Insolvenz
Sporthändler insolvent – Online-Shop wird nach gescheiterter Rettung eingestellt
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Die Rettung des Online-Sporthändlers Keller Sports ist geplatzt. Das Aus ist rund drei Monate nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens besiegelt.
Hamm/Dortmund – Viele Firmen in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland stecken in finanziellen Schwierigkeiten. Kaum eine Woche vergeht, an dem nicht ein weiteres Unternehmen Insolvenz anmeldet. Zuletzt ging der Modehändler Peek & Cloppenburg diesen bitteren Schritt, kurz zuvor war die TK Fashion Group in die Insolvenz gerutscht.
Insolvenz-Welle rollt über Deutschland – zahlreiche Modeunternehmen vor dem Aus
Bereits Ende November 2022 hatte die Nachricht über die Insolvenz der Keller Group für Aufsehen bei Kunden und in der Branche gesorgt. Nun, gut drei Monate später, gibt es noch schlechtere Nachrichten. Wie das Branchenportal Textilwirtschaft berichtet, wird der Online-Sporthändler Keller Sports den Geschäftsbetrieb einstellen. Das berichtet wa.de.
Kunden, die zu Beginn der Woche den Webshop oder die App von Keller Sports ansteuerten, wurden auf Inhalte der Corporate-Website weitergeleitet. Kurze Zeit später war auch klar, warum.
In einer Mitteilung teilte der Insolvenzverwalter der Keller Group GmbH laut Textwirtschaft mit, dass „die Einstellung des Geschäftsbetriebs aufgrund der Geschäfts- und Liquiditätssituation zwingend ist“ (mehr Service-News bei RUHR24).
Aus für Online-Shop Keller Sports: Rettung nach Insolvenz geplatzt
Als der im Jahr 2005 gegründete Sportartikel-Händler im Spätherbst beim zuständigen Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung stellte, gab es Hoffnung. Der Geschäftsbetrieb werde unverändert fortgeführt. Auch für die Kundinnen und Kunden ändere sich vorerst nichts, hieß es seinerzeit.
Laut Insolvenzverwalter gab es aussichtsreiche Verhandlungen mit einem Investor, doch der habe sein Angebot kurz vor der Vertragsunterschrift „völlig unerwartet zurückgezogen“, hieß es. Weitere Interessenten habe es nicht gegeben, daher jetzt die Einstellung des Geschäftsbetriebs. Von dem Aus sind etwa 60 Mitarbeiter betroffen.
Deutscher Sporthändler ist insolvent – Aus nach rund 18 Jahren
Die Gründe für die schlechte wirtschaftliche Lage der Keller Group war ein Gemisch aus mehreren Faktoren, das schon vielen anderen Firmen zugesetzt hat. Durch die Corona-Pandemie brachen die Lieferketten zusammen, die Kostensteigerungen nach dem Ukraine-Krieg schwächten die Nachfrage nach Sport- und Lifestyleartikeln.
Das größte Beispiel für Probleme der Branche ist aktuell Galeria Karstadt Kaufhof. Viele Standorte des Kaufhaus-Dinos sollen geschlossen werden; ein Mode-Unternehmen aus NRW könnte jedoch einige davon übernehmen.
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