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Strom und Gas sparen: Sieben beliebte Tipps sind sinnlos und teuer

Energiespartipps sind aktuell im Trend. Doch nicht jeder Ratschlag hält, was er verspricht. Viele Tipps kosten Verbrauchern sogar mehr Energie.

Dortmund – In den vergangenen Monaten haben sich viele Verbraucher um Möglichkeiten bemüht, Energie einzusparen. Dabei stößt man auf unterschiedlichste Energiespartipps für den Haushalt. Allerdings gibt es auch bestimmte Mythen rund um das Energiesparen, die nicht zum gewünschten Erfolg führen, wie Ökotest berichtet.

Energiespartipps auf dem Prüfstand: Sparen durch Energiesparlampen und Spülen mit der Hand?

Jeder kennt sie – die gängigen Tipps und Ratschläge, um Energie einzusparen. Doch ob sie wirklich halten, was sie versprechen, wissen die Wenigsten.

So zum Beispiel der Mythos, dass Elektrogeräte wie der Kühlschrank als größte Stromfresser im Haushalt gelten. Doch auch wenn viele der Haushaltsgeräte dauerhaft eingeschaltet sind, verbrauchen sie nicht den größten Anteil der Energie im Haushalt. Dafür ist mit etwa 70 Prozent des Gesamtverbrauchs die Heizung verantwortlich.

Ein weitverbreiteter Ratschlag ist zudem die Verwendung von Energiesparlampen. Laut dem Faktencheck von Ökotest sind die heutigen LED-Lampen jedoch sehr viel sparsamer als alte Energiesparlampen oder klassische Glühbirnen.

Wer seine Teller und sein Besteck heute noch mühsam mit der Hand spült, kann ebenfalls aufatmen. Denn der Mythos, dass die Handspülung sparsamer sei als die Spülmaschine, kann ebenfalls widerlegt werden. Eine größere Ladung an Geschirr mit der Hand zu spülen, verbraucht in den meisten Fällen genau so viel Energie wie ein Laufgang der Spülmaschine.

Energiespartipps auf dem Prüfstand: Eco-Modus der Spülmaschine spart tatsächlich Energie ein

Insbesondere im Bereich der Küche kursieren zahlreiche Energiespartipps im Netz. Ein gängiger Mythos besagt, dass der Eco-Modus der Spül- oder Waschmaschine aufgrund seiner längeren Laufzeit mehr Energie verbraucht als ein normaler Spülgang. Der Faktencheck besagt allerdings Gegenteiliges.

Ein Faktencheck verrät, ob Energiesparlampen wirklich halten, was sie versprechen.

Denn wer vor dem Start der Maschine auf „Eco“ drückt, sorgt beim Spülen dafür, dass das Wasser nicht so stark erhitzt wird. Dafür wirkt das Spülwasser allerdings länger auf dem Geschirr oder in der Wäsche ein. Die geringere Wassererwärmung sorgt für einen sparsameren Energieverbrauch.

Energie sparen mit Tipps aus dem Netz: Nudelwasser vorher mit dem Wasserkocher erhitzen?

Bleibt man im Bereich der Küche, trifft man häufig auf einen weiteren ganz bestimmten Tipp: Wer Nudeln kocht, sollte das Kochwasser zuvor mit dem effizienter arbeitenden Wasserkocher erhitzen. Diese Methode soll angeblich Energie sparen.

Doch auch hier gilt, dass der vermeintliche Spartipp nicht zu weniger Energieverbrauch führt. Denn bei diesem Vorgehen gibt es durch den Wasserkocher und den Herd gleich einen doppelten Energieverlust.

Wer Nudeln kocht, sollte auf vorheriges Erhitzen des Kochwassers im Wasserkocher verzichten.

Zudem steigt beim Umgießen des erhitzten Wassers in den Kochtopf Dampf auf, weshalb weitere Energie verloren geht. Aus diesem Grund empfehlen Ratgeber, das Nudelwasser sofort in einem Topf mit Deckel auf dem Herd zu erhitzen (mehr Spartipps bei RUHR24).

Energiespar-Tipps auf dem Prüfstand: Baden und Duschen im Energievergleich

Bei den kühlen Temperaturen ist ein warmes Bad bei dem ein oder anderen ein echtes Muss. Dabei hat Baden den Ruf, besonders viel Energie zu verbrauchen. Aber stimmt dieser Mythos wirklich?

Für ein Bad in einer durchschnittlichen Badewanne benötigt man etwa 100 bis 120 Liter warmes Wasser. Wer gerne ausgiebig und lange duscht, könnte diese Menge an Wasser allerdings gleichermaßen verbrauchen. Denn durch moderne Duschköpfe fließen teilweise etwa 10 Liter pro Minute durch. Wer also länger als zehn Minuten duscht, verbraucht vermutlich genau so viel Energie wie beim Baden.

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Energiespar-Tipps überprüft: Heizung dauerhaft durchlaufen lassen spart nicht mehr Energie

Ist die Heizung auf einer konstanten Temperatur eingestellt, spart es mehr Energie als häufiges Auf- und Abdrehen des Heizkörpers. So lautet ein weiterer Mythos zum Thema Energiesparen.

Wie Ökotest jedoch erklärt, ist es nicht energiesparsamer, die Heizung durchgehend laufen zu lassen. Energiespar-Experten raten sogar dazu, die Temperatur je nach Bedarf höher oder tiefer zu stellen. Beispielsweise könnte nachts oder vor dem Verlassen des Hauses die Heizung heruntergedreht werden.

Allerdings sollten Verbraucher einen wichtigen Hinweis beachten: Die Zimmertemperatur sollte niemals unter 15 Grad fallen, ansonsten droht Schimmelbildung.

Rubriklistenbild: © Maksym Yemelyanov/agefotostock/Imago

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