Mehrere Faktoren

WHO warnt vor Festivals und Partys – auch RKI teilt Einschätzung

Mit den Temperaturen steigt auch die Lust auf Partys und Festivals im Sommer. Die WHO und das RKI äußern allerdings ihre Bedenken.

Dortmund – Sommer, Sonne, Festivals: 2022 finden nach längerer Corona-Pause die meisten Großveranstaltungen wieder bundesweit statt. Aber ist feiern mit so vielen Menschen jetzt schon eine gute Idee? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht derzeit Warnungen aus – und zwar nicht nur wegen Corona.

SonderorganisationWeltgesundheitsorganisation (WHO)
HauptsitzGenf, Schweiz
Gründung7. April 1948

Festivals und Partys 2022: Doch WHO und das RKI warnen vor Affenpocken

Stattdessen bereitet eine andere Krankheit Sorgen: die Affenpocken, die bereits in NRW angekommen sind. Seit einigen Wochen sorgt die Infektionskrankheit für Schlagzeilen. Wie die Deutsche Aidshilfe berichtet, stuft das RKI die Gesundheitsgefährdung für die meisten Menschen derzeit als gering ein. Zu schweren Verläufen der Krankheit käme es nur in seltenen Fällen.

Für die bereits laufende Festivalsaison 2022 spricht die WHO dennoch eine Warnung aus. Sie befürchtet, dass sich vor allem jüngeren Menschen mit der Krankheit anstecken: „Das Potenzial für eine weitere Übertragung in Europa und anderswo im Sommer ist hoch“, heißt es in einer Erklärung des WHO-Regionaldirektors für Europa, Hans Henri Kluge.

Die Krankheit wird vor allem bei sehr engem Körperkontakt übertragen. Laut RKI seien Ansteckungen grundsätzlich aber eher selten. Zu möglichen Symptomen zählen Fieber, Kopf-, Rücken-, und Muskelschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten.

Affenpocken und Corona: RKI warnt vor Infektionen auf Festivals in Deutschland

Gleichzeitig würden gerade Veranstaltungen wie Festivals die Möglichkeiten bieten, um bei jungen Menschen das Bewusstsein für die Krankheit zu steigern und „das Schutzverhalten zu stärken“.

Aktuelle Untersuchungen der WHO lassen darauf schließen, dass Affenpocken etwa seit Mitte April 2022 Europa grassieren. Die Endemiegebiete der Krankheit liegen eigentlich in West- und Zentralafrika. Der aktuelle Ausbruch sei der größte Ausbruch, der geografisch so weit entfernt von dieser Region ist.

WHO und RKI warnen vor Infektionen auf Festivals.

Affenpocken-Ausbruch in Europa: WHO gibt Erklärung ab

Als Ursache für die schnelle Ausbreitung der Affenpocken vermutet die WHO die weitestgehende Aufhebung der Corona-Maßnahmen. Vor allem durch Lockerungen bei Reisen und Großveranstaltungen sei die Krankheit verstärkt übertragen worden.

Drohen also wieder strengere Maßnahmen? Da das Virus sich anders verbreitet als Sars-CoV-2, sei das laut WHO vorerst nicht nötig. „Aber – und das ist wichtig – wir wissen noch nicht, ob wir seine Ausbreitung vollständig eindämmen können“, so Kluge. (Mit DPA-Material)

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