Spartipps für den Garten
Kartoffeln vermehren und Geld sparen: Einfaches Hausmittel kann helfen
Wer es selber macht, spart Geld – dieses Motto gilt in vielen Bereichen. Auch bei Gemüse wie Kartoffeln lohnt es sich, selbst zu pflanzen.
Dortmund – Ohne viel Geld im Gartencenter auszugeben, kann man Kartoffeln einfach zu Hause vermehren – nicht mal ein eigener Garten ist nötig. Wer schon im Frühsommer etwas vom eigenen Gemüse haben will, kann sogar schon im Februar loslegen.
Kartoffeln vorziehen und einfach vermehren: Gemüse anbauen ohne Garten
Ob im Beet, im Topf oder in sogenannten Pflanzbeuteln – Kartoffeln sind nicht wählerisch bei der Umgebung, in der sie angebaut werden. Bei der Topf-Variante ist nur wichtig, dass der Behälter möglichst viel Volumen und Löcher im Boden hat. So können Gieß- und Regenwasser besser ablaufen und Staunässe wird verhindert.
Ein weiterer Vorteil beim Anbauen von Kartoffeln: Das Saatgut hat man quasi schon dann zuhause, wenn man die Knollen regelmäßig kauft. Allerdings sollte man hierbei auf Bio-Qualität achten, wenn man selbst Kartoffeln ziehen möchte, berichtet Öko-Test. Alternativ bieten sich Saat- oder Pflanzkartoffeln an oder eben Kartoffeln, die im Vorjahr selbst geerntet wurden. Pflanzkartoffeln haben laut dem Verbrauchermagazin den Vorteil, dass die Ernte am Ende meist reicher ausfällt. Auch der Standort ist entscheidend für die Kartoffel-Ernte.
Konventionelle Kartoffeln sind hingegen oft mit einem Schutzmittel, beziehungsweise Pestizid, behandelt, das das Keimen verhindert. Ein Pestizid davon, Imazalil, ist seit dem 1. Januar 2023 verboten. Doch auch wenn die Kartoffeln keimen, sind sie nicht zum Vermehren geeignet: Ihre Triebe sind empfindlich und brechen schnell ab.
Kartoffeln vermehren: Schon ab Februar kann man die Knollen keimen lassen
Dabei sind die Triebe, auch Keimlinge genannt, bei der Kartoffel wichtig, damit man sie anpflanzen und vermehren kann. Wer die Knollen vorkeimen lässt, gibt ihnen die optimale Starthilfe, um zu wurzeln und kräftige Pflanzen zu bilden. Die Kartoffeln werden in der Regel schneller erntereif und haben auch seltener Probleme mit Krankheiten oder Schädlingen.
Vor allem, wenn man Frühkartoffeln anstrebt, also schon ab Mai ernten will, ergibt das Vorkeimen Sinn. Mit dem Prozess kann man schon im Februar beginnen, allerdings kommt es auf die Kartoffel-Sorte an.
So können die Sorten Friesländer, Cilena, Margit, Glorietta, Holländische Erstling und Sieglinde schon ab Mitte Februar vorgekeimt werden. Bei späten Kartoffelsorten sollte man damit erst ab März beginnen. Hierzu zählen laut Mein schöner Garten etwa die Varianten Raja, Cara und Fontane.
Einfaches Hausmittel hilft beim Vorkeimen von Kartoffeln
Eine einfache Methode, die Kartoffeln vorzukeimen ist, sie einfach in eine Kiste mit Komposterde oder Blumenerde zu legen. Die Knollen sollten ungefähr zur Hälfte in der Erde stecken.
Auch ein einfaches Hilfsmittel ist geeignet, um die Kartoffeln vorzuziehen: Eierkartons. Die Kartoffeln sollten einfach mit der Spitze nach oben in einem platziert werden und sich dabei möglichst nicht berühren. Wichtig: Vor das Vorkeimen sollten nur ganze, geschlossene Knollen verwendet werden und keine geschnippelten Stücke. Außerdem sollte die Kartoffeln an einem hellen, aber kühlen Platz gelagert werden. Die Temperatur sollte 15 Grad nicht übersteigen. Ansonsten werden die Triebe nicht kräftig genug.
Kartoffeln pflanzen: Wann dürfen vorgekeimte Knollen ins Beet?
Kurz, kräftig und dunkelgrün bis leicht violett: So sollten die Triebe der Kartoffeln aussehen, bevor das Wurzelgemüse ins Beet oder den Topf umzieht. Empfehlenswert ist hier der Zeitraum von Ende März bis April.
Die Kartoffeln sollten mindestens zehn Zentimeter tief in die Erde gepflanzt werden, der Trieb sollte dabei nach oben zeigen. Die Knollen gelten als sogenannte Starkzehrer, brauchen also viele Nährstoffe. Hierzu eignet sich der Einsatz von Kompost oder organischem Dünger, wie Kaffeesatz, der direkt in das Pflanzloch gegeben wird.
Erstmal wird nur ein wenig Erde über die Kartoffeln gehäuft. Wenn die Triebe etwa 20 Zentimeter lang sind, kann alle zwei bis drei Wochen immer mehr Erde angehäuft werden. Die Pflanzen sollten feucht gehalten und junge Triebe vor kalten Nächten und Frost geschützt werden. Hierzu bietet sich ein Garten-Vlies an.
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