Kosmetikhersteller meldet Insolvenz an: Große Pflegemarke betroffen
Ein Kosmetikhersteller von Deodorants, Shampoos und Sonnencreme muss Insolvenz anmelden. Darunter findet sich auch eine bekannte Pflegemarke.
Dortmund – Die Reihe an Insolvenzen großer Unternehmen reißt nicht ab. Nun ist auch ein deutscher Kosmetikhersteller eingeknickt und musste ein Insolvenzverfahren einleiten. Das Portfolio des Produzenten umfasst auch eine international bekannte Pflegemarke.
Kosmetikhersteller meldet Insolvenz an: Pflegeprodukte von Sebamed betroffen
Für den Kosmetikhersteller Rudolf Dankwardt GmbH aus Norderstedt (Schleswig-Holstein) waren die finanziellen Schwierigkeiten nicht mehr zu stemmen. So hat das Unternehmen Ende April Insolvenz angemeldet, berichtet die Lebensmittelzeitung.
Dankwardt stellt im Kosmetikbereich Produkte wie Shampoos, Deodorants, Mundwasser und Sonnenschutz für verschiedene Marken und private Labels her. Darunter werden auch medizinische Pflege- und Hautreinigungsprodukte der bekannten Marke Sebamed vom Unternehmen Sebapharma bei Dankwardt angefertigt.
Sebapharma hat Anfang des Jahres Teile der Dankwardt-Fabrik aufgekauft, um die zukünftige Herstellung der Sebamed-Produkte in Deutschland sicherzustellen. Wie es nun mit der Produktion der Sebamed-Produkte weitergeht, ist noch unklar. „Unser Ziel ist es, für beide Standorte (Jessenitz und Norderstedt, Anm. d. Red.) tragfähige Lösungen zu erzielen“, erklärt Anwalt Christian Heim gegenüber der Lebensmittelzeitung.
Kosmetikhersteller muss Insolvenz anmelden: Sebamed-Produktion trotzdem gesichert
Zuletzt hat der Kosmetikhersteller zudem Produkte für den Nivea-Konzern Beiersdorf hergestellt. Beiersdorf hat jedoch mit einer neuen Produktionsstätte in Leipzig ebenfalls neue Wege eingeschlagen (mehr zu Finanzen bei RUHR24).
Verbraucher, die regelmäßig Sebamed-Produkte kaufen, brauchen sich allerdings keine Sorgen über mögliche Herstellungsstopps zu machen. Der Betrieb in den Produktionsstätten werde vorerst weitergeführt. Zudem hat Sebapharma mit seinen eigenen Werken eine unabhängige Herstellungsmöglichkeit.

Im Zuge des Insolvenzverfahrens sucht Dankwardt nun für seine zwei Werke in Norderstedt und Lübtheen (Mecklenburg-Vorpommern) nach neuen Investoren. Die 450 Mitarbeiter erhalten ihr Gehalt für die kommenden drei Monate über ein Insolvenzgeld. Auch das Traditionsunternehmen „Schlemmermeyer“ aus München ist nach 50 Jahren insolvent.
Der Insolvenzverwalter sieht die Lage des Herstellers trotz der finanziellen Schwierigkeiten positiv, da Dankwardt über eine gute Auftragslage verfügt. Insolvenzen treffen aktuell immer mehr langjährige Unternehmen in Deutschland. Vor Kurzem überraschte die Modemarke Gerry Weber mit einem Insolvenzverfahren.