Heuschnupfen-Symptome lindern: Warum Gin Tonic helfen kann
Laut einer Studie hilft Gin Tonic bei Heuschnupfen. Die Aussage ist mit Vorsicht zu genießen.
Dortmund/London – Geschwollene Augen, laufende Nase: Aktuell dürften schon viele Betroffene von den typischen Heuschnupfen-Symptomen geplagt sein. Eine Studie ergab nun, dass sie ihre Leiden mit einem Gläschen Gin oder Wodka wegspülen könnten.
Heuschnupfen | Allergie gegen Pollen (Blütenstaub von Pflanzen) |
Symptome | Naselaufen, tränende und juckende Augen, Juckreiz im Rachen, Schlafstörungen |
Zeitraum | Januar bis Oktober (je nach Blütezeit der Pflanzen) |
Heuschnupfen: Gin und Wodka sollen Symptome lindern
Den Rat werden die wenigsten von einem Arzt bekommen: Alkohol trinken, um Krankheitssymptome zu bekämpfen. Eine britische Studie will aber jetzt genau das herausgefunden haben. Die britische Organisation Asthma UK zeigte anhand einer Untersuchung, dass Gin und Wodka für Personen mit Heuschnupfen förderlich sein soll.
Die rund 20 Millionen Deutsche, die von Heuschnupfen geplagt sind, greifen normalerweise zu Augentropfen, Tabletten oder Nasensprays. Darüber berichtete merkur.de* Zu Alkohol werden die wenigsten greifen, um die Symptome zu lindern.
Doch bei der Herstellung von Gin und Wodka wird im Vergleich zu anderen alkoholischen Getränken nur wenig bis gar kein Histamin gebildet – ein Botenstoff, der für Allergiker eine große Rolle spielt (mehr Lifehacks bei RUHR24).
Heuschnupfen: Histamin ruft typische Symptome hervor
Laut 24vita.de* ist Histamin ist ein Hormon, das unter anderem an der Immunabwehr oder allergischen Reaktionen beteiligt ist. Es wird vom Körper ausgeschüttet, um Krankheitserreger abzuwehren und Allergien zu bekämpfen. Außerdem verursacht Histamin Juckreiz als Warnsignal an den Körper.
Histamin wird einerseits vom Körper selbst hergestellt, andererseits wird er auch über die Nahrung aufgenommen. Bei gesunden Personen wird der Stoff im Darm und in der Leber wieder abgebaut. Kommt es jedoch zu einer Anhäufung von Histamin, kann es zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Rötungen, Juckreiz oder Schwellungen der Schleimhäute kommen – also zu den typischen Heuschnupfen-Symptomen.
Allergikern wird daher empfohlen, auf histaminreiche Lebensmittel wie etwa Tomaten, Erdbeeren, Zitrusfrüchte oder Ähnliches zu verzichten, um die körpereigene Reaktion auf die Allergie nicht noch zu vertärken.
Heuschnupfen mit Alkohol lindern: Gin und Wodka wirken wie ein Antihistamin
Um die Reaktionen abzumildern, wird allerdings sogenanntes Antihistaminika eingesetzt, ein Wirkstoff, der die Histamin-Rezeptoren blockiert und dadurch die Wirkung abschwächt. Diese Eigenschaft macht man sich auch bei der Behandlung von Heuschnupfen zunutze. Aber was hat das nun mit Gin und Wodka zu tun?
Bei der Herstellung von Gin und Wodka entsteht so gut wie kein Histamin. Im Gegensatz beispielsweise zu Wein und Bier, alkoholische Getränke, die besonders viel Histamin enthalten sollen. Die britische Studie hat nun herausgefunden, dass Gin und Wodka daher eine ähnliche Wirkung wie ein Antihistaminikum besitzen.

Studie über Heuschnupfen und Gin: Ergebnisse mit Vorsicht genießen
Die gute Nachricht für Allergiker: Menschen mit Heuschnupfen müssen bei der nächsten Gartenparty, nicht wie bisher, gänzlich auf Alkohol verzichten. Denn eigentlich stehen alkoholische Getränke im Verdacht, allergische Symptome extrem zu verschlimmern. Nicht so bei Gin und Wodka, sie gelten als besonders allergikerfreundlich.
Aber: Auch Gin und Wodka haben keine heilende Wirkung bei Heuschnupfen. Die Getränke helfen lediglich die verursachten Schwellungen der Schleimhäute zu mindern beziehungsweise sie nicht zu verschlimmern. Die neu entdeckte Getränkewahl betrifft deshalb nicht nur Menschen mit Heuschnupfen, sondern auch Personen mit einer Histaminintoleranz. Prinzipiell sollte Alkohol dennoch weiterhin nur in Maßen genossen werden. *24vita und merkur sind ein Angebot des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA