Ex-Mitarbeiter enthüllen: So trickst Lidl Kunden aus

Mit gewitzten Maßnahmen macht Lidl mehr Geld. Ex-Mitarbeiter des Discounters haben jetzt enthüllt, wie Kunden ausgetrickst werden.
Deutschland - Ein Einkauf im Discounter fällt für die meisten Kunden recht preiswert aus. Man bekommt viele Produkte für eine verhältnismäßig kleine Summe. Doch Unternehmen wie Lidl kennen Tricks, mit denen der Profit hoch bleibt.
Unternehmen | Lidl |
Gründung | 1930 in Deutschland |
Umsatz | 89,87 Milliarden EUR |
Tiefe Preise bei Lidl: So macht der Discounter trotzdem Profit
Günstiges Obst und Gemüse, wöchentlich wechselnde Angebote und viele Eigenmarken: so sind Kunden Lidl gewohnt. Seit einigen Jahren setzt der Discounter, genauso wie sein direkter Konkurrent Aldi, allerdings auch auf mehr Markenartikel (mehr News zu Aldi auf RUHR24.de)
Mit Marken im Einkaufswagen kommt schnell auch mal eine beträchtliche Summe für den Wocheneinkauf zusammen. Laut Merkur trickst Lidl aber nicht nur hier. Auch an anderen Stellen wird den Kunden das Geld regelrecht aus der Tasche gezogen.
Ex-Mitarbeiter packen aus: Lidl zieht den Kunden das Geld aus der Tasche
Im Rahmen einer Dokumentation auf dem britischen TV-Sender Channel 5 haben ehemalige Mitarbeiter von Lidl aus dem Nähkästchen geplaudert. Die Enthüllungen beziehen sich laut der Zeitung Mirror auf die Filialen in Großbritannien. Doch was dort gilt, zählt laut Merkur auch in Deutschland.
In der Reportage decken die Ex-Angestellten und Experten aus der Branche die Tricks von Lidl auf. Der Discounter schafft es, dass seine Kunden mehr mitnehmen als geplant. Aber wie?
Frische Backwaren sollen den Kunden bei Lidl verlocken
Der frühere CEO von Lidl in Großbritannien, Ronny Gottschlich, wollte den Discounter mit dem bunten Logo von seinem Billig-Image befreien, wie der Westfälischer Anzeiger berichtet. Ein Einkauf bei Lidl sollte niemanden mehr peinlich sein. Anstelle von Konserven und Tiefkühlware sollten vor allem frische Produkte in das Sortiment fließen (mehr News zu Lidl auf RUHR24.de).
Hier kommen vor allem die beliebten Backtheken ins Spiel, die Lidl sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland anbietet. Die Backware wird direkt im Eingangsbereich der Discounter platziert. Der Grund: Der frische Duft soll den Kunden herzlich willkommen heißen und zum Kauf von Brot, Brötchen oder süßen Teilchen verlocken.
Tricks bei Lidl: Discounter platziert die Preise absichtlich anders
Aber natürlich trickst der Discounter nicht nur bei seiner Backtheke, auch bei der Preisbenennung für die Produkte macht Lidl sich ein Detail zunutze. Sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland ist es in vielen Supermärkten üblich, dass die Preise unter der Ware stehen.
Anders ist es bei Lidl: Wie die hessische niedersächsische Allgemeine berichtet, platziert der Discounter die korrekten Preise über den Produkten. Wer nicht aufpasst, bemerkt den tatsächlichen Preis eines Produktes vielleicht erst nach dem Einkauf auf dem Kassenbon. „Man muss vorsichtig sein, da man sonst möglicherweise mehr ausgibt, als man denkt“, warnte auch Verbraucherpsychologe Phil Adcock im Mirror.
Lidl: Auch Eigenmarken kurbeln den Profit an - und bitten Kunden zur Kasse
Außerdem gelten die Eigenmarken von Lidl unter Kunden als besonders vertrauenswürdig. Das bedeutet: auch hier generiert der Discounter eine Menge Geld. Der Trick läge laut ehemaligen Mitarbeitern darin, dass die Produkte bekannten Marken sehr ähnlich sehen.
Ähnliches Design und vertraute Farben vermitteln den Lidl-Kunden den Eindruck, dass man das teure Markenprodukt kauft. Ein Beispiel hierfür seien die Kekse „Neo“, deren Verpackungen dem Original „Oreo“ sehr nahe kommt. Aktuell ist eine Eigenmarke von Lidl allerdings von einem Rückruf betroffen.
Doch nicht nur die günstigen Produkte und die Backwaren, auch der Einkaufswagen soll Kunden zu einem größeren Einkauf verlocken. Lidl setzt auf große Einkaufswagen, die trotz vielen Produkten nicht schnell voll aussehen. „An der Kasse angekommen merkt man dann, dass man möglicherweise doppelt so viel Geld ausgegeben hat“, warnt Adcock.