Lebensmittel retten
Edeka-Märkte verkaufen 3-Euro-Rettertüte – Kunde zeigt begeistert den Inhalt
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Lidl hat mit den 3-Euro-Rettertüten viele Kunden angelockt. Edeka bietet in seinen Märkten ähnliche Tüten an, doch Kunden sehen zwei Nachteile.
Dortmund – In Deutschland landen jedes Jahr etwa 11 Millionen Tonnen an Lebensmitteln im Müll. Daher haben sich auch die Supermärkte und Discounter vorgenommen, die Lebensmittelverschwendung deutlich zu reduzieren. Sogenannte Rettertüten sollen Obst und Gemüse vor der Mülltonne bewahren. Neben Lidl bieten auch Edeka-Filialen dieses Konzept an. Kunden sind jedoch über zwei Dinge enttäuscht.
Lidl und Edeka bieten 3-Euro-Rettertüten an – Obst und Gemüse vor dem Müll retten
Die deutschlandweite Einführung der 3-Euro-Rettertüte bei Lidl hat viele Kunden in den Discounter gelockt. Für einen festen Preis von drei Euro erhalten Kunden eine Tüte mit ausrangiertem Obst und Gemüse, das noch zu gut für die Tonne ist. Der tatsächliche Inhalt der „Rette mich“-Tüten von Lidl führte bei vielen Kunden allerdings nicht nur zu positiven Reaktionen.
Edeka hat das Konzept der Lebensmittel-Rettertüten bereits vor Lidl in einigen seiner Märkte angeboten. Mit dem Slogan „Lebensmittel retten & sparen“ soll das Konzept auch den Geldbeutel schonen.
Wer die Rettertüten in seiner nahliegenden Edeka-Filiale noch nicht entdeckt hat, dem fällt ein Nachteil auf, der auch viele Facebook-Nutzer ärgert.
Edeka-Märkte verkaufen Rettertüten mit Obst und Gemüse – Facebook-Nutzer ärgert ein Nachteil
Denn nur ausgewählte Edeka-Märkte haben das Konzept bislang umgesetzt. So beispielsweise der Edeka-Unternehmensverbund Minden-Hannover. Grund dafür ist die Unternehmensstruktur des Lebensmittelhändlers.
Das Unternehmen Edeka ist ein genossenschaftlicher Verbund und umfasst rund 3.500 selbstständige Edeka-Kaufleute. Somit entscheidet jeder Edeka-Marktführer eigenverantwortlich über die Gestaltung ihrer Märkte und das jeweilige Sortiment, erklärt Pressesprecherin Hanna Koll. Aus diesem Grund werden die Rettertüten nicht in jedem Edeka-Markt verkauft.
Immerhin erhalten die Edeka-Filialen viele positive Reaktionen auf die Einführung der Rettertüten auf Facebook. Einige Kunden wünschen sich die Aktion in allen Märkten: „Wäre toll, wenn das jeder Edeka machen würde“. Eine Facebook-Userin schreibt sogar: „Das sollte es in allen Supermärkten geben!“.
Edeka-Märkte verkaufen Lebensmittel-Rettertüten: Kunden sehen klaren Kritikpunkt
Das ist nicht der einzige Kritikpunkt, den einige Kunden anführen. Einige Facebook-Nutzer kritisieren, dass die Lebensmittel nicht an bedürftige Menschen gespendet werden. Ein Kommentar unter dem Facebook-Beitrag von Edeka Minden-Hannover lautet „Warum werden diese Lebensmittel nicht an die Tafeln gespendet?“.
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Eine Nutzerin prangert an, dass Edeka Gewinn aus der Aktion generieren wolle: „Vorher wurde alles weggeschmissen anstatt an Bedürftige zu spenden. Jetzt will man damit Geld verdienen. Traurig!“.
Edeka Minden-Hannover äußerte sich in Bezug auf die Kritik bereits in den Kommentaren. Eine Zusammenarbeit mit der Tafel bestehe bereits seit 30 Jahren, sodass 2021 Lebensmittel im Wert von 1,45 Millionen Euro gespendet wurden.
Edeka-Märkte bieten 3-Euro-Rettertüten an: Kunde offenbart den Inhalt einer Tüte
Was Kunden für wenige Euro bekommen, zeigt ein Kunde exemplarisch auf Facebook. Dabei gibt er an, dass sogar einige Bio-Produkte in den Tüten zu finden waren.
Ob die Rettertüten künftig in jedem Edeka-Markt zu finden sind, bleibt abzuwarten. Wie aus einigen Facebook-Beiträgen hervorgeht, schauen Kunden beim Kauf der Tüten allerdings genauer hin, sodass die Qualität der ausrangierten Obst- und Gemüsewaren stetig überprüft werden sollte.
Rubriklistenbild: © Michael Bihlmayer/imago