Irrer Kleinanzeigen-Betrug im Umlauf – es steht viel Geld auf dem Spiel
Online-Käufe sind simpel und praktisch. Allerdings auch mit Risiko verbunden, wie der aktuelle Fall eines Kleinanzeigen-Kunden zeigt.
Dortmund – Alte Möbel, besondere Schuhe, Konzerttickets: Es gibt nahezu nichts, was Sammler, Sparfüchse und Fans nicht auf Ebay Kleinanzeigen, das wegen des Verkaufs an Adventia bald nur noch Kleinanzeigen heißen soll, finden können. Aber Vorsicht ist geboten: Denn wie so oft, wenn Geld im Spiel ist, wittern Betrüger ihre Chance. Dieses Mal auf eine besonders miese Weise.
Kleinanzeigen-Fake: Täuschend echter Betrug kann teuer enden
Identitätsklau ist im Internet ein gängiges Mittel, um an das schnelle Geld zu kommen. So auch bei Kleinanzeigen (mehr Warnungen bei RUHR24).
Echo24 liegt ein konkreter Fall vor, in dem ein Nutzer auf fiese Weise über den Tisch gezogen wurde. Das Tückische an der Transaktion: Der Verkäufer schickte ihm vorab die Kopie eines Personalausweises und einer Bankkarte von N26. Sie sollten die Echtheit des Profils und Glaubwürdigkeit des Anbieters untermauern.

Kleinanzeigen: Kunde fällt auf tückischen Identitätsklau rein
Mit Erfolg. Der Käufer bezahlte, Ware sah er allerdings nie. Wie sich im Nachhinein herausstellte, zeigten die Dokumente den Namen einer gestohlenen Identität. Das Konto bei N26 wurde mit einem falschen Namen angelegt.
Das soll keine Seltenheit bei der sogenannten Neobank N26 sein. Wie Business Insider unter Berufung auf das Handelsblatt schon 2021 berichtete, seien zwischen Mai 2019 und Juli 2021 insgesamt rund 1.600 Konten unter falschem Namen angelegt worden. Dabei habe es sich zum großen Teil um Fake Shops gehandelt. Damals räumte die Berliner Bank ein, „fast alle“ betroffenen Konten erfasst und gesperrt zu haben. Aber eben nur fast.
Kleinanzeigen-Betrüger zeigt Ausweis-Dokument und Bankkarte von N26
Es ist nicht das erste Mal, dass die Bank in die Bredouille gerät. Jüngst griff die Malware „Xenomorph“ verschiedene Banken-Apps, darunter N26, an und räumte die Konten der Kunden leer.
Um kein Opfer von einem Betrug bei einem Kleinanzeigen-Deal zu werden, mahnt die Website, die Transaktion auf eine sichere Weise durchzuführen. Heißt entweder über Paypal. Das Geld sollte allerdings nicht an „Familie und Freunde“ gesendet werden. Oder über den Käuferschutz.
Betrug bei Kleinanzeigen: Wie kann ich mich vor Abzocke schützen?
Hier zahlt der Nutzer einen kleinen Betrag als Versicherungsschutz, das Geld landet aber zunächst beim Website-Betreiber und wird erst an den Verkäufer überwiesen, wenn die Ware wie beschrieben beim Abnehmer landet.
Die Auktionsplattform bietet unter der Rubrik „Tipps für deine Sicherheit“ weitere Tipps, um bei Kleinanzeigen nicht über den Tisch gezogen zu werden. Hier eine Auswahl:
- Bei zu günstigen Angeboten misstrauisch sein.
- Skepsis ist auch angebracht bei Anbietern, die ungefragt Ausweisdokumente verschicken.
- Keine privaten Mails oder Handynummern weitergeben. Sie könnten für Phishing missbraucht werden. Nutzt besser die Nachrichtenfunktion des Portals.
- Speichere alle Informationen zum Anbieter ab – samt Chatverlauf.
- Auch wenn der Verkäufer ein persönliches Treffen ausschließt, sollte Misstrauen walten.
Wer zukünftig also Schnapper bei Kleinanzeigen schießen will, sollte mit einer gesunden Portion Vorsicht an die Deals gehen. Sonst droht einem am Ende selbst, Opfer einer fiesen Betrugsmasche zu werden und im schlimmsten Fall viel Geld zu verlieren.