Mehrere Wirkstoffe betroffen
Warnung! Gefahr durch Medikamente - auch Ibuprofen von Rückruf betroffen
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Das Unternehmen Puren Pharma warnt vor mehreren Medikamenten. Ein häufig genutztes Schmerzmittel ist aktuell von einem Rückruf betroffen.
- Puren Pharma mit Sitz in München hat 16 Rückrufe veröffentlicht.
- Die Maßnahmen gelten für einige gängige Medikamente in Deutschland.
- Betroffen sind unter anderem die Arzneimittel Ibuprofen und Candesartan.
München - Großrückruf beim Münchner Arzneimittelunternehmen Puren Pharma! Der Hersteller ruft derzeit 16 verschiedene Medikamente zurück, das geht aus einem Bericht des Spiegel hervor. Demnach handelt es sich um 13 Wirkstoffe sowie drei Wirkstoffkombinationen, die insgesamt 235 Chargen des Unternehmens betreffen.
Rückruf von Medikamenten: Aufsichtsbehörde stellt Mängel bei Packungsbeilagen fest
Auslöser für den Rückruf war eine Inspektion der zuständigen Aufsichtsbehörde, die im November und Dezember vergangenen Jahres durchgeführt wurde. Hierbei hatte man festgestellt, dass Texte in den Beipackzetteln der betroffenen Medikamente nicht den aktuellen Vorschriften entsprachen.
Puren Pharma selbst schreibt auf seiner Internetseite, dass die Packungsbeilagen hinsichtlich der Wechselwirkungen, Warnhinweise sowie Hinweise nicht korrekt aktualisiert worden sind. Es bestehe die Gefahr, dass die daraus resultierenden Nebenwirkungen für die Patienten möglicherweise nicht klar zu erkennen seien. Auch bei abgelaufenen Medikamenten sollte man unbedingt aufpassen, wie 24vita* berichtet.
Rückruf bei Puren Pharma aus München: Schmerzmittel Ibuprofen ebenfalls betroffen
Auch der Hinweis zur "Überdosierung und einer Nebenwirkung für den Patienten" ist in den Packungsbeilagen mancher Medikamente nicht aktualisiert worden, heißt es von Puren Pharma. Der Münchner Hersteller habe sich mit der Behörde deshalb auf einen Rückruf einiger Fertigarzneimittel geeinigt.
Die eingeleiteten Maßnahmen gelten für Medikamente, von denen viele bundesweit regelmäßig zur Behandlung von Patienten eingesetzt oder vom Patienten selbst eingenommen werden. Von dem Rückruf betroffen sind unter anderem das bekannte Schmerzmittel Ibuprofen, ebenso, wie der Blutdrucksenker Candesartan. Auf der Rückruf-Liste steht außerdem der Wirkstoff Finasterid, der beispielsweise bei anhaltendem Haarausfall eingesetzt wird.
Apropos Schmerzmittel: Die Stiftung Warentest hat jetzt eine Reihe dieser Medikamente getestet. Das Ergebnis zeigt, dass vor allem bei Kombimitteln Vorsicht geboten ist.
Rückruf bei Puren Pharma: Hersteller veröffentlicht Liste mit Medikamenten
Das Unternehmen Puren Pharma hat eine vollständige Liste der betroffenen Medikamente veröffentlicht:
- Atorvastatin PUREN (Filmtabletten)
- Candesartan PUREN (Tabletten)
- Candesartan-comp PUREN (Tabletten)
- Diclo-Divido (Retardkapseln)
- Docetaxel Aurobindo (Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung)
- Finasterid PUREN (Filmtabletten)
- Fluvastatin PUREN (Retardtabletten)
- Ibuprofen PUREN (Granulat)
- Lansoprazol Aurobindo (magensaftresistente Hartkapseln)
- Levetiracetam PUREN (Filmtabletten)
- Levodopa/Carbidopa/Entacapon PUREN (Filmtabletten)
- Oxaliplatin Aurobindo (Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung)
- Oxycodonhydrochlorid PUREN (Hartkapseln)
- Oxycodonhydrochlorid PUREN (Retardtabletten)
- Oxycodon-HCl/ Naloxon-HCl PUREN (Retardtabletten)
- Quetiapin PUREN (Filmtabletten)
- Topiramat PUREN (Filmtabletten)
Rückruf bei Arzneimittelhersteller aus München: Behörden überprüfen alle zwei Jahre
Laut des Spiegel-Berichts hat das Unternehmen Puren Pharma den Behörden zugesichert, die Vorschriften für Gebrauchsinformationen zu beachten. Puren teilte dem Nachrichtenmagazin mit, dass man "derzeit die internen Abläufe" anpasse.
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— EU-Schwerbehinderung (@EUSchwerbehind1) January 31, 2020
Puren Pharma gehört nach eigenen Angaben zur indischen Aurobindo-Gruppe und ist spezialisiert auf Generika, also wirkstoffgleiche Kopien von Medikamenten. Solche Firmen würden in der Regel alle zwei Jahre überprüft werden, so die Regierung von Oberbayern gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Video: Wegen Gesundheitsgefahr: Rückruf für Kosmetiktücher
Großer Rückruf auch bei Müller: Gesundheitsgefahr für Kunden
Das Thema Rückruf findet sich mittlerweile fast täglich in der deutschen Medienlandschaft wieder. Nicht selten ist Vorsicht geboten, weil die zurückgerufenen Produkte Auswirkungen auf die Gesundheit der Kunden haben können. Zuletzt leitete auch die Handelskette Müller den großen Rückruf eines beliebten Beautyprodukts ein. Aldi Nord warnte hingegen vor Glassplittern in einem Bio-Gericht.
Grund für die Maßnahmen ist eine mögliche Kontamination mit Bakterien. Bei Kontakt mit den Augen könne eine gesundheitliche Gefährdung nicht ausgeschlossen werden, teilte die Drogerie mit. mit dpa-Material *24vita* ist Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA.