Lidl-Irrsinn wegen Helene Fischer-Werbung: „Gehe nur noch zu Aldi“
Testimonials, prominente Werbe-Gesichter, sollen Kunden locken. Bei Lidl ist der Plan mit Helene Fischer offenbar nicht zu 100 Prozent aufgegangen.
Dortmund – Helene Fischer schlendert zwischen den Lidl-Regalen entlang, gefolgt von einer Bande Tänzern. Im Hintergrund läuft eine Akustikversion ihres Hits „Atemlos“ auf elektrischen Beats. Was sich viele Fans der Schlager-Queen wünschen – ihrem Idol einmal beim Einkaufen über den Weg zu laufen – wurde kurzfristig war. Zumindest für einen Werbespot des Discounters. Kunden sind gespaltener Meinung.
Lidl-Werbung mit Helene Fischer: Kunden wüten wegen Preis-Irrsinn
Beworben wird das 50-jährige Lidl-Jubiläum und die damit verbundene Lotto-Aktion: Im Zeitraum vom 19. Mai bis 25. Juni wird jeder Kassenbon des Discounters mit einem Wert über 30 Euro automatisch zum Lottoschein. An fünf aufeinanderfolgenden Montagen ab dem 29. Mai werden je zweimal 100.000 Euro verlost.
Helene Fischer soll die Kunden zum Kaufen – und möglicherweise Gewinnen – animieren. Der Slogan: „Mach‘s wie Helene!“ Bei einigen Kunden erzielt der Discounter aber wohl genau das Gegenteil – zumindest wenn man den Androhungen auf Social Media Glauben schenken darf.

Lidl-Werbung mit Helene Fischer in Kritik: Kunden finden, Gage hätte besser investiert werden können
Denn bei einigen kommt die Werbung mit der Schlager-Prominenz gar nicht gut an. Mal abgesehen davon, dass einige die Glaubwürdigkeit des Werbespots bemängeln: „Eine Frau Fischer wird keine Billigschokolade kaufen, geschweige denn dort irgendwas kaufen“, lautet beispielsweise ein Kommentar auf Instagram. Da Realismus aber nicht zwangsläufig Ziel einer Werbung ist, kommen zwei weitere Kritikpunkte auf.
Denn auch das grundsätzliche Engagement von Helene Fischer stößt bei manchen bitter auf. Aus zweierlei Kostengründen.
Statt Gehalt an Helene Fischer: Lidl soll aus Sicht der Kunden Lebensmittelpreise senken
Kunden kreiden an, dass die Gage, die für Helene Fischer fällig wird, sinnvoller hätte investiert werden können. Etwa zugunsten der Kunden oder der Mitarbeiter (mehr Discounter-News bei RUHR24).
Beispielhaft für etliche andere Kommentare lautet eine Bemerkung auf Instagram: „Ich kenne einige Lidl-Mitarbeiter, die wegen schlechter Arbeitsbedingungen gekündigt haben. (...) Traurig, dass Lidl den Promis das Geld hinterherwirft, statt es dem Lidl Team zugutekommen zu lassen.“
Lidl-Werbung mit Helene Fischer: Neben Kritik auch jede Menge Lob
Ein weiterer Nutzer wird angesichts der Helene-Fischer-Werbung deutlicher: „Eine absolute Frechheit von Lidl! Sie erhöhen dramatisch ihre Preise und gleichzeitig finanzieren sie Stars, für sie zu werben! Nichts gegen Helene Fischer. Ich würde es genauso machen, wenn ich gute Kohle dafür bekomme! Aber ihr vom Lidl, ihr setzt unverschämt eure Preise hoch und macht dann ein Video mit Helene Fischer, wie sie im Lidl einkauft und dabei glücklich ist! Und das lasst ihr euch auch was kosten! (...) Also hört auf, die Kunden zu verarschen!“
Bei nicht wenigen Käufern könnte der Discounter den gegenteiligen Effekt erzielt haben, denn statt sie zu locken, drohen einige (Noch-)Lidl-Kunden zur Konkurrenz zu gehen: „Ich geh‘ dann lieber nach Aldi!“ – der Lidl-Konkurrent wirbt immerhin mit billigem Dauerpreis zum Beispiel bei Käse. Kommentare dieser Art häufen sich ebenfalls unter dem Facebook- und Instagram-Post.
Ob für die Mitarbeiter oder für günstigere Lebensmitte zugunsten der Kunden: Viele Käufer hätten das Geld für die Helene-Fischer-Werbung lieber in Investitionen näher am Otto-Normal-Verbraucher gesehen. Neben der harschen Kritik erreicht Lidl aber auch einige Kunden, die – ob Helene-Fan oder nicht – begeistert sind von der Werbung: „Coole Werbung. Kann die ganzen negativen Kommentare überhaupt nicht nachvollziehen.“ Jedem kann man es eben selten recht machen.