Der Supermarkt Kaufland ist von einem aktuellen Rückruf betroffen. Ein in ganz Deutschland verkaufter Käse enthält möglicherweise gefährliche Bakterien.
Neckarsulm – Kaum ein Tag vergeht ohne einen neuen Rückruf in Deutschland. Während der Discounter Netto aktuell unzureichend filternde FFP2-Masken zurückruft, ist beim Supermarkt Kaufland ein Käse betroffen. Das Produkt wurde bundesweit in Filialen des Supermarkts verkauft.
Unternehmen | Kaufland |
Gründung | 1968 |
Sitz | Neckarsulm |
Mitarbeiter | 132.000 (Dezember 2019) |
Kaufland-Rückruf: Warnung vor Camembert – Käse könnte Kolibakterien enthalten
Konkret geht es um das Produkt „Camembert Graindorge“. Der Hersteller, die Firma Münnich fromage GmbH & Co. KG, hat aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes einen Rückruf gestartet. Betroffen ist die 250-Gramm-Packung mit dem Identitätskennzeichen „FR 14.371.001“ und dem Mindesthaltbarkeitsdatum 07.04.2021.
Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass der bei Kaufland verkaufte Käse den Keim E.coli (VTEC) enthält. Dieser gehört zu den sogenannten „Kolibakterien“. Durch Kolibakterien ausgelöste Infektionen können mitunter schwere gesundheitliche Folgen haben.
Der Verzehr von E.coli-Keimen kann leichte bis schwere Durchfallerkrankungen auslösen, informiert das Verbraucherportal produktrueckrufe.de. Diese dauern in der Regel acht bis zehn Tage. Zu größeren Komplikationen kann es bei Kindern unter sechs Jahren sowie älteren und abwehrgeschwächten Personen kommen.
Rückruf bei Kaufland: Verzehr von Käse kann schwere gesundheitliche Folgen haben
Nämlich dann, wenn sich im Anschluss an die Darmerkrankung ein hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) entwickelt. Das schädigt die Blutgefäße, die roten Blutkörperchen und die Nieren. Die Folgen können im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein.
Kunden, die den von dem Rückruf betroffenen Camembert bei Kaufland gekauft haben, können diesen in ihrer Kaufland-Filiale zurückgeben. Der Kaufpreis wird auch ohne Vorlage des Kassenbons gestattet.
In Deutschland wurde der Käse vom Käsespezialitäten-Großhändler Heiderbeck GmbH mit Sitz im bayrischen Olching vertrieben. Neben Kaufland ist auch eine Filiale des Supermarkts akzenta in 42283 Wuppertal-Barmen betroffen (alle Rückrufe und Warnungen auf RUHR24.de).
Video: Lebensmittelrückruf – wie funktioniert das?
Dass in Deutschland immer wieder Produkte zurückgerufen werden, liegt keinesfalls an der minderen Qualität der in deutschen Supermärkten und Discountern angebotenen Ware. Hersteller stehen schlicht noch stärker in der Pflicht als früher. Von den über 1,2 Millionen in der Lebensmittelbranche registrierten Unternehmen werden jährlich etwa 500.000 Betriebe kontrolliert.
Besteht das Wissen oder die Vermutung, dass von einem Produkt Gefahr ausgehen könne, muss die zuständige Behörde umgehend informiert werden. Nach einer entsprechenden Risikobewertung kann diese einen Rückruf anordnen. In den meisten Fällen kommen Händler und Hersteller, wie bei dem aktuellen Kaufland-Rückruf, dem zuvor. So wollen sie Haftungsrisiken vermeiden.