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Für 1500 Euro Rente – so viel Geld muss man verdienen

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Von: Sven Fekkers

Wie viel Geld pro Jahr muss man aktuell eigentlich für 1500 Euro Rente verdienen? Immer mehr Menschen erreichen diesen Betrag nicht.

Dortmund – Mit Karacho in die Altersarmut: Für viele Arbeitnehmer droht dies selbst nach 45 Arbeitsjahren zur bitteren Realität zu werden. RUHR24 verrät, wie viel Geld man aktuell für rund 1500 Euro Rente pro Monat verdienen muss.

Rente: Regierung nennt alarmierende Zahlen – Altersarmut droht vor allem Frauen

Viel Arbeit, wenig Ertrag: Mehr als jeder dritte Vollzeitbeschäftigte wird laut Angaben der Bundesregierung eine gesetzliche Nettorente von unter 1200 Euro erhalten.

Die alarmierenden Zahlen teilte das Bundesarbeitsministerium auf Anfrage der Partei Die Linke Anfang des Jahres mit. Bei Frauen liest sich die Statistik noch besorgniserregender: Mehr als ein Drittel von ihnen wird nach 40 Arbeitsjahren eine gesetzliche Rente von unter 1000 Euro erhalten.

Rente: So setzt sich die Altersrente zusammen

Über die Ernüchterung dürfte selbst die für Juli 2023 beschlossene Rentenerhöhung kaum hinweghelfen. Doch wie setzt sich die zu erwartende gesetzliche Altersrente überhaupt zusammen?

„Die monatliche Rentenhöhe ist eine Multiplikation verschiedener Werte“, heißt es auf der Homepage der Deutschen Rentenversicherung (DRV), die die folgende Gleichung aufstellt: „Monatliche Rentenhöhe = Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x Aktueller Rentenwert x Rentenartfaktor“. Nachfolgend wird dann erklärt, was die komplizierte Rechnung im Detail bedeutet.

Rente: Entgeltpunkte für Höhe der Altersrente entscheidend

Was ist ein Entgeltpunkt? Laut der Deutschen Rentenversicherung ist das der wichtigste Wert für die Berechnung der monatlichen Rente. „Dabei wird Jahr für Jahr Ihr Verdienst mit dem Durchschnittsverdienst aller Versicherten verglichen“, erklärt die DRV. Weiter heißt es: „Entspricht er exakt dem Durchschnittsverdienst in diesem Jahr, ist das einen Entgeltpunkt wert.“

Das bedeuten die weiteren Faktoren für die Berechnung der monatlichen Rentenhöhe:

Zugangsfaktor: Damit werden Zu- und Abzüge bei der Rentenberechnung berücksichtigt. Abzüge gibt es, wenn man vor dem regulären Rentenalter in den Ruhestand geht. Zuzüge erhält man, wenn man beispielsweise nach Erreichen des Rentenalters zunächst auf die Rente verzichtet. Ohne Zu- oder Abzüge beträgt der Zugangsfaktor 1,0.

Aktueller Rentenwert: „Das ist der Gegenwert, der einem Entgeltpunkt entspricht. Dieser wird immer wieder der wirtschaftlichen Situation angepasst. Aktuell beträgt er 36,02 Euro für Westdeutschland und 35,52 Euro für Ostdeutschland.“ Ab 1. Juli 2023 beträgt der aktuelle Rentenwert in Ost- und Westdeutschland einheitlich 37,60 Euro.

Rentenfaktor: Hier kommt es auf die Art der Rente an: „Altersrenten, Renten wegen voller Erwerbsminderung und Erziehungsrenten haben den Wert 1,0“. „Bei Witwenrenten ist der Faktor 0,55 oder 0,6“, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Quelle: Deutsche Rentenversicherung

Für 1504 Euro Rente muss man 43.142 Euro brutto über 40 Jahre verdienen

Wie viel müssen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Deutschland aktuell pro Jahr verdienen, um einen Entgeltpunkt zu erhalten? Das Durchschnittsentgelt liegt im Jahr 2023 bei 43.142 Euro brutto. Das entspricht einem monatlichen Bruttoeinkommen von 3.595,17 Euro.

Collage zum Thema Rente.
Für eine Bruttorente in Höhe von 1504 Euro muss man im Durchschnitt über 40 Jahre 43.142 Euro pro Jahr verdienen. © ESP; Lobeca/Felix Schlikis/Imago; Collage: RUHR24

Nach 40 Arbeitsjahren hätte man somit nach aktuellem Stand 40 Entgeltpunkte gesammelt. Geht man also mit Eintreten des regulären Rentenalters (Zugangsfaktor 1,0) in die Altersrente (Rentenfaktor 1,0), so hätte man einen gesetzlichen Rentenanspruch in Höhe von 1504 Euro brutto.

Doch von der Bruttorente müssen Rentenbezieher noch Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung zahlen. „Die Deutsche Rentenversicherung behält die Kranken- und Pflegebeiträge, das sind von der monatlichen Rente 7,3 Prozent für die Krankenversicherung und 3,05 Prozent (für Kinderlose 3,4 Prozent) für die Pflegeversicherung, direkt von der Rente ein“, informiert die DRV. Abzüglich Steuern bleiben somit kaum mehr als die Eingangs erwähnten 1200 Euro.

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