Wenig transparente Preise
Wirrwarr beim Strom- und Gaspreis – Experten erklären Verzögerung
Die Preise von Strom und Gas sind nicht transparent und kompliziert. Das soll sich ändern. Kunden bekommen jetzt Unterstützung.
Dortmund – Die Preise für Strom und Gas könnten sich im Jahr 2023 verdoppeln. Die Preise auf dem Großhandelsmarkt für Energie fallen jedoch. Aktuell könnte sich ein Wechsel des Grundversorgers anbieten. Kein Wunder, dass die Kunden in Deutschland die aktuelle Strom- und Gassituation nur schwer durchblicken.
Strom- und Gaspreise – Kunden können nur noch schwer durchblicken
Laut Udo Sieverding (Verbraucherzentrale NRW) gebe es zahlreiche Tarife mit offensichtlich höher einkalkulierten Risikopreisen. Gegenüber der Rheinischen Post sagt der Verbraucherschützer, dass Stadtwerke die Preise mittelfristig senken sollten. Unterstützung bekommt der Energieexperte von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Die Grünen).
Fallende Preise auf den Energiemärkten sollten gleichzeitig auch bei den Verbrauchern und Verbraucherinnen ankommen, sagt die Grünen-Politikerin gegenüber der Zeitung und fügt hinzu, dass aktuell ein transparenter Umgang mit der Preisgestaltung wichtig wäre (mehr Service-News bei RUHR24).
Strom- und Gaspreise – Stadtwerke geben Energie aktuell sehr teuer weiter
Aktuell ist es nur schwer zu verstehen, dass offensichtlich die Preise für Strom und Gas sinken, aber die Stadtwerke und andere Versorger ihre Preise erhöhen. Gegenüber RUHR24 erklärte Christina Wallraf (ebenfalls von der Verbraucherzentrale NRW) die Situation folgendermaßen: „Zahlreiche Grundversorger geben jetzt und in naher Zukunft die Energie weiter, die im Jahr 2022 teuer auf dem Markt eingekauft worden ist. So ist die Verzögerung zu erklären“.
Eine weitere Sorge kommt aus Sicht der Verbraucherschützer aus NRW hinzu. Möglicherweise könnten einzelne Grundversorger die aktuelle Preisbremse nutzen, um die Preise unverhältnismäßig zu erhöhen. Die Differenz zahlt ja der Staat. Das Bundeskartellamt sei hier aus Sicht von Udo Sieverding in der Pflicht, wie die Rheinische Post berichtet.
Auf der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf äußerte sich Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. Er ist der Meinung, dass es auf dem Strom- und Gasmarkt zu wenig Wettbewerb gebe. Aus diesem Grund könne man als Versorger solche Preise machen. Eine Möglichkeit aus seiner Sicht: Einzelne Stadtwerke könnten Kunden und Kundinnen mehr Auswahlmöglichkeiten bieten, indem sie ihr Gebiet ausweiten.
Strom- und Gasversorgung – Stadtwerke könnten neue Wege gehen
Gegenüber der DPA widersprach Hauptgeschäftsführer des Stadtwerkeverbandes VKU, Inberg Liebing, dem Präsidenten der Bundesnetzagentur. Es gebe kein Wettbewerbsproblem. Das Problem sei der Angriff Russlands auf die Ukraine.
Was können Kunden jetzt machen? Im Gespräch mit RUHR24 erklärte Christina Wallraf von der Verbraucherzentrale NRW, ob und wenn ja, wie sich ein Wechsel des Anbieters lohnt. „Das muss jeder Verbraucher individuell entscheiden, da jeder Grundversorger unterschiedlich am Markt und mit Kunden agiert!“ Mit DPA-Material.
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