Mögliche Gefahr und Kosten

Ladekabel aus der Steckdose ziehen: Spart das wirklich Geld?

Ladegeräte werden schnell und gerne in der Steckdose vergessen. Merkt man das am Ende des Jahres im Geldbeutel und gibt es gar Gefahren?

Dortmund – Angesichts der hohen Energiepreise wird in vielen deutschen Haushalten aktuell gespart. Doch nicht alle Spartipps haben einen großen Effekt. Wie sieht es bei Ladekabeln aus? Kann man sie bedenkenlos in der Steckdose lassen oder treiben sie den Stromverbrauch unnötig in die Höhe?

Ladekabel aus der Steckdose ziehen: Spart das wirklich Geld?

Diese Fragen hat sich vermutlich fast jeder schon einmal gestellt. Oft werden Handy- oder Laptopladekabel nach dem Aufladen auch einfach in der Steckdose vergessen.

Sinnvoll ist das nicht. Schließlich verbrauchen Ladekabel auch Strom, wenn Smartphone oder Tablet nicht daran angeschlossen sind. Das nennt man Leerlaufverlust.

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Ladekabel und Ladegerät aus der Steckdose ziehen: Kosten für Smartphone und Laptop pro Jahr

Doch wie viel Strom verbraucht das Ladegerät wirklich, wenn man es in der Steckdose lässt? Laut geltender EU-Verordnung dürfen Niederspannungsnetzteile, die nach dem 1. April 2020 in Verkehr gebracht wurden, nicht mehr als 0,1 Watt verbrauchen, wenn kein Gerät daran angeschlossen ist.

Bei einer Ausgangsleistung von 50 Watt und mehr, wie es beispielsweise bei Laptopladegeräten der Fall ist, ist bei sogenannter Nullleistung noch ein Verbrauch von 0,21 Watt erlaubt, wie auch Öko Test berichtet. Auf ein ganzes Jahr hochgerechnet würde ein Handynetzteil Kosten in Höhe von 35 Cent verursachen, wenn man von einem Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde ausgeht, berichtet das Verbrauchermagazin.

Bei einem dauerhaft eingesteckten Laptopladekabel würden demzufolge 73 Cent pro Jahr fällig. Zumindest bei neuen Smartphones, Laptops oder Tablets wäre der zu erwartende Stromverbrauch somit vernachlässigbar. Bei vielen eingesteckten Netzteilen können sich die Kosten jedoch schnell summieren.

Bei neueren Smartphones oder Tablets fällt der Stromverbrauch gering aus, wenn man das Ladegerät in der Steckdose lässt.

Ladekabel und Ladegerät aus der Steckdose ziehen: Vorsicht bei älteren Geräten – hohe Kosten

Vorsicht sollte jedoch bei älteren Geräten und den dazugehörigen Ladegeräten geboten sein. Sie können schnell deutlich höhere Kosten verursachen.

Laut Öko Test können hier Verluste in Höhe von über zehn Euro pro Jahr entstehen. Daher lautet die Empfehlung, Kabel von größeren Geräten oder Laptops nach dem Aufladen stets aus der Steckdose zu ziehen.

Ladekabel und Ladegerät von Smartphones aus der Steckdose ziehen: Achtung Brandgefahr

Darüber hinaus berichtet der Energieversorger Vattenfall, dass Deutschland jährlich bis zu 82.450 Tonnen CO₂ einsparen könne, würden alle Handybesitzer nach dem Aufladen das Ladekabel aus der Steckdose ziehen – und macht dazu noch auf einer weitere Gefahr aufmerksam.

„Ein Ladegerät permanent in der Steckdose zu lassen, verschwendet nicht nur Strom, sondern ist auch gefährlich. Denn einem Ladegerät sieht man von außen nicht an, ob es defekt ist. Vor allem bei billigen No-Name-Produkten ist die Brandgefahr besonders hoch“, heißt es. Trotz teils geringen Stromverbrauchs gilt: Im Zweifel lieber der Stecker ziehen!

Rubriklistenbild: © Michael Gstettenbauer/Imago

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