Schwarze statt rote Zahlen

Haushaltsbuch anlegen und führen: So können Verbraucher hunderte Euros sparen

Um sich von roten Zahlen am Ende des Monats zu verabschieden, sollten Verbraucher regelmäßig Buch führen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten.

NRW – Dass infolge der Inflation viele alltägliche Produkte im letzten Jahr deutlich teurer geworden sind, treibt vielen Verbrauchern wohl immer wieder Sorgenfalten auf die Stirn. Denn wenn am Ende des Geldes noch sehr viel Monat übrig ist, werden nicht nur der Urlaub, sondern auch Restaurantbesuche schnell zur Utopie. Dabei gibt es einfache Möglichkeiten, um beispielsweise im Haushalt Geld zu sparen – doch auch ein kleines Büchlein kann helfen.

Verbraucher können im Alltag dank eines Haushaltsbuchs Geld sparen

Damit der Gedanke an die eigenen Finanzen Verbrauchern nicht den Schlaf raubt, empfiehlt die Verbraucherzentrale ein Haushaltsbuch. Schließlich helfe eine regelmäßige Übersicht über die Einnahmen und Ausgaben „wieder Klarheit zu erhalten und vielleicht auch erste Ursachen für knappe Kassen aufzudecken“.

Dabei sollen fünf einfache Schritte schnell für schwarze Zahlen sorgen. Bevor es allerdings losgehen kann, sollten sich Sparfüchse laut der Verbraucherzentrale zunächst wichtige Dokumente wie Kontoauszüge, Verdienstbescheinigungen oder Versicherungsunterlagen heraussuchen.

Haushaltsbuch liefert Überblick über monatliche Einnahmen und Ausgaben

Denn um überhaupt einen Überblick über seine Finanzen zu bekommen, müssen erstens regelmäßige Einnahmen aufgeschrieben werden. Dazu zählen der Lohn, das Kindergeld oder Arbeitslosengeld. Wichtig hierbei: Besondere, weil einmalige Einnahmen wie zum Beispiel Geldgeschenke haben in der Auflistung keinen Platz!

Sobald man weiß, wie viel Geld monatlich auf dem Konto landet, geht es ans Eingemachte: Die regelmäßigen Ausgaben sind zweitens schließlich häufig der Stachel im Fleisch. Sie im Blick und unter Kontrolle zu halten, ist die Hauptaufgabe.

Klassiker sind hierbei die Miete, die Energiekosten oder etwaige Mitgliedsbeiträge in Vereinen. Ausgaben, die nur ein oder zweimal im Jahr anfallen, wie beispielsweise die Kfz-Steuer, rechnet man am besten auf einen Monat um. Um auch zahlungsfähig zu bleiben, sollten hierfür extra Rücklagen vorhanden sein.

Haushaltsbuch offenbart Verbrauchern das Monatsbudget: Einfache Rechnung hilft

Hat man sich erst einmal einen Überblick über seine regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben verschafft, ist schon viel erreicht. Denn hier ändert sich bekanntermaßen relativ selten etwas, die Schritte müssen laut Verbraucherzentrale entsprechend nur einmal erfolgen.

Dank dieses Überblicks können Verbraucher sich auch endlich der Gretchenfrage stellen: Wie viel Geld habe ich monatlich zum Leben? Um dieses Budget drittens zu berechnen, muss man die festen Ausgaben nur von den regelmäßigen Einnahmen subtrahieren. Wer diesen Wert durch vier teilt, weiß dann auch, wie viel Geld für eine Monatswoche übrig bleibt und ob der Restaurantbesuch vielleicht doch nicht ausfallen muss.

Veränderliche Monatsausgaben sollten akribisch im Haushaltsbuch notiert werden

Nun fehlen viertens noch die Ausgaben, die je nach Monat variieren können. Ein Eis im Schwimmbad während der Sommermonate oder ein Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt gehören ebenso dazu wie die Ausgaben einer samstäglichen Shoppingtour (mehr Spartipps-News bei RUHR24).

Laut der Verbraucherzentrale hilft es, sich diese veränderlichen Ausgaben in Kategorien wie „Essen und Trinken“ oder „Kleidung“ einzuteilen. Damit man am Ende auch valide Zahlen hat, sollten Einkaufsbons extra aufgehoben und auch kleinere Ausgaben notiert werden. Ganz wichtig: Die berühmt-berüchtigte Kreditkartenabrechnung sollten Verbraucher auch immer auf dem Schirm haben!

Haushaltsbuch sollte für Verbraucher zur Alltagsroutine werden

Damit das Haushaltsbuch nicht eher einem Propaganda-Heftchen mit geschönten Angaben ähnelt, sollte man sich einmal in der Woche hinsetzen und alle Ausgaben auf den Notizen und Kassenzettel in das Haushaltsbuch eintragen.

Jetzt müssen die veränderlichen Ausgaben noch fünftens vom Budget abgezogen werden. Bei dem Geld, das dabei übrig bleibt, handelt es sich um Rücklagen. Einmal im Monat sollte auf die Art und Weise Bilanz gezogen – und der Realität ins Auge gesehen werden.

Haushaltsbuch zeigt, wo Verbraucher im Alltag sparen können

Fällt diese besonders hart aus, sollte man sich überlegen, wo man sparen kann. Wer zum Beispiel gerne bei Anbietern wie Lieferando Essen bestellt oder mit teurem Popcorn und Getränken ausgerüstet regelmäßig ins Kino geht, sollte sich womöglich kostengünstigere Alternativen überlegen. Auch wer überversichert ist oder überteuerte Handytarife nutzt, kann hier gegensteuern.

Egal ob auf einem Zettel, einer App oder einem vorgefertigten Haushaltsbuch aus dem Handel – jeder, der monatlich Bilanz ziehen will, kann sich seine Lieblingsvariante natürlich aussuchen. Sich die Zahlen per Hand zu notieren, hat laut Konstantinos Mitsis vom Focus einen entscheidenden Vorteil. Schließlich bekomme man „durch das schriftliche Erfassen per Hand (...) einen sehr direkten Bezug zu den Zahlen“.

Ein Haushaltsbuch kann Verbrauchern helfen, die Ausgaben unter Kontrolle zu halten.

Vom Zettel bis zur App – Haushaltsbuch kann unterschiedlichste Formen haben

Wer laut dem Focus bereit ist, Ausgaben zu reduzieren und zu sparen, kann dank eines Haushaltsbuchs im Idealfall hunderte Euros sparen. Allerdings gilt das seltener für Haushalte, die ohnehin schon knapp auf Kante genäht sind und der finanzielle Spielraum stark begrenzt ist.

Doch hier kann eine regelmäßige Übersicht zumindest Gewissheit über den Status quo schaffen. Außerdem kann ein Haushaltsbuch möglicherweise kleine Entwicklungen in Gang setzen, um Geld im Alltag zu sparen. Denn Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.

Rubriklistenbild: © Zoonar/Imago

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