doch der Online-Shop ist weiter online

Schon etwas früher, nämlich Anfang Juli dieses Jahres, hat der Online-Supermarkt Get Faster Insolvenz anmelden müssen. Welche Gründe bei dem Düsseldorfer Unternehmen allerdings den Ausschlag gegeben haben, ist nicht bekannt.

Der 2020 gegründete Lieferdienst wollte vor allem mit schnellen Lieferzeiten und geringem Mindestbestellwert glänzen. Aktiv ist Get Faster unter anderem in Berlin, Düsseldorf, Essen, Duisburg, Gelsenkirchen, Oberhausen, Mülheim an der Ruhr und Solingen.

Bislang ist allerdings weder bei Get Faster noch bei Frischepost etwas von Insolvenz zu spüren. Beide Websites sind noch online, laut Techbook lassen sich weiterhin Lebensmittel bestellen.

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