1. ruhr24
  2. Service

Einzelhändler muss für immer schließen – die Produkte könnte es aber weiterhin geben

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Lena Zschirpe

Nach Orsay und Conrad schwindet ein weiterer bekannter Einzelhändler mit besonderem Konzept. Droht ein Aus für weitere Geschäfte?

Berlin – Der nächste Einzelhändler steht scheinbar vor dem Aus. Ein bekanntes Start-up aus Berlin, das in vielen Städten zu ähnlichen Geschäftsmodellen inspirierte, hat die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Der Vorreiter des „Zero Waste“-Konzepts „Original Unverpackt“ startete 2014 und bald soll Schluss sein, wie RUHR24 berichtet. Doch es gibt noch Hoffnung.

SupermarktOriginal Unverpackt
GeschäftsführerinMilena Glimbovski
AnlassInsolvenz

Bekannter Einzelhändler könnte bald dicht machen – Aus für „Original Unverpackt“?

Das bisher weit verbreitete Konzept des Geschäfts: Statt Lebensmittel wie Reis, Nudeln oder Müsli in Plastik- oder Papier-Verpackungen zu erwerben, bringen Kunden ihre eigenen Behälter und Verpackung mit, wie etwa Schraubgläser oder wiederverwendbare Dosen. Auch Drogerieriesen wie Dm und Rossmann experimentieren mit solchen Konzepten.

„Original Unverpackt“ eröffnete bereits 2014 einen Laden mit diesem Konzept in Berlin, mittlerweile haben mehrerer sogenannte Unverpacktläden in ganz Deutschland eröffnet. Seit 2016 vertreibt das Unternehmen außerdem einen Online-Shop.

Die genauen Gründe für die Anmeldung des Insolvenzverfahrens sind laut dem Branchenblatt Lebensmittel Zeitung (LZ) bisher nicht bekannt. Hat der alternative Supermarkt möglicherweise Probleme, sich gegen Konkurrenz wie Aldi, Edeka und Lidl durchzusetzen?

Unverpacktladen in Dortmund ebenfalls insolvent – gleiches Problem in Berlin?

So lautet zumindest die Mutmaßung der LZ. Denn auch der Online-Supermarkt „Gerneohne“, der recht ähnlich funktioniert, hat das baldige Aus angekündigt. Der Händler füllt Bio-Lebensmittel in Mehrweggläser ab und vertreibt diese nachhaltig verpackten Produkte online. Doch Ende Juni ist Schluss.

Auch Dortmund hat mit „Öke Möke“ im Stadtteil Aplerbeck bereits einen Unverpacktladen verloren. Das Geschäft musste im Februar 2022 ebenfalls Insolvenz anmelden, wie der Blog „Wir in Dortmund“ berichtet. Ein Grund sei schlicht zu wenig Kundschaft gewesen. Hatte die Mutter aller Unverpacktläden in Deutschland, „Original Unverpackt“ in Berlin, also ähnliche Probleme? Und könnten weitere Geschäfte mit diesem Konzept betroffen sein und ebenfalls schließen? Darüber lässt sich nur mutmaßen.

Supermarkt einkaufen unverpackt
Ein Supermarkt in Deutschland hat ein Insolvenzverfahren beantragt. © Joseffson/Imago

Währenddessen schließen in den Innenstädten weitere Geschäfte: Unter anderem haben Conrad, Primark und Zara angekündigt, Filialen zu schließen.

Käufer für Einzelhändler gesucht: Unverpacktladen will weitermachen

„Original Unverpackt“ hofft derweil jedenfalls auf einen Käufer für den Store in Berlin und das Online-Geschäft. Laut der LZ seien Geschäftsführerin Milena Glimbovski und Sanierungsexperte Sven Kirchner „optimistisch, diesen zum 1. August gefunden zu haben. Bis dahin führt das Unternehmen seinen Betrieb fort. Bei einer möglichen Übernahme gilt es außerdem, 13 Arbeitsplätze zu erhalten.

„Aufgrund der deutschlandweiten Bekanntheit der Marke und der Beliebtheit der Unverpackt-Läden bin ich zuversichtlich, dass im Rahmen des vorläufigen Verfahrens eine langfristige Sanierungslösung zustande kommt“, so Glimbovski.

Auch interessant