Lidl und Aldi planen Revolution: Wie Städte davon profitieren

Vieles ändert sich in der Corona-Krise. Manchmal hat das auch positive Effekte wie die voranschreitende Digitalisierung. Auch bei Aldi und Lidl ändert sich etwas.
Dortmund – Die Corona-Pandemie bringt viele Veränderung mit sich. Auch bei den Discountern Lidl und Aldi tut sich was – die Discounter wollen umziehen und ganz neue Regionen für sich erobern.
Discounter | Aldi |
Hauptsitz | Essen |
Umsatz | 53 Milliarden EUR (2020) |
Gründung | 1946, Essen |
Lidl und Aldi erobern die Innenstädte – auch wegen der Corona-Pandemie
Nicht erst seit der Corona-Pandemie, sondern schon seit einigen Jahren wandelt sich das Bild der Innenstädte. Viele Städte sind geprägt von Leerständen oder Pop-Up-Geschäften, die nicht für die Ewigkeit in die Innenstädte gezogen sind.
Die Corona-Pandemie und der verstärkte Online-Handel haben die Situationen in den Stadtkernen weiter verschärft. Das hat auch Auswirkungen auf die Mietpreise. Die waren den Discountern bislang zu hoch, doch das ändert sich gerade und eröffnet Aldi und Lidl neue Möglichkeiten.
Aldi und Lidl wollen in die Innestädte und Fußgängerzonen
Bislang war es für die beiden Discounter ein Tabu, sich in den Innenstädten anzusiedeln. Doch durch die sinkenden Mieten erobern die Discounter die Einkaufsstraßen deutscher Innenstädte. Modehändler, Juweliere, Drogerien, Discounter. Ist das die Zukunft der Innenstädte?
Wenn es nach Aldi und Lidl geht, ja. Gegenüber dem Spiegel berichtet ein Unternehmenssprecher des Discounters Aldi, dass mehr Märkte auch in direkten Innenstadtlagen, Shoppingcentern und Fußgängerzonen realisiert werden. Demnach habe der Discounter allein mit Galeria Karstadt Kaufhof sieben innenstädtische Filialen verwirklicht (alle News zu Aldi bei RUHR24.de).
Aldi und Lidl in Düsseldorf – beste Innenstadtlage
Schon vor der Corona-Pandemie hat eine Aldi-Filiale satte drei Jahrzehnte in der Dortmunder Innenstadt Kunden mit Discounterware versorgt. Aufgrund einer deutschlandweiten Modernisierung der Aldi-Filialen musste das Geschäft in Dortmund im Jahr 2017 schließen.
In Düsseldorf gibt es gleich zwei Aldi-Filialen in der Fußgängerzone und einen Lidl direkt am Carlsplatz – beste Innenstadtlage also. Auch der Discounter-Konkurrent Lidl will sich von nun an mehr um Innenstadtlagen bemühen (alle News zu Lidl bei RUHR24.de).
Aldi und Lidl wollen Pendler anlocken – allerdings gibt es ein Problem
Zielgruppe sollen laut Spiegel besonders Pendler sein, die auf dem Heimweg noch schnell einkaufen wollen. Tendenziell können die Discounter in den Innenstädten mit vielen Kunden rechnen, die Passantenfrequenz ist hoch. Dabei gehören wohl nicht nur Pendler zur potenziellen Kundschaft, sondern auch Menschen, die in der Innenstadt shoppen waren.
Doch ein Problem werden Aldi und Lidl in den Innenstädten haben: Kunden werden dort tendenzielle kleine Einkäufe tätigen, da es – wenn überhaupt – nur kleine Parkplätze geben wird. Anders als an den herkömmlichen Standorten der Discounter, wo Aldi und Lidl darauf ausgerichtet sind, Kunden den großen Wocheneinkauf zu ermöglichen.
Video: Die beliebtesten Supermärkte und Discounter der Deutschen
Nach Aldi und Lidl: Auch Ikea will in die Innestädte drängen
Doch trotz Platzmangel in den Innenstädten hat noch ein Shopping-Riese die Fußgängerzonen für sich entdeckt: Auch Ikea liebäugelt mit den Stadtzentren. Und hat dafür auch schon den ersten Schritt getan.
Dafür verkleinert sich das schwedische Möbelhaus. Erst in diesem Jahr hat Deutschlands kleinster Ikea-Store eröffnet – mit 450 Quadratmetern ist die Filiale rund 77-mal kleiner als ein benachbartes Ikea-Möbelhaus.
Die kürzlich in Berlin eröffnete Filiale soll eine von 40 geplanten Mini-Möbelhäusern sein. Die neue Strategie soll weltweit in Großstädten erprobt werden. Allein im Raum Berlin sollen noch fünf kleine Stores hinzukommen.