EU-Kommission macht Ernst

Große Führerschein-Änderung der EU – mit Folgen beim Autofahren im Urlaub

Zu viele Verkehrsdelikte in der EU bleiben ohne Konsequenzen für die Sünder. Brüssel reagiert nun. Autofahrer müssen künftig besser aufpassen – auch im Ausland.

Brüssel – Die EU-Kommission macht Ernst. Mit einer Reihe von Änderungen sollen die Straßen europaweit sicherer werden. Ein Aspekt: Wer im EU-Ausland zu schnell gefahren ist oder falsch geparkt hat, soll künftig seltener glimpflich davonkommen, berichtet hna.de.

Verkehr in der EU: Zahl der Verkehrstoten soll halbiert werden

Es ist einer von vielen Bausteinen für das große Ziel, die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten bis 2030 zu halbieren, sagt EU-Kommissarin Adina Valean (mehr Themen rund um Auto und Verkehr bei RUHR24).

Die Zahl der Verkehrstoten ist in der EU nach vorläufigen Angaben im vergangenen Jahr um drei Prozent gestiegen. Im Vergleich zu 2019 ging die Zahl der Toten nach Angaben der EU-Kommission jedoch um etwa zehn Prozent auf rund 20.600 zurück.

Strenge Ankündigung für Autofahrer: Auch im Urlaub muss man jetzt auf den Führerschein aufpassen

Um die Anzahl der Verkehrsunfälle in der EU zu verringern, schlägt die Kommission nun begleitetes Autofahren für alle ab 17 Jahren vor. Auch neue Regeln für die medizinische Fahrtauglichkeit, die Seniorinnen und Senioren im Besonderen betreffen könnten, und der EU-weite Führerschein ab 17 Jahren soll jetzt kommen.

Weil mehr als 40 Prozent der grenzüberschreitenden Verkehrsdelikte in der EU ohne Strafe eingestellt werden, will die Europäische Union Verkehrssünder im EU-Ausland zudem künftig besser ahnden, sagte Valean. Dabei dürfe es nicht bleiben. Deshalb soll die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Behörden erleichtert werden. Verursacher von besonders schweren Delikten sollen ihren Führerschein nicht nur in einem Land verlieren, sondern in der gesamten EU.

In Europa unterscheiden sich die Geschwindigkeitsbegrenzungen für Camper teilweise extrem.

Urlauber werden gezwungen, achtsamer zu fahren – das sind die weiteren Pläne der EU:

Besonders im Fokus sind Delikte wie Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 50 Stundenkilometern oder Unfälle mit Toten und Verletzten. Autofahrer im Urlaub sollen dadurch gezwungen werden, deutlich achtsamer zu fahren.

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Weil selbst batteriebetriebene Autos schwerer seien, kündigte die Kommission einen weiteren Vorschlag an: Bald sollen EU-weit Fahrzeuge bis zu 4,25 Tonnen Gewicht – wie größere Wohnmobile – von Besitzern eines herkömmlichen Pkw-Führerscheins der Klasse B gesteuert werden dürfen – vorausgesetzt, dass es sich um emissionsfreie Fahrzeuge handelt.

Bisher liegt die Gewichtsgrenze für diese Klasse in Deutschland bei 3,5 Tonnen. Zahlreiche Menschen sind mittlerweile vom Führerschein-Umtausch betroffen: Die Frist für weitere Jahrgänge endete erst im Januar 2023. (mke, dpa)

Rubriklistenbild: © Enters/Imago; Wolfgang Maria Weber/Imago; Collage: RUHR24

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